Umwelt

Nabu Ostfriesland kritisiert Aufstauen der Ems

| 20.04.2022 19:07 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Auch Nester von Kiebitzen sind laut Nabu zerstört worden. Symbolfoto: Zschunke/dpa
Auch Nester von Kiebitzen sind laut Nabu zerstört worden. Symbolfoto: Zschunke/dpa
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Der Nabu Ostfriesland kritisiert das Aufstauen der Ems Ende März. Zahlreiche Nester von Vögeln seien zerstört worden.

Ostfriesland - Nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) Ostfriesland sind beim Aufstauen der Ems für die Überführung des Kreuzfahrtschiffes „Disney Wish“ zahlreiche Nester von Vögeln zerstört worden. Das auf der Meyer-Werft in Papenburg gebaute Schiff war Ende März nach Eemshaven überführt worden. Dafür wurde vorher das Sperrwerk in Gandersum geschlossen.

Wie der Leiter der Nabu-Regionalstelle Ostfriesland, Jan Schürings, am Mittwoch mitteilte, seien am vergangenen Wochenende an einem zehn Meter langen Abschnitt des Emsufers bei Hatzsumersand über 200 angespülte Gänseeier entdeckt worden. „Bei etwa 1300 bekannten Gänsenestern zwischen Weener und Emssperrwerk müssen wir mit tausenden ertrunkenen Gelegen rechnen“, wird Ihno Völker vom NABU Leer zitiert.

Stau war noch erlaubt

Ein Winterstau der Ems zur Schiffsüberführung sei zwar bis Ende März erlaubt, jedoch müssten dabei die Naturschäden so gering wie möglich gehalten werden, so Schürings. Zudem gelte nach dem Bundesnaturschutzgesetz das Tötungsverbot von Wildtieren. Völker: „Hier wurde auf den letzten Drücker mit maximal möglicher Aufstauhöhe noch schnell ein Schiff überführt, im wahrsten Sinne des Wortes, ohne Rücksicht auf Verluste.“ Betroffen seien vermutlich nicht nur Gänse, sondern auch Enten und Kiebitze. Laut Völker hätten während der Brutzeit Vorkehrungen getroffen werden müssen, damit keine Vögel in den gefährdeten Bereichen brüten. „Mit den bekannten Gelegen hätte diese Überführung so nicht genehmigt werden dürfen“, so der Naturschützer.

Der Nabu fordert, dass in Zukunft bei den Schiffsüberführungen und den damit verbunden Aufstauungen der Ems der Artenschutz berücksichtigt und „damit deutlich mehr Rücksicht auf die Tiere genommen wird“, wie es in der Mitteilung heißt.

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