Was Sie heute wissen müssen

Omikron | Kinderimpfungen | Warum nicht impfen?

Joachim Braun
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Eine Kolumne von Joachim Braun
| 14.12.2021 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Omikron, die neue superinfektiöse Corona-Variante, ist nun auch in Ostfriesland nachgewiesen. Bereits Anfang des Monats war eine Reiserückkehrerin positiv auf Corona getestet worden. Gestern erst wurde dem Gesundheitsamt des Landkreises Leer durch ein Labor die Variante B.1.1.529 bestätigt. Da sich die Frau „vorbildlich verhalten“ hatte, wurde von ihr niemand weiteres infiziert.

Ehrlich gesagt, brauchen wir Omikron ja auch nicht, Delta ist schon schlimm genug. Nach einem Verstorbenen im Landkreis Aurich am Wochenende wurden gestern weitere drei Coronatote gemeldet. Die Zahl der Pandemie-Opfer hat sich damit in Ostfriesland auf 199 erhöht. Dafür sank die Zahl der amtlich festgestellten Infektionen in allen Landkreisen deutlich. Ob dies damit zusammenhängt, dass es gerade technische Probleme zwischen dem Land Niedersachsen und dem Robert-Koch-Institut gibt oder ob die von uns ausgewerteten Zahlen stimmen, die wir direkt von der Stadt Emden und den Landkreisen bekommen, sei dahingestellt.

Nach der fachlichen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Impfungen auch von Kindern zwischen fünf und elf Jahren geht es nun auch in Ostfriesland los. Die ersten Impfungen starten am Mittwoch - bei niedergelassenen Kinderärzten. Die Kommunen bieten ab Freitag (Emden und Aurich) erste Impftage an, in Wittmund bekommt man zwar auch morgen Impfstoff, hat aber den 3. Januar als ersten Impftag festgelegt, und im Landkreis Leer muss erst einmal die Terminseite freigeschaltet werden. Fast überall werden auf Wunsch der Eltern auch Kinder ohne Vorerkrankungen die Spritze in den Arm bekommen. Martin Teschke berichtet.

Rund 71 Prozent der Menschen haben bis jetzt einen vollständigen Impfschutz. Bei denen, die keinen haben, sind viele Ursachen bekannt: Gleichgültigkeit ist eines, „querdenken“ und Misstrauen gegen den Staat ein anderes. Claus Hock hat das getan, was von Journalisten verlangt werden muss. Er hat mit einem Ungeimpften ein offenes Gespräch geführt. Herr B. (übrigens nicht verwandt oder verschwägert mit mir) ist ein Mann mittleren Alters, berufstätig und „kein Impfgegner“, wie er betont. Auch mit Verschwörungsideologien habe er „nichts am Hut“. Das Gespräch ist interessant. Argumente wie „die (Impfstoffe) funktionieren ja offenbar nicht so gut, wie man sich das erhofft hat“ passen zu Diskussionen darüber, ob ein Glas halb voll ist oder halb leer. Bei ein paar wichtigen Punkten, die B. anspricht, hat Claus Hock einen Faktencheck dagegen gestellt.

Schlechte Nachrichten gibt es von VW. Die mehr als 70 Kurzarbeitstage in diesem Jahr, aufgrund der Halbleiter-Liefermängel, und die daraufhin gesunkene Produktion hinterlässt wirtschaftliche Spuren. 148 befristet Beschäftigte, Zeitarbeiter genannt, verlieren zum Jahresende in Emden ihre Arbeit. „Angesichts des Halbleiter-Mangels blieb dem Unternehmen nichts anderes übrig“, sagte Indra van Schwartzenberg, die Werkssprecherin. Der Betriebsrat will sich am Mittwoch dazu äußern, wie Martin Alberts schreibt.

Eine junge Frau aus Bunde (26), Mutter eines Kleinkinds, war am Freitagabend tot in einer Wohnung in Brake aufgefunden worden. Eine andere junge Frau, 25, war von dem Wohnungsinhaber, einem 33-jährigen Mann, mit Messerstichen schwer verletzt worden. Zur Todesursache der Bunderin sagt die Staatsanwaltschaft bisher nichts. Die Obduktion ist abgeschlossen, aber der Bericht liegt noch nicht vor. Nach Recherchen von Daniel Noglik ist die Frau vermutlich erstickt worden. Der 33-jährige Tatverdächtige wurde nach der Tat festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft.

Jung ist auch Lena Buntjer. 23 Jahre jung, um genau zu sein. Die Weeneranerin ist für den Ehrenamtspreis des NDR nominiert. Vera Vogt nahm Kontakt zu ihr auf, weil sie wissen wollte, was Lena antreibt, sich mit viel Zeitaufwand für andere bei der DLRG zu engagieren. Das Pensum der Studentin ist beachtlich. Neben ihrem Studium in Osnabrück bietet sie Wettkampfausbildung an. Sie leitet Trockenübungen in der Turnhalle, Schwimmkurse für Migranten, sie arbeitet im Vorstand mit, betreut den Internetauftritt der DLRG-Ortsgruppe. Sie arbeitete ein Hygiene-Konzept für das Schwimmen während der Pandemie aus, außerdem gibt sie Schwimmtraining für Jugendliche. Und wer hat’s ihr in die Wiege gelegt? Ganz klar, ihre Mama.

Was heute wichtig wird:

  • Seit vielen Jahren unterhält die Gemeinde Moormerland in Neermoor einen öffentlichen Badesee. Das Gewässer soll nun den Namen des Mannes tragen, der sich sehr dafür eingesetzt hatte. Karin Lüppen berichtet.
  • Dini Kruizinga hat Generationen von Weeneranern schon die Haare geschnitten. Mehr als 50 Jahre ist die Friseurmeisterin im Job und immer bestens informiert über den neuesten Klatsch und Tratsch der Stadt. Ist das heute eigentlich immer noch so? Wie hat sich der Beruf im Laufe der Zeit gewandelt? Tatjana Gettkowski hat mir ihr gesprochen.
  • Fehlen da nicht zehn Monate Selbsterleben? Obwohl erst seit dem 1. November im Amt, blickt Bürgermeister Arno Ulrichs auf das ganze Jahr in der Gemeinde Ihlow zurück. Marion Luppen berichtet.
  • Für die OZ-Serie „Aktenzeichen Ostfriesland“ berichtet Gabriele Boschbach über diesen Fall: Eine 56 Jahre alte Ostfriesin hat im Dezember 1998 gleich zweimal versucht, ihren Ehemann mit Tee zu vergiften. Vor Gericht entschuldigte sie sich damit, dass er sie gequält habe.
  • Wiesenvögel wie Rotschenkel und Uferschnepfe sterben aus. Das Problem: Um ihnen zu helfen, wird der Lebensraum für andere Arten vernichtet. Naturschützer wie Habbo Wildeboer können darüber nur den Kopf schütteln. Gordon Päschel hat mit ihm gesprochen.
  • Die Stadt Emden muss sparen. Im Fokus sind die freiwilligen Leistungen. Wie viel gibt Emden dafür aus und wie sieht es in den umliegenden Kreisen aus? Mona Hanssen vergleicht.

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