Bereich gesperrt Reste einer Fliegerbombe in Leer gefunden

Jonas Bothe Michael Kierstein
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Von Jonas Bothe und Michael Kierstein
| 16.01.2023 20:58 Uhr | 1 Kommentar | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Die Hajo-Unken-Straße wurde gesperrt. Foto: Kierstein
Die Hajo-Unken-Straße wurde gesperrt. Foto: Kierstein
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In Leer sind am Montag Reste einer Fliegerbombe gefunden worden. Die Hajo-Unken-Straße war in Höhe der Hausnummer 15 in einem Radius von 50 Metern gesperrt.

Leer - Und auf einmal ist die Straße dicht: Weil in der Hajo-Unken-Straße in Leer bei Bauarbeiten Reste eine Brandbombe entdeckt wurden, musste am Montagnachmittag der Bereich um den Fundort gesperrt werden.

Am frühen Abend war auch die Feuerwehr vor Ort. Foto: Kierstein
Am frühen Abend war auch die Feuerwehr vor Ort. Foto: Kierstein

Kurz nach 16 Uhr kam der Kampfmittelbeseitigungsdienst an der Stelle an. „Es hat sich herausgestellt, dass der Zünder noch vorhanden ist“, erläuterte Stadtsprecher Edgar Behrendt kurze Zeit später. Deshalb mussten die Wohnungen im Umkreis von 50 Metern um den Fundort evakuiert werden. Dazu wurde die Hilfe der Feuerwehr angefordert. Zwei Wohngebäude waren von der Evakuierung betroffen. Die etwa 50 Bewohner wurden in der Mensa eines nahegelegenen Gymnasiums untergebracht.

Zünder noch in der Bombe

Der Magnesium-Phosphor-Zünder musste ausgebaut werden. Die Evakuierung und die anschließenden Arbeiten an dem Zünder zogen sich bis in den Abend. Einige Anwohner beobachteten die Lage von jenseits der Absperrung. „Dann muss ich jetzt wohl mal meinen Mann anrufen. Der sollte hier gleich abgesetzt werden“, kommentierte eine Anwohnerin die Situation kurz nach dem Fund. Sie wirkte entspannt, aber auch neugierig. Eine zweite Anwohnerin sprach die anwesenden Polizisten an. Zur Dauer der Sperrung konnten sie zu diesem Zeitpunkt aber noch nichts sagen.

Polizisten waren im Einsatz. Foto: Kierstein
Polizisten waren im Einsatz. Foto: Kierstein

„Ich wollte nur kurz ins Home-Office wechseln“, sagte die Frau und lachte. Auch sie blieb erst einmal neugierig stehen. „Es ist schon ein mulmiges Gefühl, dass da etwas war. Aber, es sind ja eigentlich überall Kriegsreste im Boden. Groß Gedanken mache ich mir darüber jetzt nicht“, sagte sie.

Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes waren vor Ort. Foto: Kierstein
Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes waren vor Ort. Foto: Kierstein

Auch die Profis von Polizei und Kampfmittelbeseitigungsdienst wirkten relativ entspannt. Das könnte daran gelegen haben, dass die Bombe an sich nicht mehr detonieren konnte. Nur der Zünder barg noch eine Gefahr. Das Gefährliche an Phosphor ist nämlich, dass dieser sich schon beim Kontakt mit dem in der Luft enthaltenem Sauerstoff entzünden kann. Das hätte laut den Experten die Sprengkraft einer Handgranate. Deshalb wurde auch die aufwendige Evakuierung angeordnet. Gegen 20.30 Uhr war der Zünder dann neutralisiert und die Straßensperrung wurde aufgehoben. Auch die Anwohner konnten wieder in ihre Wohnungen.

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