Was Sie heute wissen müssen

Windhose | Fake-Windparks | Reale Angst

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Eine Kolumne von Carmen Leonhard
| 17.08.2021 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Eine Windhose hat gestern Abend in Berumerfehn und umzu massive Schäden angerichtet. Der Sprecher der Kreisfeuerwehr Aurich, Manuel Goldenstein, sprach zunächst von einer „chaotischen Lage“: Zahlreiche Dächer seien abgedeckt, unzählige Bäume umgeknickt worden. Bilder, die in sozialen Netzwerken verbreitet wurden, zeigten auch umgestürzte Autos. Auf Videos ist die Windhose gut zu erkennen. Meine Kollegen Claus Arne Hock und Benjamin Schaller berichten. Das Thema wird uns heute ganz sicher weiter begleiten.

Mit erfundenen Windparks soll der emsländische Unternehmer Hendrik Holt seine Geschäftspartner um Millionen gebracht haben. Jetzt steht fest: Der Fall wird schon ab Ende August in Osnabrück vor Gericht verhandelt. Bei diesen Geschäftspartnern handelte es sich keineswegs um naive Kleininvestoren. Der 31-jährige Holt und seine Mitstreiter, so ist es der Anklage zu entnehmen, nahmen europäische Energiekonzerne ins Visier. Ein Beispiel: Die Tochtergesellschaft des tschechischen Staatskonzerns CEZ wurde mit 214 gefälschten Dokumenten um rund 3,8 Millionen Euro gebracht. Eine ganze Weile zahlten sich diese Betrügereien für Holt aus, es ließ sich gut leben - bis zu seiner Festnahme im Berliner Nobelhotel Adlon. Laut Staatsanwaltschaft hat der Emsländer die Vorwürfe des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs vollumfänglich eingeräumt. Öffentlich geäußert hat er sich bislang nicht dazu. Dirk Fisser berichtet.

Wie kam es zu dem schweren Bootsunfall auf dem Barßeler Tief, bei dem im August vor gut fünf Jahren zwei Menschen starben? Um diese Frage geht es - mal wieder - in Emden vor Gericht. Mein Kollege Tobias Rümmele verfolgte gestern die Aussage des Mannes, der damals eines der beiden Sportboote steuerte. Der heute 30-Jährige muss sich unter anderem wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Er beteuerte, in jener verhängnisvollen Nacht nicht zu schnell gefahren zu sein. Als er das andere Boot auf sich zukommen sah, habe er nur noch versuchen können, auszuweichen. Das alles habe sich in wenigen Sekunden abgespielt. „Das Bild vom Moment vor der Kollision werde ich niemals vergessen“, sagte der Mann. Woran er sich noch erinnerte und was der Anwalt einer Hinterbliebenen-Familie sagte, lesen Sie hier. Der Prozess wird heute fortgesetzt. Tobias Rümmele wird wieder dabei sein. 

Als ich gestern die Bilder der Menschen sah, die nach der Machtübernahme der Taliban am Flughafen in Kabul verzweifelt versuchten, einen Platz in einem der Evakuierungsflugzeuge zu ergattern, die sich panisch vor Angst an startende Maschinen klammerten, schnürte es mir die Kehle zu. Ich bin entsetzt über die dramatische Entwicklung in Afghanistan, wütend über das Versagen der Bundesregierung. Wie mag es nur jenen gehen, die Angehörige in dem Land haben, das gerade im Chaos versinkt? Meine Kollegin Vera Vogt hat sich mit Afghanen unterhalten, die in Ostfriesland leben. 

Tief berührt von dem Schicksal eines Mannes, über den er vor einigen Jahren schon einmal berichtet hatte, kehrte Reporter Ole Cordsen jetzt von einem Termin zurück. Wolfgang Kleff aus Wiesmoor wollte mit patentierten Brandschutzmatten Häuser vor Waldbränden retten. Seine Geschäftsidee fand damals international Anklang. Was ist aus Kleff und seinem „Fire Igloo“ geworden? Das wollte mein Kollege angesichts der jüngsten Schlagzeilen über die verheerenden Brände in Südeuropa in Erfahrung bringen. Lesen Sie hier seinen Artikel über den „verhinderten Häuser-Retter aus Wiesmoor“, der auch nach gesundheitlichen Tiefschlägen nicht aufgibt und bereits an neuen Produkten tüftelt.

Gerd Müller, der „Bomber der Nation“, ist nach jahrelanger Demenz-Erkrankung am Sonntag gestorben. Die Nachricht vom Tod der Stürmerlegende bewegte auch in Ostfriesland viele Menschen. Sportchef Matthias Herzog hat gestern mit einigen gesprochen, die dem ehemaligen Bayern-Spieler persönlich begegnet sind. Dazu zählt Theo Wiemken aus Esens. Er lernte Gerd Müller 2006 bei einem Trainingslager der Bayern-Reserve in Middels kennen. Müller war als Co-Trainer von Hermann Gerland mitgereist - und Wiemken betreute ihn während des Ostfriesland-Aufenthaltes. Was er meinem Kollegen zu erzählen hatte, erfahren Sie hier.

Was heute wichtig wird:

  • Starkregen hat in der Wittmunder Ortschaft in jüngster Zeit schon zweimal für so massive Probleme gesorgt, dass mehrere Familien schon in Ferienwohnungen umziehen mussten. Keine Dauerlösung, findet der Ortsvorsteher. Imke Oltmanns fragt, wie es weitergehen soll.
  • Das Steinhaus in Bunderhee ist ein Besuchermagnet. Erstmals gab es dort eine Führung auf Niederländisch. Die Nachfrage nach solchen Angeboten könnte in Zukunft möglicherweise noch steigen. Tatjana Gettkowski berichtet.
  • In der OZ-Serie „Aktenzeichen Ostfriesland“ beschäftigt sich Gabriele Boschbach mit dem Mord an Gerda Basse. Die Galeristin aus Leer war im Jahr 2016 getötet worden. Der Täter verscharrte ihre Leiche in der Nähe der A1 zwischen Bremen und Hamburg.
  • Kurz vor Pewsum in der Gemeinde Krummhörn liegt eine Siedlung, die früher mal „Klein Moordorf“ genannt wurde. In diesem Jahr wird die ehemalige Kriegsversehrten-Siedlung 100 Jahre alt, der älteste Bewohner wird 92. Claus Arne Hock hat sich die Geschichte der Siedlung erzählen lassen.
  • Ein Auricher hat das Trike für sich entdeckt, eine Art modernes Goggomobil. Gabriele Boschbach sah sich das Gefährt einmal an. Wie zukunftsfähig ist es?

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