Was Sie heute wissen müssen Ärzte gegen Lauterbach | Anwohner gegen Wohnmobile | Influencer gegen Abfall

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Eine Kolumne von Carmen Leonhard
| 06.10.2022 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Man kann sich über so viele Dinge ärgern. Man kann aber auch die Ärmel hochkrempeln und etwas tun. Mein Kollege Michael Hillebrand stellt uns einige Zeitgenossen vor, die unsere Welt ein kleines bisschen schöner machen. Sie sammeln beim Spazierengehen einfach den Müll ein, der links und rechts des Weges liegt. Anlass für Michaels Geschichte war eine Influencerin aus dem Schwarzwald, die auf Instagram von ihrem Urlaub auf Norderney berichtete - und von ihren Müllfunden am Strand. Mein Kollege sprach mit Sabine Hötzel, so heißt die selbst ernannte „Dreckqueen“, über die skurrilen Dinge, die sie auf der Insel einsammelte. Erschreckend: Darunter waren Lebensmittel-Verpackungen, bei denen das aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum noch zu entziffern war und teils aus den 1970ern stammte. Nun sammeln nicht nur Urlauber in Ostfriesland Müll. Michael sprach auch mit engagierten Einheimischen. Hier lesen Sie mehr und erfahren auch, wer hinter dem Instagram-Account „Umweltsani“ steckt.

Reichlich Frust schieben derzeit viele Kassenärzte angesichts der geplanten Sparmaßnahmen von Gesundheitsminister Karl Lauterbauch (SPD). Die sehen - einfach ausgedrückt - vor, dass die Honorare für Neupatienten künftig wieder nur mit einem Abschlag von 20 Prozent gezahlt werden sollen. Um ihren Protest dagegen zum Ausdruck zu bringen, wurden Hunderte Mediziner gestern aktiv und ließen ihre Praxen geschlossen. Mein Kollege Gordon Päschel hat mit zwei Ärzten aus Emden darüber gesprochen, was die Umsetzung der Sparpläne für ihre Praxis und vor allem für die Patienten bedeuten würden. Sie ahnen es: nichts Gutes.

Hebammen werden in der Region händeringend gesucht. Im Landkreis Leer wurde daher sogar ein Stipendienprogramm aufgelegt, das angehende Geburtshelferinnen und -helfer in der Ausbildung unterstützen soll. Bis zum 15. November können Interessierte sich dafür bewerben. Der Fachkräftemangel mag in Deutschland noch so groß sein, die Hürden, die es für ausländisches Personal gibt, sind weiterhin hoch. Umso bemerkenswerter ist es, wenn Menschen diese Barrieren überwinden. Mein Kollege Michael Kierstein hat Mercy Nkwonta getroffen. Sie kam aus Nigeria nach Ostfriesland. In ihrer Heimat war sie Hebamme. In Deutschland musste sie die Ausbildung ein zweites Mal absolvieren. Hier schildert die 35-Jährige, wie sie das geschafft hat. Respekt!

15.000 Autos und 2500 Fahrräder am Tag - damit zählte die Fockenbollwerkstraße in Aurich zu den wichtigsten Straßen der Stadt. Zählte, denn seit Juni laufen dort Bauarbeiten und machen nicht nur Verkehrsteilnehmern, sondern auch Geschäftsleuten das Leben schwer. Ende 2023 wurde bisher als Termin für den Abschluss der Baumaßnahmen genannt. Nun steht eine neue Zahl im Raum: 2024. Die Arbeiten werden wohl einige Monate länger dauern und um einiges teurer werden, wie meine Kollegin Marion Luppen recherchiert hat. Der Grund: Die Stadt Aurich will nun offenbar doch auf einem Teilabschnitt den 50 Jahre alten Regenwasserkanal samt der Hausanschlüsse erneuern lassen. Das wirft alle bisherigen Planungen über den Haufen und sorgt bei den anderen Beteiligten an diesem Großprojekt für Verdruss. Hier erfahren Sie mehr.

Während der Pandemie hat der Wohnmobil-Tourismus einen mächtigen Schub bekommen. Der Urlaub in den eigenen vier Wänden auf Rädern boomt. Mit den Wohnmobilen ist es aber so ähnlich wie mit Windkraftanlagen. Viele finden die Dinger toll, aber in der eigenen Nachbarschaft will sie keiner haben. In Moormerland gibt es derzeit reichlich Gegenwind für die Pläne der Gemeinde, am Mißgunster Weg in Boekzetelerfehn einen Stellplatz anzulegen. Rund 60 Gegner des Projektes besuchten jetzt eine Sitzung des zuständigen Ausschusses. Tobias Rümmele war dabei und berichtet über die Sorgen der Anwohner.

Was heute wichtig wird:

  • Schlafen die Ostfriesen schlechter in der aktuellen Krise? Gibt es mehr Anfragen bei Schlaflaboren? Was hilft gegen Schlaflosigkeit? Diese und weitere Fragen beantwortet Lars Löschen.
  • Vanessa Minjets will ihre Gäste das Fürchten lehren. In einer verlassenen Villa in Rispel trifft die Idee eines Lost Places auf eine Horrorausstellung und verkleidete Erschrecker. Susanne Ullrich gruselt sich für einen Artikel.
  • Tut sich was in Janssens Tuun? Rund ein halbes Jahr nach der umstrittenen Rodung sieht Gordon Päschel nach, wie es um den Fortschritt beim Bau der Friesland-Umgehung bestellt ist und ob sich die Wiesenvögel wie geplant auf den Kompensationsflächen ansiedeln.
  • In der Krummhörn geht auch außerhalb der Politik der Kampf um den Erhalt der Grundschulstandorte weiter. Claus Hock spricht mit Initiatoren einer Bürgerinitiative. Was haben die Eltern genau vor?
  • Energie wird immer teurer und der Krieg in der Ukraine hat gezeigt, wie wertvoll Mehl werden kann, wenn die Versorgung gestört ist. Warum nicht gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und lernen, wie man eine Windmühle anschmeißt? Das sagt sich Nicole Böning und wird Hobby-Müllerin.
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