Was Sie heute wissen müssen Corona-Update | Klinik-Millionen | Erdgas-Preise

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Eine Kolumne von Timo Sager
| 17.06.2022 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Bei uns in der Digitalredaktion gibt es von unserem Planer jeden Morgen dieselbe Frage: „Wer hat Corona im Blick?“ Dabei geht es nicht um das Virus an sich, sondern um die Berichterstattung darüber. Wir sichten den Tag über alles, was zu dem Thema bei der Deutschen Presse-Agentur, unserem Partnerverlag Neue Osnabrücker Zeitung und natürlich bei uns zum Thema Corona läuft. Wer „Corona im Blick hat“, sorgt dafür, dass unser Dossier zum Thema Corona immer auf dem aktuellen Stand ist. In den letzten Wochen war das ein recht eintöniger Job (zum Glück machen wir noch zig andere Dinge). Es gab Tage, da verirrten sich ein, vielleicht zwei Artikel zu Corona in unsere Systeme. Pandemie-Pause.

Mit Beginn dieser Woche hat die Zahl der Artikel wieder zugenommen. Es tut sich was im Land. Speziell im Land Niedersachsen. Mit einer Inzidenz von gestern 732,4 haben wir die höchste bundesweit. Bisher lag Schleswig-Holstein an der Spitze. Nun sagt die Inzidenz wenig aus. Omikron sorgt glücklicherweise für weniger schwere Verläufe, da ist eine höhere Inzidenz erträglicher als noch bei Delta. Und für die Inzidenzberechnung erfasst werden nur die PCR-Tests. Die lässt aber nicht jeder machen, der Symptome hat. Vermutlich liegt die Inzidenz also deutlich höher. Anlass genug für uns, ein Coronavirus-Update zu machen. Andreas Ellinger hat ostfriesische Krankenhäuser und Kommunen abgeklappert. Hier ist sein Statusbericht. Auch Unternehmen bereitet die Entwicklung Sorge. Sie fürchten einen erhöhten Krankenstand. Übrigens nicht nur wegen Corona, wie Martin Alberts berichtet.

Gestern haben wir über die geplante Zentralklinik in Georgsheil berichtet. Das Land Niedersachsen hat einen Zuschuss von 80 Prozent der Baukosten zugesagt. Die sollen bei 567 Millionen Euro liegen. Die Verantwortlichen haben aber schon angedeutet, es könnten auch 720 Millionen werden. Meiner Skepsis, dass das reichen wird, habe ich gestern schon Ausdruck verliehen. Und ein Blick nach Weener macht in Sachen Kosten wenig Mut. Dort soll das Rheiderland-Krankenhaus für drei Millionen Euro umgebaut werden. Eigentlich war alles klar, aber nun explodieren die Baukosten. Das Klinikum Leer, zu dem das Krankenhaus in Weener gehört, muss die Pläne überarbeiten. Geschäftsführer Holger Glienke wollte nicht sagen, wie viel teurer es werden soll. Die steigenden Kosten könnten auch bei größeren Umbauten im Leeraner Klinikum noch Thema werden, wie Tatjana Gettkowski schreibt.

Durch Deutschlands Energie-Aorta Nordstream fließt weniger Gas. Schon am Dienstag drosselte der russische Gazprom-Konzern die Liefermenge. Gestern wurde sie weiter reduziert und das Unternehmen kündigte an, es kann noch weniger werden. Zum Glück ist Sommer, da brauchen wenigstens die Privathaushalte weniger Erdgas als im kalten Halbjahr. Wirtschaftsminister Robert Habeck ruft aber weiter zum Sparen auf. Das ist nicht nur sinnvoll, was die Versorgung angeht, sondern auch in Sachen Portemonnaie. Schon jetzt sind die Preise für Erdgas wenig vergnüglich. Und es wird eher schlimmer als besser. Martin Teschke hat mit EWE gesprochen und versucht herauszubekommen, wie sich die Preise des Oldenburger Versorgers entwickeln.

Die Preise steigen nicht nur bei Strom und Gas, auch Lebensmittel sind seit Jahresbeginn deutlich teurer geworden. Und auch bei den Wohnungen und Häusern tut sich etwas. In vielen Großstädten werden derzeit die Mieten angehoben. Beim Mieterwechsel wurde schon immer gerne etwas auf die bisherige Summe aufgeschlagen. Langjährige Mieter blieben von Erhöhungen in der Regel verschont. Das ändert sich nun offenbar. Zunehmend versuchen Vermieter, ihre Mieter loszuwerden, um freie Hand beim Drehen der Preisschraube zu haben. Anja Wurps, 1. Vorsitzende des Mietervereins in Leer, fürchtet, dass diese Entwicklung aus den Großstädten auch in die ländlichen Gegenden schwappen könnte. Oliver Bär berichtet.

Was wäre in diesen Tagen ein Newsletter, der ganz ohne eine Geschichte über den Verkehr in Leer auskommt. Nichts. Die Ausgangslage in Kurzform: Durch Leer mit dem Auto ist sowieso doof. Wenn der Stadtring gesperrt ist, ist es noch bescheidener, wenn die Sperrung noch Monate dauert, erst recht. Ändern lässt sich wenig, lamentieren hilft nicht. Nikola Nording, Katja Mielcarek und Michael Kierstein gehen die Sache pragmatisch an. Die drei haben sich vom Verlagshaus der OZ in Logabirum gleichzeitig auf den Weg zum Rathaus gemacht, um zu sehen, wie es am schnellsten geht (also eigentlich am wenigsten langsam). Jeder hat eine andere Strecke genommen. Südring, Bremer Straße und Logaer Weg waren die Optionen. Sie werden sich wundern, wer das Schneckenrennen gewonnen hat.

Was heute wichtig wird

  • Der ehemalige Auricher Ratsherr Steffen Haake (SPD) hat kürzlich auf einer Studienreise durch die USA gesehen, wie dortige Städte mit Verkehrs- und anderen Problemen umgehen. Davon könne seine Heimatstadt Aurich was lernen, sagt der 28-Jährige. Was genau, berichtet Marion Luppen.
  • Die Probleme rund um das Sandwater sind hausgemacht. Mit der Trockenlegung des Umlandes lag es plötzlich höher als die Umgebung. Damit das Biotop erhalten bleibt, muss das Wasser daran gehindert werden, abzufließen. Doch kürzlich entdeckte man ein neues Loch. Nicole Böning berichtet.   
  • Die kleinen Katzenhaie aus dem Borkumer Aquarium sind in die große Nordsee ausgewildert worden. Florian Ferber hat das zum Anlass genommen, wie sich der Klimawandel auf die Haie auswirkt.
  • Alte Führerscheine müssen gegen neue im Scheckkartenformat ausgetauscht werden. Eine erste Frist sollte im Januar auslaufen. Nachdem die Behörden allerdings überrollt wurden, wurde diese verlängert. Oliver Bär berichtet.
  • Alles Käse, oder was? Heiko Müller war für die Serie „Müller kommt“ bei Antjes Käsehuus und hat sich das Handwerk erklären lassen.
  • Die Kinder sind beim Weg zur Grundschule Loquard trotz Gehweg nicht sicher. Die Straße ist zu schmal und Autos weichen bei Gegenverkehr gerne mal darauf aus. Claus Hock hat sich die Sache angesehen.
  • Die Tagesförderstätte Bunde besteht seit zehn Jahren. 20 Schwerstbehinderte werden dort betreut und es gibt eine hohe Nachfrage, daher ist jetzt eine Erweiterung geplant. Tatjana Gettkowski berichtet.
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