Corona in Ostfriesland

Emden erwägt Verschiebung des Modellprojekt-Starts

Martin Alberts und den Agenturen
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Von Martin Alberts und den Agenturen
| 08.04.2021 21:53 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Oldenburg hat bekanntgegeben, nicht am Montag mit dem Modellversuch zur Öffnung der Innenstadt zu beginnen. In Emden soll es eigentlich am 12. April losgehen. Nun könnte sich der Start verzögern.

Ostfriesland/Hannover - Mehrere Städte in Niedersachsen verschieben den Start ihrer Modellversuche zur Öffnung der Innenstädte während der Corona-Pandemie. Oldenburg etwa gab am Donnerstag bekannt, nicht am kommenden Montag beginnen zu wollen, sondern erst eine Woche später, am 19. April. Der Grund: Am ursprünglich für den Start vorgesehenen Montag wollen auch die Ministerpräsidenten und -präsidentinnen der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) tagen – zumindest war dies bis Donnerstagabend der Plan, als plötzlich eine Verschiebung der Bund-Länder-Runde im Raum stand.

In Ostfriesland gibt es drei Modellkommunen: Aurich, Emden und Norden.Bild: Warmuth/DPA
In Ostfriesland gibt es drei Modellkommunen: Aurich, Emden und Norden.Bild: Warmuth/DPA
Am Ende der Beratungen könnte ein bundesweiter Lockdown stehen, über den zuletzt eifrig diskutiert wurde. Von einem „Damoklesschwert“ sprach Eduard Dinkela, Sprecher der Stadt Emden, angesichts dieser Befürchtung. Emden ist eine von 13 Kommunen landesweit – und neben den Städten Aurich und Norden eine von dreien in Ostfriesland –, die vom Land für die Modellprojekte ausgewählt wurden.

Eduard Dinkela: „Die Teststrategien müssen geklärt werden“

Losgehen sollte es nach bisherigem Stand in Emden am 12. April mit der Öffnung des Einzelhandels. Nun könnte sich der Start allerdings verzögern: Am Donnerstagabend wollten sich Vertreter der Stadtverwaltung und des Einzelhandels für Beratungen zusammenschalten. „Da wird geklärt, ob wir am Montag anfangen oder am Donnerstag“, so Dinkela. Das Ergebnis wolle die Stadt am Freitag bekanntgeben, man tendiere inzwischen aber eher zum Donnerstag.

Der Grund für die mögliche Verzögerung sei jedoch nicht vorrangig der drohende Lockdown, so Dinkela: „Die Teststrategien müssen geklärt werden.“ Grundsätzlich stehe das Konzept für den Modellversuch. „Es ist alles vorbereitet“, sagte Dinkela, der in einer erneuten Schließung von Einzelhandel und Gastronomie kein endgültiges Aus für die Modellversuche sieht. „Dann machen wir halt einen Lockdown und müssen danach weitersehen.“

Niedersächsischer Städtetag will über einheitlichen Starttermin reden

In Aurich ist bereits länger klar, dass der Modellversuch erst zum Ende der kommenden Woche starten soll. „Wir haben uns jetzt auf den 15. April festgelegt“, sagte Bürgermeister Horst Feddermann (parteilos). Landesweit sei man sich weitgehend einig, frühestens an diesem Tag beginnen zu wollen.

Am Freitag will der Niedersächsische Städtetag in einer Gesprächsrunde mit den Modellkommunen über einen einheitlichen Starttermin reden. „Schon jetzt aber gehen die Signale der meisten eindeutig weg vom 12. April“, teilte die Stadt Lüneburg mit. Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) ist Präsident des Städtetags.

Ob ein Lockdown droht, ist offen

Ein Start erst im Laufe der kommenden Woche – die Stadt Norden plant ihn für den 16. April – sei die sinnvollere Lösung, meint auch Feddermann. Sollten sich Bund und Länder tatsächlich am Montag auf einen Lockdown einigen, „bleiben noch ein Paar Tage, um zu reagieren“, sagte er. „Schlimmer wäre es, wenn wir am 12. April starten würden.“

Ob jedoch ein Lockdown droht, ist offen. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich am Donnerstag dagegen ausgesprochen. Dafür seien die Umstände nicht gegeben. „Diesen exponentiellen Anstieg, den wir ja befürchten mussten, den sehe ich nicht“, so Weil. Obwohl es über Ostern weniger Tests gegeben habe und die derzeit gesunkenen Fallzahlen nicht unbedingt aussagekräftig seien, sehe er eine positive Entwicklung.

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