Was Sie heute wissen müssen Alles auf E | Stromzähler o.k. | Kirche k.o.

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Eine Kolumne von Timo Sager
| 16.03.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 7 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Wie fahren wir in Zukunft Auto? Am besten gar nicht. Individuelle Mobilität ist alles andere als nachhaltig. Aber gerade in einer Region wie Ostfriesland wird man noch lange auf das Auto angewiesen sein. Die Region hängt außerdem doppelt vom Auto ab: Ohne Autos kämen wir nicht von A nach B. Und viele von uns hätten keine Arbeit. Denn mit VW in Emden sorgt ein Autobauer dafür, dass Tausende Menschen in Ostfriesland ihren Lebensunterhalt verdienen. Wie gut, dass Volkswagen in Emden schon jetzt auf den Bau von E-Autos setzt. Der ID.4 wird hier montiert. Der ID.7, das neue elektrische Flagschiff, kommt ab dem Sommer dazu. Obwohl: Eigentlich ist es schon da. Denn heimlich, still und leise läuft ab und an schon mal ein Exemplar des Passat-Nachfolgers vom Band. Martin Teschke hat weitere Details zum Stand der Produktion.

VW setzt voll auf den batterieelektrischen Antrieb – also auf das klassische Elektroauto. Toyota kümmert sich auch um die Brennstoffzelle, die Strom mithilfe von Wasserstoff erzeugt. BMW will Verbrenner durch E-Fuels im Rennen halten – wie mit Porsche auch eine VW-Tochter. Fährt Volkswagen die richtige Strategie oder riskieren die Wolfsburger zu viel, indem sie fast alles auf Akku setzen? Martin Teschke kommentiert.

Im Prozess um die Wiesmoor-Connection muss man jeden Tag mit einer neuen Volte rechnen. Gerade erst hatte der Anwalt von Christian Rademacher-Jelten versucht, mit einem Befangenheitsantrag den Prozess platzen zu lassen. Nun könnten die Verhandlungen um die Drogen-Plantage in einem viel größeren Zusammenhang stehen. Wie sich gestern herausstellte, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen drei Männer, deren Fingerabdrücke an Marihuana-Päckchen in Wiesmoor gefunden worden waren. Mindestens einer dieser Männer steht im Verdacht, etwas mit Drogenplantagen in anderen Teilen Deutschlands und Europas zu tun zu haben. War Wiesmoor also Teil eines größeren Netzwerkes von Orten, an denen Marihuana angebaut wurde? Wie Daniel Noglik berichtet, gibt es noch ein weiteres Detail, das aufhorchen lässt.

Erinnern Sie sich noch an die Geschichte von Christina Bader aus Pewsum? Ihr Stromzähler zeigte im vergangenen Jahr so hohe Verbräuche an, dass die Rentnerin in Panik vor der hohen Stromrechnung das Kochen einstellte. EWE tauschte den Zähler und ließ ihn prüfen. Alles einwandfrei, hieß es. Trotzdem korrigierte der Oldenburger Energieversorger den Stromverbrauch von Christina Bader deutlich nach unten. Der neue Zähler zeigt nun wieder realistischere Werte. Aber was war denn nun mit dem alten Zähler, wollte mein Kollegen Andreas Ellinger wissen und bat EWE um Zusendung der Prüfergebnisse. Die Antwort von EWE liefert eher neue Fragen als Antworten.

Den Kirchen in Deutschland laufen die Schäfchen davon. 2022 kehrten fast drei Prozent der Mitglieder der evangelischen Kirche den Rücken. Die Zahlen der Katholiken sind noch nicht da. Sie dürften aber kaum besser aussehen. In der 1700-Seelen-Gemeinde in Stapelmoor sind gerade nicht Austritte der Mitglieder Thema. Hier schmeißen Pastorin und Kirchenvorstand hin. Pastorin Barbara Wündisch-Konz beklagt die „patriarchalen Strukturen“ – und bewarb sich weg. Ein Geschirrspüler sei nicht zum Einsatz gekommen, weil „es so schön sei, wenn sich Frauen beim Abspülen unterhielten“, hieß es. Der Kirchenvorstand weist Vorwürfe dieser Art zurück, entschied sich aber dennoch geschlossen zurückzutreten. Und nun? Vera Vogt berichtet.

Über Jahre lieferte der Ossiloop Rekord um Rekord. Klein gestartet, entwickelte sich der Lauf durch Ostfriesland zu einer Art Volksfest auf und neben der Strecke. Mehr als 3000 Anmeldungen gab es in den Jahren 2018 und 2019. Wie viele Menschen die Etappen als Zuschauer begleiteten, lässt sich gar nicht sagen. Corona machte dem abrupt ein Ende. Zwar hielt Organisator Edzard Wirtjes den Loop mit einer handygestützten „Anners“-Variante überhaupt am Leben. Aber jetzt kommt der Lauf bei den Teilnehmern nicht wieder richtig in Schwung. Woran das liegen könnte und warum Wirtjes glaubt, nie wieder Zahlen aus Prä-Pandemiezeiten zu erreichen, hat Georg Lilienthal erfragt.

30 Jahre lang hat Heilpraktiker Karl-Heinz Peper im Heseler Wald Wanderungen angeboten. Es ging darum, welche Heilkräuter sich im Forst finden lassen. Dann kam ein Brief, der ihm die Führungen untersagte. Absender waren nicht etwa die Landesforsten, sondern eine private Firma namens Waldwohl, mit der die niedersächsische Waldbehörde zusammenarbeitet. Peper sollte einen Lehrgang besuchen, um seine Wanderungen weiter anbieten zu dürfen. Interessanterweise bei derselben Firma, die das Verbot erteilt hatte. Peper sammelte Unterschriften gegen das Verbot. Mehr als 1000 Menschen haben seine Online-Petition unterschrieben. Laut Aussage der Landesforsten war alles nur ein Missverständnis. Dann darf Karl-Heinz Peper nun also seine Heilkräuterwanderungen wieder anbieten? So einfach ist es nicht. Karin Lüppen berichtet.

Im Jahr 2019 wurde Tanja Meyer bundesweit bekannt. Sie kandidierte in Emden für das Oberbürgermeisteramt – als Bordellbetreiberin ein eher ungewöhnlicher Schritt. Dann wurde es ruhig um Meyer, die mit ihrem „Club Cherri“ am Borkum-Kai bekannt wurde. Es hieß, sie wohne gar nicht mehr in der Stadt. Dass das nicht stimmt, davon konnte sich Mona Hanssen jetzt überzeugen. Sie hat sich mit Tanja Meyer getroffen. Wie sie erzählt, sei sie „knapp am Burnout vorbeigeschrammt“ und habe sich deshalb zurückgezogen. Die Pandemie war für Bordelle eine schwierige Zeit. Stichwort Hygienekonzepte. Aktuell überlegt Tanja Meyer noch, wo sie ihre Zukunft sieht. Ihre kommunalpolitischen Pläne hat sie noch nicht ad acta gelegt: „Emden ist mich noch nicht los.“ Der ein oder andere mag das durchaus als Drohung verstehen.

Wenn Sie durch Emden laufen, könnten Sie einem Wolf und einem Fuchs begegnen. Kann in Ostfriesland passieren, Wölfe sind hier ja ständig Thema. Bei den pelzigen Genossen, die durch Emden laufen, muss man aber wahrlich keine Sorge haben, wenn man ihnen nahe kommt. Es sind Menschen in Tiergestalt, so genannte Furries. Oft sind es Fans von vermenschlichten Tieren wie zum Beispiel Disneys Mickey Mouse, die in die Kostüme schlüpfen. Inzwischen hat sich eine ganze Subkultur um die Fellträger entwickelt. Claus Hock ist mit zweien von ihnen durch Emden gelaufen. Gesehen hat er vor allem ganz viele strahlende Gesichter.

Was heute wichtig wird

  • Die Gewerkschaft Verdi ruft für diesen Donnerstag erneut zum Warnstreik auf. Eine zentrale Kundgebung für das Gebiet Weser-Ems wird in Leer sein. Katja Mielcarek und Jan Rodeck sind vor Ort.
  • Möbel Buss hat die Möbel nicht weggeschmissen, aber aus seinem Namen verbannt, das Logo und seinen gesamten Auftritt verändert. Warum? Und bringt das was? Ole Cordsen fragt Experten.
  • Mit ergaunertem Geld ihres Ex-Mannes soll sich eine Auricherin ein Luxusleben finanziert haben. Ihr Ex-Mann hatte als Mitarbeiter einer Versicherung Schadensfälle fingiert. Die Frau steht seit Januar vor Gericht. Heute fällt voraussichtlich das Urteil. Bettina Keller berichtet.
  • Emdens teilmobiler Blitzer namens „Engelke“ stand zuletzt auch mal in Petkumer Münte. Dort soll besonders gerast werden, heißt es von der Emder FDP. Mona Hanssen hat bei der Stadt nachgefragt, wie viele Autofahrer erwischt wurden, welche Probleme es beim Blitzen außerhalb geschlossener Ortschaften gibt und welche neuen Blitzer bald kommen sollen.
  • Im Emder Van-Ameren-Bad steht die Sanierung des Schwimmbeckens nach drei Jahren vor dem Abschluss. Der Förderverein, der das Freibad an der Kesselschleuse in eigener Regie betreibt, blickt schon auf die neue Saison voraus. Heiko Müller kennt die Einzelheiten.
  • Juwelier Meyer in Moordorf führt neben einem Schmuckgeschäft auch eine Uhrenwerkstatt. Der Betrieb läuft gut, Kunden kommen sogar aus Baden-Württemberg angereist, nur sorgt sich der Uhrmachermeister um Nachwuchs. Nora Kraft berichtet.
  • Gelten für die BBS Leer und die IGS Moormerland andere Regeln, obwohl der Landkreis Leer in beiden der Hausherr ist? Die Gewerbeschau Moormerland durfte in der IGS nicht stattfinden, weil dafür die Flure genutzt werden sollten. Bei der Messe Hobby & Freizeit in Leer ist es aber genau so gelaufen. Karin Lüppen berichtet.
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