Was Sie heute wissen müssen

Durchsuchungen | Blitzer-Pranger | Maulwurfshügel

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Eine Kolumne von Carmen Leonhard
| 27.08.2021 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Die Polizei hat gestern das vom Deutschen Roten Kreuz betriebene Impfzentrum Roffhausen und mehrere Gebäude durchsucht. Impfzentrum Roffhausen? Da war doch was: Eine Krankenschwester soll dort Spritzen mit Kochsalzlösung statt mit Corona-Impfstoff verabreicht haben. Bei den Ermittlungen zu dem Fall ist die Polizei auf andere Unstimmigkeiten gestoßen. Die Rede ist von Abrechnungsbetrug. Fünf DRK-Mitarbeiter sollen Stundenzettel des Personals im Impfzentrum frisiert haben. Frieslands Landrat Sven Ambrosy hat direkt die Konsequenzen gezogen – und eigenen Angaben zufolge den Vertrag mit dem DRK fristlos gekündigt. Das Vertrauensverhältnis sei „erschüttert“. Reporter Daniel Noglik hat zusammengetragen, was genau passiert ist und wie es nun mit den Nachimpfungen der vielen Menschen weitergeht, die nicht wissen, ob sie statt des Vakzins eine gegen Covid-19 unwirksame Lösung bekommen haben. Seinen Artikel lesen Sie hier.

Mit meinem Kollegen Andreas Ellinger und dem Urlaub ist es so eine Sache: So ganz kann der Mann einfach nicht abschalten. Die Frage, wie risikoreich eine Dritt- oder gar Viertimpfung mit Biontech sein könnte, treibt ihn um. Denn im Kreis Friesland könnte es zu 10.183 solcher Drittimpfungen kommen und zu bis zu 1242 Viertimpfungen - bei den Menschen, die nicht wissen, ob sie von der eingangs erwähnten Krankenschwester vielleicht statt Biontech nur Kochsalzlösung bekommen haben. Wissenschaftliche Erkenntnisse zu den möglichen Nebenwirkungen fehlen. Der Kollege schrieb schon von einem Impfexperiment, was von Behördenseite zurückgewiesen wurde. Allein: So richtig überzeugend sind die Antworten nicht, die Andreas Ellinger bislang bekommen hat. Lesen Sie hier, was Biontech und das Bundesgesundheitsministerium jetzt mitteilten.

Wie gelangen die Behörden an Bußgelder, wenn die erwischten Sünder auf Bescheide nicht reagieren und nicht zahlen? Der Landkreis Cloppenburg versucht es auf einem Weg, der für bundesweite Schlagzeilen sorgt. Wer im Kreisgebiet geblitzt wurde oder gegen Corona-Auflagen verstoßen hat und das verhängte Bußgeld beharrlich nicht überweist, kann seinen Namen und seine Anschrift unter Umständen in einem Schaukasten am Kreishaus nachlesen. Die Bild-Zeitung nannte das den „Blitzer-Pranger von Cloppenburg“. Wie der Kreis sein Vorgehen gegen die säumigen Sünder rechtfertigt, hat Reporter Horst Kruse in Erfahrung gebracht.

Maulwurfshügel auf dem Rasen? Bei so manchen Freunden des gepflegten Grüns lösen sie hektische Aktivitäten aus. Ob mit Gartenschlauch, Gummibärchen oder Katzenhaaren: Ich habe schon von den abstrusesten Versuchen gehört, die Wühler zu vertreiben. Die Chemiekeule darf man als Privatperson nicht auspacken. Die Tiere stehen unter Naturschutz. Eine Ausnahme gilt für die Deichachten - bislang. Denn die kleinen Tierchen können großen Schaden an den Bollwerken des Küstenschutzes anrichten. Doch die Zulassung für das Begasungsmittel Polytanol, das auch gegen Wühlmäuse eingesetzt werden kann, ist ausgelaufen. Restbestände dürfen nur noch bis Mitte kommenden Jahres eingesetzt werden. Wie sollten die Deichachten danach dafür sorgen, dass die Sicherheit unserer Deiche nicht untergraben wird? Mein Kollege Michael Hillebrand hat nachgefragt.

Den Blick aus dem Riesenrad über den Hafen und die Nordsee schweifen lassen: Das kann man zurzeit in Bensersiel. In den Gondeln kann man sogar frühstücken. Reporterin Susanne Ullrich ist mitgefahren. Ob ihr Kaffee im Becher blieb und wie lange dieses besondere Erlebnis noch angeboten wird, erfahren Sie hier. 

Was heute wichtig wird:

  • Ein Norder soll am 8. Januar bei einer Mahnwache gegen die Corona-Auflagen weder Mundschutz getragen noch sich an den Sicherheitsabstand gehalten haben. Nun steht er vor dem Auricher Amtsgericht. Gabriele Boschbach verfolgt die Verhandlung.
  • Im Emder Stadtteil Larrelt haben Bewohner den zuletzt verwilderten „Cassens-Park“ wieder auf Vordermann gebracht. An diesem Sonntag wird er nach monatelangen Arbeiten als neuer Mittelpunkt im Dorf offiziell eröffnet. Tobias Rümmele hat sich dort umgesehen.
  • Vanessa Krüger und Moritz Messerer haben ein altes Kapitänshaus in Westgroßefehn gekauft und wollen es vor dem Abriss retten. Jens Schönig besucht die beiden von Zeit zu Zeit.
  • Wie schwer ist es, ein denkmalgeschütztes Gebäude zu sanieren? Das gute Wetter nutzen viele Menschen für eine Fahrradtour durch Moormerland. Mancher würde sicher gerne nach Ihlow weiterfahren, aber die seit Jahren angekündigte Kurbelfähre gibt es immer noch nicht. Karin Lüppen ließ sich erklären, warum sich das so hinzieht.
  • Der Emder Volksschauspieler Werner Nörtker hat viele Jahre lang bei den Störtebeker-Festspielen in Marienhafe die Hauptrolle gespielt. Für unsere Serie über den Freibeuter hat er Tobias Rümmele erzählt, wie viel Störtebeker noch in ihm steckt.
  • Bald startet eine neue Staffel von „The Biggest Loser“. Was sagen Ernährungsexperten zu diesem Format? Marion Luppen fragte nach.

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