Was Sie heute wissen müssen Mittelalter-Sascha | Holzspäne für Särge | Älteste WG Ostfrieslands

Joachim Braun
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Eine Kolumne von Joachim Braun
| 19.09.2022 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Ein Wochenende zum Abgewöhnen: wenig Sonne und immer wieder Regen, dazu Schafskälte, das machte echt keinen Spaß. Und auch Sascha Laaken aus Leer konnte nicht seinem Lieblings-Sonntagsvergnügen frönen: „Schönes Frühstück, mit der Familie in der Natur“. War sicher für ihn nicht schlimm, denn der Polizist, der am liebsten im Mittelalter gelebt hätte (wie kommt man denn auf so was?), bewirbt sich für die SPD um ein Landtagsmandat. Nikola Nording hat den 50-Jährigen einen Tag lang im Wahlkampf begleitet. Ihr Porträt ist der Einstieg in eine ganze Reihe von Kandidatenvorstellungen, die bis zum 9. Oktober bei uns laufen. Und wenn Sie auch die Schlagfertigkeit der Kandidaten testen möchten, schauen Sie bitte in Jutta Martens „Fragenhagel“-Videos rein.

Diese sehr aufwändigen Porträts sind all jenen Kandidaten vorbehalten, die nach unserer Einschätzung gute Chancen haben, in den Landtag einzuziehen. Sei es aufgrund der Partei/Wählergruppe, die sie vertreten, sei es aufgrund eines aussichtsreichen Listenplatzes. Natürlich gibt es aber auch Direktkandidaten, die mit großer Sicherheit (noch) kein Landtagsmandat bekommen werden. Auch die sollen unsere Leser natürlich kennenlernen. Deshalb gibt es für sie ein eigenes Format. Den Anfang macht Viola Czerwonka (28), die für die Auricher Grünen kandidiert. Nicole Böning hat sie gebeten, drei Meilensteine ihres Lebens mittels Fotos zu erläutern.

Jetzt ist das gegenwärtige Wetter - kalendarisch ist ja immer noch Sommer - kaum dazu angetan, sich Sorgen um die Folgen von Hitzewellen zu machen. Das sah vor wenigen Wochen allerdings ganz anders aus. Was Hitzewellen für den Körper bedeuten und wie man sich tatsächlich fit machen kann, darüber hat Nicole Böning im Rahmen unserer Klimaserie mit Dr. Hans-Guido Mücke vom Umweltbundesamt gesprochen. Da geht es um Schatten, tropische Mücken, viel Trinken und den richtigen Sport.

Selbst Bestatter kommen beim Klimawandel nicht ungeschoren davon. Urnenbestattungen zum Beispiel sind ein Klimakiller: Zum einen wird Gas verfeuert, zum anderen das Treibhausgas CO₂ freigesetzt. Sogar Quecksilber, Dioxine und Furane gelangen bei der Einäscherung in die Atmosphäre. Wie damit umgehen? Auch in der Friedhofsbranche ist vieles im Umbruch. So besteht die Innenausstattung eines Sarges heute statt aus Kunstfasern und Plastikfolien aus Holzspänen, Biokissen und -decken. Clarissa Scherzer hat mit Bestattern über das Thema Nachhaltigkeit gesprochen.

An Tagen wie gestern, mit Temperaturen knapp über zehn Grad, werden viele Ostfriesen übers Heizen nachgedacht haben. Soll ich, soll ich nicht, angesichts der aktuell hohen Energiepreise? Und manche werden sich gefreut haben, dass sie einen Holzofen haben, um es sich kuschelig warm zu machen. Dabei ist auch Brennholz in den vergangenen Monaten extrem teuer geworden. Die Preise haben sich annähernd verdreifacht, wenn man überhaupt Holz bekommt. Die illegale Alternative, Holzklau aus dem Wald, empfiehlt sich übrigens gar nicht. Nasses Holz zu verfeuern, ist nicht nur verboten, es ist auch brandgefährlich, wie Tobias Rümmele berichtet.

Viele der jetzt wegen der hohen Energiepreise aufgelegten staatlichen Hilfsprogramme könnten von Berechtigten nicht abgefragt werden. Ganz einfach, weil sie nicht darüber Bescheid wissen oder das Ausfüllen der Anträge viel zu kompliziert ist. Das befürchtet jedenfalls Engeline Kramer von den Grünen im Leeraner Stadtrat und beantragte ein niederschwelliges Beratungsangebot einzurichten. Warum es dazu noch nicht kommt, obwohl der Bedarf mehrheitlich unstreitig ist, lesen Sie in dem Bericht von Katja Mielcarek.

Wie verunsichert die Menschen gerade sind, davon kann Thorsten Schlamann ein Lied singen. Er ist Geschäftsführer der Norder Stadtwerke. „Wir kriegen Anrufe im Kundencenter, wo alleinstehende ältere Damen verzweifelt sind und Angst haben, dass sie demnächst eine kalte Wohnung haben“, berichtet er im Gespräch mit Rebecca Kresse. Auch er sieht noch viele Unwägbarkeiten, trotzdem gibt er eine relativ präzise Prognose über die zu erwartenden Preissteigerungen ab.

Kennen Sie FE47? Wenn ja, dann haben Sie vermutlich an der Fachhochschule in Emden studiert. FE47 steht für die Friedrich-Ebert-Straße 47 und ist mutmaßlich die älteste Wohngemeinschaft in Ostfriesland. Sie besteht in ständig wechselnder Besetzung seit den 1970er Jahren. Dass die Altbewohner nicht vergessen werden, dafür sorgen sie selber. Sie haben nämlich ein lebenslanges Übernachtungsrecht. Auch sonst gibt es einiges an Regeln und skurrilen Besonderheiten dieser WG. Gordon Päschel stellt sie vor.

Was heute wichtig wird:

  • ProEngeno ist ein Pionier der Energiewende. Schon seit 1989 sind die Gründe in Sachen regenerative Energien aktiv. Jetzt gibt das Jemgumer Unternehmen sein Gasgeschäft auf. Vera Vogt erklärt die Hintergründe.
  • Innovationen aus Ostfriesland: In Leer wird an modularen Binnenschiffen geforscht. Es geht darum, eine Plattform zu schaffen, die Schiffe möglich lang in Betrieb hält. Michael Kierstein erklärt die Idee.
  • In Klein-Remels kann das Dorfgemeinschaftshaus derzeit nicht genutzt werden. Bürger aus dem Ort sind sauer. Tobias Rümmele erklärt, was die Gemeinde nun stattdessen plant.
  • Als Nachfolgerin für den Ersten Stadtrat Hartwig Kuiper wünscht sich Bürgermeister Horst Feddermann Fachbereichsleiterin Laura Rothe. Doch spielt der Rat mit, fragt sich Marion Luppen? Denn der entscheidet.
  • Wiesmoor feilt an einem Radwegekonzept. Dafür hat der Verkehrsausschuss neuralgische Punkte begutachtet. Wo es besonders im Argen liegt und was die Planer empfehlen, berichtet Oliver Bär.
  • Ressourcen und Geld sparen durch den Tausch von Klamotten, Haushaltsgegenständen und mehr: Was muss man dabei beachten? Susanne Ullrich hat auf eine Wittmunder Börse geschaut.
  • Chöre auf beiden Seiten des Dollarts sangen gleichzeitig. Die Präsidentin des Ostfriesischen Chorverbands erklärt Michael Hillebrand, warum heute seltener gesungen wird und wie sich die Liedauswahl verändert hat.
  • Seit Jahren schon gibt es in der Stadt Norden kein Kino mehr. Nun ist aber ein neues Angebot geplant: Warum die Filmtitel nicht vorher verraten werden, haben die Initiatoren Michael Hillebrand gesagt.
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