Was Sie heute wissen müssen Tabula Rasa in Norden | Zurück zurück in Leer | Vorneweg in Neufirrel


Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Die Menschen in Norden und Umgehung sind zu Recht sauer. Vor fast 60 Jahren war die Ubbo-Emmius-Klinik eröffnet worden, in Nachfolge des früheren städtischen Krankenhauses und des Kreiskrankenhauses in Hage. Jetzt wird die UEK vorzeitig dem nächsten Fusionsprozess zum Opfer fallen. Patienten müssen dann nach Aurich oder Emden, beides etwa eine halbe Stunde entfernt. Denn erst Ende des Jahrzehnts wird, wenn alles nach Plan läuft, die Zentralklinik in Uthwerdum eröffnet. Während in Norden auch politisch die Aufregung über die Klinikschließung groß ist und sogar mit Klagen gedroht wird, äußerte sich der neue Geschäftsführer der Klinik-Trägergesellschaft Dirk Balster im Gespräch mit Marion Luppen zu den Gründen der Abstufung des UEK.
Balster ist seit dem 1. Januar im Amt. Es sei nicht sein Plan gewesen, „erst mal Tabula rasa zu machen“, sagt der Geschäftsführer. „Aber das ist eine Situation, in der wir nicht anders handeln können.“ Er habe am Standort Norden eine Situation vorgefunden, „in der ich nur noch den Besen in die Hand nehmen konnte, um die Scherben aufzufegen“. Das Krankenhaus genüge in der jetzigen Form nicht mehr den Ansprüchen eines Grund- und Regelversorgers, schreibt Marion. Was konkret schief lief, lesen Sie hier.
Man weiß nicht so recht, ob man lachen oder weinen soll - als Bürger der Stadt Leer. Noch im September 2021 waren sich Verwaltung und Politik einig gewesen: Bis 2025 sollten zwei Rad-Radialrouten durch die Stadt gebaut werden. Radialrouten verbinden Außenbereiche mit dem öffentlichen Personennahverkehr. In diesem Fall sollten die Routen vom Bahnhof nach Norden entlang der Bahnstrecke in Richtung Heisfelde und nach Nordosten auf dem Ostfriesland-Wanderweg führen. Vor knapp einer Woche wurde die Entscheidung wieder einkassiert. Zwar hätte es eine hohe Förderung gegeben, aber auch daran geknüpfte Bedingungen. Auf dem Weg zur Fahrradstadt bleibt Leer auf halbem Wege stehen. Schade drum. Katja Mielcarek berichtet.
Ehrlich gesagt habe ich gar nicht gewusst, dass die Bundesnetzagentur einen Standort in Leer hat. Gestern wurde bekannt, dass er geschlossen wird. Aber erst dann, wenn der Letzte das Licht ausmacht. Sozialverträglich nennt sich das und bedeutet, wenn der letzte Mitarbeiter in Ruhestand geht. Das ist nach jetzigem Stand 2048 der Fall. Hauptsitz der Behörde ist Bonn. Bekannt wurde sie im vergangenen Jahr durch ihren Chef Klaus Müller, der regelmäßig im Fernsehen erklärte, warum uns eine „Gasmangellage“ drohe. Martin Teschke berichtet.
Seit vergangener Woche testen wir einen neuen Newsletter. Er heißt „Der Tag in Ostfriesland“, wird am Abend versandt und ist personalisiert. Das heißt, empfohlen werden Artikel, die den Interessensgebieten des Abonnenten entsprechen, aber von ihm noch nicht gelesen wurden. Für mich ist das blöd, da ich ziemlich viele Geschichten lese. Also bekomme ich Fußballtexte und solche über Igel empfohlen - beides Themen, auf die ich sonst nicht zwingend klicke. Gerne lasse ich Sie dran teilhaben. Wenn Sie also schon immer wissen wollten, wie Sie Igeln nach dem Aufwachen aus dem Winterschlaf unterstützen können, dann lesen Sie den Artikel von Susanne Ullrich. Auf die stacheligen Gartentiere warten jetzt im Frühjahr viele Bedrohungen. Heidemarie Otten, die eine von vier Auffangstationen des Vereins Ostfriesen Igel betreibt, kennt sich perfekt aus.
Das Darknet ist für die meisten von uns so dunkel, wie der Name andeutet. In dieses nicht von Google & Co. dominiertem Internet verirren wir uns nicht einmal aus Versehen. Viele von denen, die dort unterwegs sind, haben finstere Absichten. Umso höher ist es zu bewerten, dass Europol und FBI jetzt unter Mitwirkung der Polizeidirektion Oldenburg einen illegalen Drogen-Marktplatz ausgehoben haben. Einen richtig großen: In neun Ländern seien insgesamt 288 Verdächtige festgenommen worden – darunter 52 in Deutschland. Bei ihnen wurden ganz reale Sachen beschlagnahmt: mehr als 50 Millionen Euro in bar sowie in Form von Kryptowährungen, 117 Schusswaffen und 850 Kilogramm Drogen. Martin Alberts berichtet.
Vorbei sind (hoffentlich) die Zeiten, als Sportredakteure noch unwidersprochen glauben konnten, dass Frauenfußball mit Fußball lediglich den Namen gemein hatten. Inzwischen sind wir einen Schritt weiter. Jetzt zeigen Frauen den Jungs in Herrenteams, wie es geht. Seit Ende vergangenen Jahres dürfen Fußballerinnen mit Fußballern zusammen spielen. So wie in Neufirrel. Im D-Klassen-Duell mit der SG Stikelkamp/Jheringsfehn/Timmel IV ließen sich gleich vier Damen einwechseln. Auch wenn Neufirrel II mit 0:7 verlor, waren die Frauen eine echte Verstärkung. Ihr Trainer André Hagenbring schwärmte von der starken Leistung der Pionierinnen. „Sie haben ihre Sache super gemacht. Die sind richtig gut am Ball.“ Georg Lilienthal über den Einsatz von Amke Eihusen, Nadine Schön, Maria Wilken und Kristin Eihusen.
Was heute wichtig wird:
- Leer hat einen Trinkwasserwald. Er ist im Ortsteil Heisfelde und gehört den Stadtwerken. Aber, wofür ist so ein Trinkwasserwald eigentlich gut? Das wollte Michael Kierstein für unsere Klimaserie wissen.
- Der neue Friesland-Krimi steht in den Startlöchern. Vor zehn Jahren waren die ersten Folgen in Leer gedreht worden. Wie war das damals? Nikola Nording hat ins Archiv geschaut.
- Das frühere Ziegelei-Gelände mitten im Ortskern von Jemgum soll wieder fein aussehen. Deshalb wurden die Pläne überarbeitet, zum x-ten Mal. Vera Vogt berichtet.
- Dichtung und Wahrheit: Der ADFC Aurich behauptet, die Landesbehörde für Straßenbau gebe beim Umbau der Fockenbollwerkstraße geschönte Zahlen bei der Gehwegbreite an. Stimmt das? Marion Luppen fragt nach.
- Am Landgericht Aurich wird der Prozess gegen einen Emder (38) fortgesetzt. Er soll die beiden Mädchen seiner früheren Lebensgefährtin schwer sexuell missbraucht haben. Bettina Keller berichtet.
- Ein Deichschäfer aus Petkum (Emden) hat nur in einem von 35 Wolfsriss-Fällen eine staatliche Entschädigung bekommen. Was steckt dahinter? Hannah Weiden kennt die Details.
- Die Trogstrecke sorgt in Emden seit Jahren für Ärger. Nun soll in einem nichtöffentlichen Ausschuss über den Stand der Sanierung informiert werden. Und was ist mit den Emdern? Mona Hanssen berichtet.