Was Sie heute wissen müssen Krankmeldung wird digital | McDonald’s will nach Apen | GW2596m wildert in der Krummhörn

Joachim Braun
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Eine Kolumne von Joachim Braun
| 01.02.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Die Geschichte des „gelben Zettels“, der in meiner Erinnerung eher rosa ist, endet jetzt. Wir werden digital! (Schlechter Witz, ich geb’s zu.) Die neue Art der Krankmeldung stellt nicht nur manche Arztpraxen, sondern auch Arbeitgeber vor neue Probleme, technisch und organisatorisch. Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) schätzt, dass bei gut 20 Prozent der Praxen die Technik fehlt. Hinzu kämen Softwareprobleme und Systemausfälle. Funktioniert die Übermittlung der elektronischen Arbeitsunfähigkeit nicht, muss sie wieder auf Papier ausgedruckt und verschickt werden. Und auch viele Arbeitgeber finden das neue System „holprig“. Warum schon wieder ein Fort-Schritt nicht wirklich gelingt, fasst Petra Herterich zusammen.

Dafür geht es bei einem anderen Zukunftsthema offenbar voran. Umwelt- und Energieminister Christian Meyer (Grüne) hat gestern in Hannover einen Förderbescheid für eine Wasserstoffproduktionsanlage an das Unternehmen H2Nord in Emden übergeben. Konkret gefördert wird eine Zehn-Megawatt-Elektrolyseanlage inklusive Befüllstation für mobile Speicher-Container. Dies ist, so der Minister, „der Startschuss für eine grüne Wasserstoffinfrastruktur in Emden und Umgebung“. Martin Teschke berichtet.

Da passt es ganz gut, dass der Übertragungsnetzbetreiber Amprion diese Woche mit den ersten Vorarbeiten für den A-Nord-Konverter in Emden-Ost begonnen hat. Klingt kompliziert? Ist es auch. Die Anlage soll dazu dienen, Wechselstrom in Gleichstrom umzuwandeln, bevor dieser über die 300 Kilometer lange Erdkabeltrasse A-Nord in Richtung Nordrhein-Westfalen nach Meerbusch-Osterath fließt. „Die neue Verbindung ist eine Schlagader der Energiewende“, schreibt Amprion in einer Mitteilung. Das Bauvorhaben ist aufwändig. Sogar ein alter Hof muss abgerissen werden.

Wenn es im so trüben Januar eine gute Nachricht gibt, dann die: Die wirtschaftliche Rezession ist (noch) nicht eingetreten, und der Arbeitsmarkt stabil. Im Januar stieg die Quote für Ostfriesland jahreszeitbedingt auf 6,9 Prozent. Vor einem Jahr waren es noch 0,6 Prozent weniger, trotzdem sieht Roland Dupák, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Emden-Leer keinen Grund zur Beunruhigung. Was an diesen Zahlen noch alles hängt, fasst Oliver Bär zusammen (wobei, wer kann mit solchen abstrakten Zahlen schon wirklich etwas anfangen, wenn er oder sie nicht betroffen ist).

Um wirklich viele neue Arbeitsplätze geht es nicht, schon gar nicht um gut bezahlte, trotzdem bewegte die Nachricht gestern unsere Leser: Direkt an der Ausfahrt Apen/Remels der A28 könnte bald ein neues Fast-Food-Restaurant gebaut werden. „McDonald’s hat erfreulicherweise einen Bauantrag beim Landkreis Leer als Genehmigungsbehörde gestellt“, erklärt Uplengens Bürgermeister Heinz Trauernicht (parteilos) im Gespräch mit Tobias Rümmele. Erfreulicherweise? Ja, richtig, in Uplengen freut man sich auf den BigMac-Laden, während die Bürger in Bunde ein ähnliches Projekt zu Fall gebracht hatten. Bei McDonald’s ist man zurückhaltender. „Wir haben sehr großes Interesse an diesem Standort“, heißt es aus der Konzernzentrale.

Nicht um „leere“ Kalorienbomben, sondern um gesunde, regionale Lebensmittel geht es bei „Emsglück“, einer neuen Plattform im Internet, die Heiko Müller vorstellt. Initiiert haben dieses Projekt die Bildungsreferentin Wiebke Tuitjer und die Küchenmeisterin Renate Müller-Lücht von der Historisch-Ökologischen Bildungsstätte Emsland (HÖB) in Papenburg. Aufgebaut wird eine Übersicht über regionale Abokisten-Systeme, Wochenmärkte, Hofläden und -cafés, Milchtankstellen, Eierautomaten und ähnliche Angebote entlang der Ems zwischen Emden und Papenburg.

Fast eine halbe Million Euro haben unsere Leserinnen und Leser in den vergangenen elf Monaten an „Ein Herz für Ostfriesland“, das Hilfswerk unseres Verlags, gespendet. Das Geld ging vor allem an Hilfsorganisationen, die Geflüchtete hier in Ostfriesland unterstützen, aber auch an Organisationen, die Hilfstransporte durchführen, wie der Verein „Leer kann Kindern helfen“. Am 18. Januar kam ein LKW in Cherson und Mykolajiw an, „ohne Schaden an Personen und Spendengütern“, wie ein Vereinssprecher berichtet. Die Spenden hätten aufgrund einer Ausgangssperre in den Gebieten erst letzte Woche verteilt werden können. Tobias Rümmele berichtet.

Wiesmoor ist vieles (vergessen wir jetzt mal alle kriminellen Machenschaften), in der Stadt geht richtig was ab. Und jetzt soll sie - obwohl weit weg von der nächsten Autobahn - auch noch zum Trucker-Paradies werden. Ex-Bürgermeisterkandidat Michael Kugler - eigentlich eher auf See, als auf der Straße zuhause - möchte, dass Lasterfahrer wochenends in Wiesmoor rasten und ihre Brummis abstellen können. Was Bürgermeister und andere Verantwortliche dazu sagen, hat Ole Cordsen erfragt.

Haben Sie sich schon mal gefragt, was Ostfriesen eigentlich bei Google suchen? Deutschlandweit waren die Top 5 Schlagzeilen im vergangenen Jahr Ukraine, Affenpocken, 9-Euro-Ticket, Hitzewarnung und, ja tatsächlich, der Bierzelt-Schlager „Layla“. Ganz anders in unserer Region. Was hier gefragt ist, hat Vera Vogt nachgeschaut. Layla ist es nicht, dafür so skurrile Stichworte wie „einer der Raben Odins“ oder auch „Das perfekte Dinner - Fernsehserie“.

Die Ostfriesen stehen Zuwanderern aus Nordrhein-Westfalen bisweilen sehr kritisch gegenüber. Diesem aber ganz besonders: Bei dem Wolf, der kurz vor und an Heiligabend mehrere Schafe im Landkreis Aurich gerissen hat, handelt es sich um einen Jährling aus Nordrhein-Westfalen. Der junge Wolf ist auf Wanderschaft. Claus Hock über „GW2596m“ und was man über den blutdürstigen Jungspund weiß.

Was heute wichtig wird:

  • Kann jemand meinen Fitnessstudio-Vertrag übernehmen? Diese Frage kommt in sozialen Medien immer wieder. Doch ist das erlaubt? Nikola Nording hat unter anderem mit der Verbraucherzentrale gesprochen.
  • Gerd Oncken von den „Löwen“ verrät, warum er den Gemeinderat in Moormerland verlassen hat. Ein Beweggrund: Sein Auftrag sei erfüllt. Karin Lüppen hat mit ihm gesprochen.
  • Viele Eltern in Leer haben Sorge, keinen Kindergartenplatz zu bekommen. Offenbar gibt es zu wenige Plätze und das Vergabesystem ist nicht besonders transparent, berichtet Katja Mielcarek.
  • Erste Spuren hat er schon hinterlassen: Dirk Balster, der neue Geschäftsführer der Kliniken Aurich-Emden-Norden, will sich in einem Pressegespräch persönlich vorstellen. Marion Luppen trifft ihn.
  • Zur Landschlachterei von Erwin Weber in Westersander kamen viele Kunden, um ihren Tieren weite Wege zu einem Schlachthof zu ersparen. Wie geht es nach der Schließung weiter? Nicole Böning berichtet.
  • Die KGS Großefehn wächst und wächst - auch, weil zunehmend mehr Schüler aus dem Südosten Aurichs dorthin gehen. Das hat gravierende Folgen, wie Ole Cordsen berichtet.
  • Der Sielweg in Hinte, ein wichtiger Verbindungsweg, soll saniert werden. Das wirft die Frage auf, was mit den teuren, neuwertigen Solarlampen passiert. Michael Hillebrand hat die Antwort.
  • Vielen Handwerks-Betrieben fehlt es an Nachfolgern. Stahl- und Behälterbau Widmann aus Emden hat eine Lösung gefunden: Sohn und Tochter übernehmen. Gordon Päschel hat die beiden getroffen.
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