Wien (dpa)

UN: Alle elf Minuten eine Frau innerhalb der Familie getötet

| 25.11.2021 14:56 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Von 81.000 geschätzten weiblichen Tötungsopfern im Vorjahr wurden 47.000 von einem Partner oder Verwandten umgebracht (Symbolbild). Foto: Maurizio Gambarini/dpa
Von 81.000 geschätzten weiblichen Tötungsopfern im Vorjahr wurden 47.000 von einem Partner oder Verwandten umgebracht (Symbolbild). Foto: Maurizio Gambarini/dpa
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Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist weit verbreitet. Und die Gefahr besteht vor allem dort, wo man es am wenigsten vermuten würde: zu Hause.

Die größte Gefahr eines gewaltsamen Todes lauert für Frauen und Mädchen nach einem Bericht der Vereinten Nationen oft zu Hause.

Von 81.000 geschätzten weiblichen Tötungsopfern im Vorjahr wurden 47.000 von einem Partner oder Verwandten umgebracht, wie das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) in Wien berichtet. Demnach kam alle elf Minuten eine Frau oder ein Mädchen gewaltsam im privaten Umfeld zu Tode.

„Studien des UNDOC zeigen, dass sich die Lage im vergangenen Jahrzehnt nicht gebessert hat, auch nicht dort, wo Gewalttaten insgesamt zurückgegangen sind“, sagte UNODC-Chefin Ghada Waly am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Zwar seien achtzig Prozent aller Tötungsopfer weltweit männlich, doch bei Fällen innerhalb von Beziehungen oder Familien liege der Anteil weiblicher Opfer bei 60 Prozent.

In Afrika sind Frauen und Mädchen dem höchsten Risiko für tödliche Gewalt im engsten Umfeld ausgesetzt, gefolgt von Ozeanien und dem amerikanischen Kontinent. In Europa und Asien ist dieses Risiko den Angaben zufolge am geringsten. Das UNODC erstellte seine globale Analyse anhand von Daten aus 95 Ländern.

Laut der UN-Behörde lässt sich die Auswirkung von Corona-Lockdowns noch nicht eindeutig bewerten. Zwar sei die Zahl der getöteten Frauen und Mädchen in westlichen Ländern voriges Jahr leicht gestiegen, aber die Veränderungen seien regional unterschiedlich ausgeprägt gewesen und im Rahmen der Schwankungen der vergangenen Jahre geblieben, hieß es.

© dpa-infocom, dpa:211125-99-141374/2

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