Feuer

Wirdum: Scheune des Bismarckshofs brannte

Michael Hillebrand Grit Mühring
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Von Michael Hillebrand und Grit Mühring
| 22.10.2021 15:48 Uhr | 1 Kommentar | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Die Scheune des Bismarckshofs in Wirdum wurde bei einem Feuer zur Hälfte zerstört. Foto: Redenius
Die Scheune des Bismarckshofs in Wirdum wurde bei einem Feuer zur Hälfte zerstört. Foto: Redenius
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Ein Großbrand in Wirdum hat in der Nacht zu Freitag die Scheune des Bismarckshofs zerstört. Dabei entstand vermutlich ein Schaden im sechsstelligen Bereich. Mehr als 100 Einsatzkräfte rückten aus.

Wirdum - Bei einem Feuer ist in der Nacht zu Freitag die Scheune des Bismarckshofs an der K 225 in Wirdum (Landkreis Aurich) zur Hälfte zerstört worden. Menschen und Tiere wurden nicht verletzt. Wie Carsten Redenius, Gemeindefeuerwehrpressesprecher Brookmerland, mitteilt, wurden die Feuerwehren Wirdum, Upgant-Schott, Marienhafe und Osteel um kurz nach 1 Uhr zu dem brennenden landwirtschaftlichen Gebäude an der Marienhafer Straße gerufen. Nachdem die ersten Einsatzkräfte eintrafen, wurde eine Alarmstufenerhöhung an die Regionalleitstelle Ostfriesland gegeben. So wurden die Feuerwehr Leezdorf und Einsatzkräfte aus Norden mit der Drehleiter, dem Einsatzleitwagen 2 und dem Gerätewagen-Atemschutz hinzu gefordert.

„Zu Beginn wurden einige Wasserversorgungen zum Gebäude aufgebaut, um einen massiven Außenangriff einzuleiten“, schreibt Redenius. Mehrere Trupps kämpften mit Strahlrohren gegen die Flammen. Die oberste Priorität habe darin bestanden, den Wohnteil des Anwesens zu schützen. Ein Atemschutztrupp kontrollierte mit Hilfe einer Wärmebildkamera die oberen Geschosse. Durch den enormen Löschwassereinsatz konnte das Feuer schnell eingedämmt werden und der Brand war bereits nach einer Stunde unter Kontrolle, heißt es weiter.

Eigentümer brachten Traktor in Sicherheit

Das Feuer zerstörte zur Hälfte den Dachstuhl der Scheune sowie eine große Menge an Heu und die vor Kurzem fertiggestellten Pferdeboxen. In der Scheune waren zudem zwei gefüllte Getreidesilos, landwirtschaftliche Maschinen und eine Werkstatt untergebracht, welche laut Redenius aber allesamt unversehrt blieben. Die Eigentümer fuhren einen Trecker eigenständig raus. Ein weiterer musste aufgrund von Wartungsarbeiten mit Hilfe eines Teleskopladers und Gabelstaplers ins Freie gezogen werden.

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Gegen 8 Uhr am Morgen waren alle Brandnester gelöscht, so dass auch die letzten Feuerwehren nach dem Rückbau der gesamten Schlauchlängen und Gerätschaften den Einsatzort verlassen konnten. Insgesamt waren rund 100 Kräfte mit mehr als 13 Fahrzeugen im Einsatz. Neben der Feuerwehr waren der Rettungsdienst zur sanitätsdienstlichen Absicherung, das Deutsche Rote Kreuz zur Verpflegung, die Untere Wasserbehörde des Landkreises Aurich, der Bauhof der Samtgemeinde Brookmerland und die Polizei zur Ursachenermittlung vor Ort.

Dorfbewohner befürchten erneute Brandstiftung

Kurz nachdem unsere Zeitung einen ersten Bericht zu dem Brand ins Internet hochlud, meldeten sich schon die ersten Leser, die ihre Besorgnis ausdrückten. So wird befürchtet, dass erneut ein „Feuerteufel“ zugeschlagen hat. Dass solche Mutmaßungen im Dorf die Runde machen, bestätigt auf Nachfrage auch Wirdums Ortsbürgermeister Lenhard Janssen (SPD). „Die Leute haben Angst und fragen sich, wo es als nächstes brennen wird.“

So hatte es in Wirdum und im Nachbarort Grimersum alleine in den vergangenen vier Monaten drei mutmaßliche Brandstiftungen gegeben: Am 8. Juni war eine Biogasanlage an der Eilsumer Landstraße in Grimersum in Flammen aufgegangen. In der Nacht zum 25. Juli brannte ein Wohnwagen an der Nordlohne in Wirdum und in der Nacht zum 7. August musste eine Doppelhaushälfte am Kirchwarfenweg in Wirdum gelöscht werden. Kurz darauf startete die Polizei über die Presse einen Zeugenaufruf. Einer der bis dato Geschädigten setzte sogar eine Belohnung in Höhe von 4000 Euro für Hinweise aus, die „zur Ergreifung und rechtskräftigen Verurteilung des Täters beziehungsweise der Täter führen“. Darüber hinaus hatte es vor fast genau einem Jahr einen weiteren Fall von Brandstiftung gegeben, bei einem damals ein Schaden in Höhe von rund 200.000 Euro geschätzt worden war.

Handelt es sich auch jetzt wieder um ein Verbrechen? Dazu könne die Polizei noch nichts sagen, so Wiebke Baden, Sprecherin der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund, auf Nachfrage. Laut ihr liegt die Schadenssumme aber schätzungsweise wieder im sechsstelligen Euro-Bereich. Der Brandort wurde beschlagnahmt. Die Ermittlungen laufen, heißt es.