Hilfstransport angekommen Hilfe aus Ostfriesland für Kinder und Kranke in der Ukraine

| 07.12.2022 12:06 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Diese junge Ukrainerin bekam für ihr Baby Nahrung. Foto: privat
Diese junge Ukrainerin bekam für ihr Baby Nahrung. Foto: privat
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Schlafsäcke gegen die Kälte, Windeln für Kranke, Nahrung für Babys: Mit Hilfe von „Ein Herz für Ostfriesland“ haben Steenfelder einen Transport nach Charkiw organisiert.

Steenfelde/Charkiw - Es ist geschafft: Lebensmittel, Babynahrung, Schlafsäcke, Windeln für Erwachsene, Rollatoren, Süßigkeiten für Kinder, Säuglingsdecken, Baby- und Kinderkleidung - all das konnte der ukrainische Verein „Für ein friedliches Leben“ Ende Oktober an Alten- und Pflegeheime, an eine Klinik und an ein Entbindungsheim im kriegsumtosten Charkiw in der Ukraine verteilen.

„Ein Herz für Ostfriesland“, die Hilfeverein der Zeitungsgruppe Ostfriesland (ZVO), der auch diese Zeitung angehört, spendete mehr als 5700 Euro. Dafür wurden Sachspenden gekauft und nach Charkiw in der Ukraine gebracht. Foto: ZGO/Grafikabteilung
„Ein Herz für Ostfriesland“, die Hilfeverein der Zeitungsgruppe Ostfriesland (ZVO), der auch diese Zeitung angehört, spendete mehr als 5700 Euro. Dafür wurden Sachspenden gekauft und nach Charkiw in der Ukraine gebracht. Foto: ZGO/Grafikabteilung

Das teilt Maike Potthast aus Steenfelde jetzt mit. Sie hatte zusammen mit ihrer Freundin Krystyna Havrylova, die mit ihrer Familie aus der Ukraine nach Steenfelde geflüchtet war, im Oktober einen Konvoi mit diesen Hilfsgütern ins Kriegsgebiet geschickt, um ihren Landsleuten zu helfen. Havrylova hatte den Kontakt zu „Für ein friedliches Leben“ und Potthast zu „Ein Herz für Ostfriesland“ gesucht. Das ist das gemeinnützige Hilfswerk der Zeitungsgruppe Ostfriesland, zu der auch diese Zeitung gehört. „Ein Herz für Ostfriesland“ übernahm die Kosten über 5747,80 Euro für Sachspenden. Der Verein „Leer kann Kindern helfen“ half den Frauen bei der Bürokratie, etwa bei den Zollpapieren, und das Sanitätshaus Reinelt in Papenburg spendete vor allem für Babys und hilfsbedürftige Senioren. Hinzu kamen Privatspenden, so Potthast.

Für Kinder sind der Krieg und die Not besonders schlimm. Diese Mutter freut sich über Nahrung und Kleidung für ihr Baby. Foto: Privat
Für Kinder sind der Krieg und die Not besonders schlimm. Diese Mutter freut sich über Nahrung und Kleidung für ihr Baby. Foto: Privat

Im Winter ohne Strom und Heizung

„Der Transport verlief ohne Zwischenfälle, auch am Zoll gab es keine Probleme. In Charkiw angekommen, wurden die Spenden in einer Lagerhalle des ukrainischen Hilfsvereins ,Für ein friedliches Leben’ zwischengelagert. Von dort wurde die Verteilung organisiert.“

Vor Ort benötigten vor allem Kranke, Senioren und Kinder Hilfe, teilt Potthast mit. In der Ukraine sei bereits Winter. Durch russische Bombardements, die die Infrastruktur zerstören würden, gebe es bei Außentemperaturen von minus sechs Grad nur sporadisch Strom und Heizung.

Dieses kleine Mädchen wurde von den Hilfsvereinen aus Ostfriesland und der Ukraine mit Kindernahrung versorgt. Foto: privat
Dieses kleine Mädchen wurde von den Hilfsvereinen aus Ostfriesland und der Ukraine mit Kindernahrung versorgt. Foto: privat

Wenig Geld für teure Lebensmittel

Außerdem seien die Preise gestiegen, wissen Potthast und Havrylova: „Medikamente und Lebensmittel sind sehr teuer. Viele Menschen können sich beides kaum leisten. Arbeit ist kaum vorhanden und wenn doch, dann gibt es nur ein geringes Gehalt.“ Deshalb wollen die beiden Frauen einen weiteren Transport mit Hilfsmitteln für den Winter organisieren. „Charkiw benötigt neben Generatoren, die leider auch in Deutschland kaum verfügbar sind, Powerbanks, Thermokleidung und weiterhin Lebensmittel und Windeln für Erwachsene.“

Deshalb gründet Maike Potthast zusammen mit Gleichgesinnten wie Krystyna Havrylova, Tanja Dinter und Jens Hinrichs gerade selbst einen Verein. Dafür sucht sie noch Mitstreiter und -streiterinnen. Wer mitmachen möchte, kann sich bei der Steenfelderin unter der Nummer 0171 322 51 22 melden. Als Verein könne man auch noch mal finanzielle Unterstützung bei „Ein Herz für Ostfriesland“ beantragen, teilt Maike Potthast mit.

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