Was Sie heute wissen müssen

Trauer um Kilian | Zuversicht in Großheide | Abschied vom Parkhaus

| | 19.08.2021 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Der kleine Kilian aus Rhauderfehn ist tot. Mehr als 15.000 Motorradfahrer hatten dem unheilbar an Krebs erkrankten Jungen vor einem knappen Monat noch einen letzten Wunsch erfüllt. Sie waren am 24. Juli an seinem Haus vorbeigefahren und hatten mächtig Krach gemacht - Krach für einen kleinen Mann, der selbst nie ein richtiges Motorrad fahren wird. Die Anteilnahme an seinem Tod ist groß. In sozialen Netzwerken sind unzählige Beileidsbekundungen zu finden, viele davon mit sehr bewegenden Worten. Mögen sie seiner Familie in dieser schweren Zeit etwas Trost spenden. Mein Kollege Günter Radtke berichtet.

Nach dem Tornado, der am Montagabend in der Gemeinde Großheide wütete, geht das Aufräumen weiter. Fredy Fischer, der Bürgermeister, zog gestern eine erste Schadensbilanz: „Wir werden uns im zweistelligen Millionenbereich befinden.“ In seine Schätzung habe er „alles, was so anfällt“, einbezogen - private Schäden, solche an öffentlichen Gebäuden, kaputte Wege, zerstörte Bäume. Jetzt sei alles darauf ausgerichtet, den Aufbau voranzubringen. „Wir blicken gemeinsam nach vorne“, sagte der Verwaltungschef zu meinem Kollegen Daniel Noglik. Um eine genaue Schadenssumme zu beziffern, ist es zu früh. Gutachter sind noch damit beschäftigt, für die Versicherungen die Lage zu sichten. „Auch unsere Ingenieure sind vom Ausmaß der Zerstörung erschüttert“, sagte Signe Foetzki meinem Kollegen. Sie ist Pressesprecherin der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse. Es sei schlimm, Katastrophen aus der Ferne zu sehen, noch schlimmer sei es, wenn so etwas vor der eigenen Haustür passiere. Welche Probleme jetzt möglicherweise auf die Landwirte vor Ort zukommen und ob die Katastrophentouristen, die in der Nacht die Einsatzkräfte behinderten, mit Konsequenzen rechnen müssen, lesen Sie hier.

Über den Tornado von Berumerfehn hat mein Kollege Claus Arne Hock mit einem Experten vom Deutschen Wetterdienst (DWD) gesprochen. Andreas Friedrich musste für seine Auswertung viele private Videoaufnahmen ansehen. Dabei sei ihm aus verschiedenen Gründen ganz anders geworden. Es sei nicht nur wegen der Zerstörung gewesen, sondern auch wegen der Gefahr, in die sich einige der Smartphone-Filmer begeben hatten. Wie man sich richtig verhält und schützt, wenn ein Tornado aufzieht, lesen Sie hier. 

Das Parkhaus direkt am Leeraner Bahnhof ist seit gestern Geschichte. Abrissbagger machten es platt. Der Zentrale Omnibus-Bahnhof, kurz ZOB, soll modern umgestaltet werden. Doch was bedeutet das für alle, die - wie ich - ihr Auto bei Bahnreisen gerne in Zugnähe und zum günstigen Preis abstellen? Die als Pendler ihre Räder am Bahnhof stationiert hatten? Und wo halten künftig die Fernbusse? Nikola Nording hat hier die Antworten zusammengefasst. Eines ist sicher: Ich werde das Parkhaus vermissen. Und meine Bahnreisen künftig nicht mehr ab Leer planen. 

Wird es in Zukunft keine FLN-Linienflüge mehr zwischen Norddeich und Juist geben? Das wurde auf der Hauptversammlung der Reederei Norden-Frisia kürzlich angedeutet. Die Rede war von rückläufigen Fahrgastzahlen und zunehmender Bürokratie, von schlechter Verkehrsanbindung auf der Insel und einer wachsenden Beliebtheit der Mini-Fähren, die zwischen Eiland und Festland verkehren. Auch die Zukunft der Flughäfen auf Juist und in Norddeich ist plötzlich ungewiss. Mein Kollege Michael Hillebrand hat sich des Themas angenommen. Warum der Juister Bürgermeister über die Äußerungen der Reederei nicht erfreut ist und was die Fluggesellschaft Meerexpress sagt, die Juist ebenfalls ansteuert, lesen Sie hier.

Was heute wichtig wird:

  • Auf den Feldern im Rheiderland wachsen Maispflanzen, die zum Teil höher als vier Meter sind. Liegt das am Klimawandel oder handelt es sich um eine neue Sorte? Tatjana Gettkowski hat sich bei Experten umgehört.
  • In der Serie „Leckerst un best“ geht es ums Eingemachte. Im wahrsten Sinne des Wortes. Heiko Müller hat sich mit dem Einkochen beschäftigt und fragt, ob das überhaupt noch modern ist.
  • Weder Sand, noch Wasser: In Leer gab es bis 1945 ein Licht- und Luftbad im Grünen. Ein Leser erinnert sich, wie damals dort die Freikörperkultur gelebt wurde. Nora Kraft berichtet.
  • Mit ihrem Eilantrag war die Bürgerinitiative, die den Tankstellenbau in Ostgroßefehn verhindern will, vor dem Verwaltungsgericht Oldenburg gescheitert. Nun ist die Widerspruchsfrist abgelaufen. Jens Schönig fragt nach, wie es weitergeht.
  • In Emden gibt es einen Laden nur für Windeln. Heiko Müller hat nachgefragt, ob sich das wohl lohnt.
  • Vor dem Amtsgericht in Aurich muss sich ein 24-Jähriger aus Großefehn verantworten. Ihm wird vorgeworfen, seine schwangere Partnerin geschlagen und getreten zu haben. Gabriele Boschbach begleitet die Verhandlung.

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