Wenn die Werbung fehlt Ferienbetreuung wird angeboten – aber keiner weiß es

| | 05.05.2023 08:51 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Im Gegensatz zur Ferienbetreuung von Grundschulkindern wurden die die gemeinsamen Ferienpassangebote der drei Rheiderland-Kommunen in den Oster- und Herbstferien immer gut angenommen. Archivfoto: Wolters
Im Gegensatz zur Ferienbetreuung von Grundschulkindern wurden die die gemeinsamen Ferienpassangebote der drei Rheiderland-Kommunen in den Oster- und Herbstferien immer gut angenommen. Archivfoto: Wolters
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Die SPD-Fraktion in Weener hat einen Antrag gestellt, auch in den Oster- und Herbstferien eine Kinderbetreuung anzubieten. Dabei gibt es das Angebot längst. Dass es kaum bekannt ist, hat einen Grund.

Weener - Für Verwirrung hat in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses in Weener ein Antrag der SPD-Fraktion gesorgt. Die Ferienbetreuung soll nach Auffassung der Sozialdemokraten in Weener künftig auch auf die Oster- und Herbstferien ausgedehnt werden. „Viele Familien sind aufgrund der steigenden Lebenshaltungskosten darauf angewiesen, dass beide Elternteile arbeiten gehen“, heißt es in der Antragsbegründung. Die gesetzlichen Urlaubsansprüche würden nicht mit den schulfreien Tagen der Kinder entsprechen. Die SPD setzt sich daher dafür ein, das Betreuungsangebot in den Ferien auszubauen.

„Dieses Angebot gibt es bereits, aber es wird derzeit nicht nachgefragt“, erklärte Angelika Janßen-Harms, die bei der Stadt Weener für die Kinder- und Jugendarbeit zuständig ist. Bürgermeister Heiko Abbas sieht aktuell ebenfalls keine Grundlage für den Antrag. „Wir fragen zu Beginn jeden Jahres den Bedarf bei den Eltern ab und stimmen dann das Angebot darauf ab“, berichtete der Verwaltungschef, „weil von den Eltern keine Betreuung in den Oster- und Herbstferien gewünscht war, wurde sie auch nicht angeboten.“ Die Ferienbetreuung werde von Fachpersonal übernommen. Die hohen Kosten für Räume und Personal stünden in keinen angemessenen Verhältnis, wenn beispielsweise nur ein bis zwei Kinder betreut würden.

Angebot ist kaum bekannt

Philipp Tengler von den Grünen hat nach eigenen Angaben andere Erfahrungen gemacht. „Ich habe selbst mit dem Gedanken gespielt, meine Kinder betreuen zu lassen“, sagt er, „dass es eine Mindestanzahl von Teilnehmern geben muss, ist mir schon klar. Aber auf der Homepage des Landkreises Leer habe ich einen Hinweis gefunden, dass es das Angebot der Ferienbetreuung in Weener in den Oster- und Herbstferien nicht gibt.“

Friederich Sap (SPD) schlug vor, den Antrag zurückzuziehen und das Angebot der Oster- und Herbstferienbetreuung durch mehr aktive Werbung durch die Stadt bei den Eltern bekannter zu machen. Seine Fraktionskollegin und Ausschussvorsitzende Ina Schullerer hatte entschiedene Einwände dagegen. Nach einer Sitzungsunterbrechung legte die SPD einen überarbeiteten Beschlussvorschlag vor. Die Verwaltung hat den Auftrag erhalten in den Oster- und Herbstferien ab einer Zahl von zehn Teilnehmern eine Betreuung von Kindern im Grundschulalter anzubieten.

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