Was Sie heute wissen müssen EWE-Strom 1,6 Prozent billiger | Kreative Gastronomen | Silberschatz entdeckt


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Na, das ist ja jetzt nicht gerade ein großer Wurf: Vor zwei Wochen groß angekündigt, hat die EWE gestern bekannt gegeben, um wie viel die Preise für Strom und Gas zum 1. Juli sinken werden: um 1,6 beziehungsweise um 2,0 Prozent. Oder in absoluten Zahlen: von 0,4096 auf 0,3923 Euro und von 0,1471 auf 0,1392 Euro. Wenn das kein Grund zum Feiern ist. Da knallten bestimmt bei vielen EWE-Kunden die Sektkorken. Aber Vorsicht! Um eine Flasche annehmbaren Sekts oder vielleicht einen Cremant herauszuholen, müssen sie geschätzt 800 Kilowattstunden Strom verbraucht haben. „Mehr sog i net“, hieße es dazu in Bayern. Martin Alberts fasst zusammen.
Natürlich muss sich die EWE am Markt bewähren. Sie kann Strom und Gas nicht unter Preis abgeben. Angesichts des letztjährigen Jahresgewinns von 664,7 Millionen Euro erscheint eine derart minimale Preisreduzierung wie ein billiger Marketingtrick.
Immerhin: Bei der E-Mobilität geht Emden bundesweit voran. Nicht, weil es in der Hafenstadt so viele E-Autos gäbe, auch nicht, weil VW künftig nur noch E-Autos produzieren wird, sondern weil die Zahl der öffentlichen Ladepunkte so hoch ist wie sonst nirgends in Deutschland. Aus einer Erhebung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) von 399 Landkreisen und kreisfreien Städten ging Emden als Sieger hervor. 160 öffentliche Ladepunkte für 943 E-Pkw gebe es in Emden laut VDA. Schlusslicht im bundesweiten Vergleich bildet die Großstadt Offenbach am Main mit 116,9 E-Autos je Ladepunkt. Acht bis zehn Ladepunkte sollen dieses Jahr dazukommen, berichten Mona Hanssen und Wiebke Willems.
Künstliche Intelligenz ist gerade ein großes Thema. Das Sprachprogramm ChatGPT wirbelt die gesamte Gesellschaft durcheinander, von Schulen bis zum Journalismus. Erwartet wird nichts anderes als eine Revolution mit vielen erfreulichen, aber auch furchtbaren Folgen. In einer aktuellen Studie hat sich das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen mit den Folgen für die Arbeitswelt befasst: Wie viele Arbeitsplätze gehen verloren, wie viele entstehen neu? Ergebnis für Ostfriesland: Um die 40 Prozent der Tätigkeiten können automatisiert werden. Was das für Folgen haben wird, berichtet Martin Alberts.
Erinnern Sie sich noch? Ende vergangenen Jahres sorgte eine Kampagne auf Großflächenplakaten in Ostfriesland für Aufsehen. Geworben wurde für ein angebliches Immobilienprojekt im Binnenland mit dem Tenor: Kaufen Sie jetzt späteres Bauland, damit sie in ein paar Jahrzehnten trotz steigenden Meeresspiegels noch trockenen Fußes dort wohnen können. War wirklich originell gemacht. Das Unternehmen growney und die Werbeagentur Philipp und Keuntje haben dafür, wie Imke Oltmanns recherchiert hat, den dritten Preis in der Kategorie Cross-Media-Kampagne bei den deutschen Digital Awards bekommen. Wie es dazu kam, lesen Sie hier.
Über die Personalnot der ostfriesischen Gastronomie haben wir ja schon öfter berichtet. Und viele, die gerne auswärts essen gehen, bekommen die Probleme ja mit, durch reduzierte Öffnungszeiten etwa oder dadurch, dass ihr Lieblingslokal komplett geschlossen wurde. Zwei originelle Ideen, um gegen den Personalmangel anzukämpfen, hat Gabriele Boschbach aufgetan. Eine davon in Aurich. In der Nähe hat der Inhaber des Hotel-Restaurants Lindenhof eine große Plakatwand aufstellen lassen, um auf die Probleme hinzuweisen und darauf eine Menge Anfragen bekommen. Noch einen Schritt weiter ging das Hotel-Restaurant Köhlers Forsthaus in Wallinghausen. Hier geht es um das beliebte Handy-Spiel Candy-Crush.
Manchmal erscheint Politik absurd. Erst gestern wiesen wir auf die krassen Defizite in der Ärzteversorgung in Ostfriesland hin. Und nun hat Andreas Ellinger herausgefunden, dass unser Bundesland Niedersachsen unabsichtlich aber erfolgreich dafür sorgt, dass sich dies auch nicht grundlegend ändert. Niedersachsen versucht nämlich, junge Leute mit einem erleichterten Zugang zu Medizin-Studienplätzen zu werben. Das ist gut. Fast 300 junge Leute haben sich beworben. Da aber nur 60 Studienplätze - viel zu wenige angesichts des Bedarfs - zur Verfügung gestellt werden, läuft das Projekt ins Leere.
In zweiter Instanz war kürzlich ein Notar aus dem Landkreis Leer vom Vorwurf des Betrugs freigesprochen worden - nach einem Schuldspruch vom Amtsgericht Leer. Dabei ging es um vermeintliche Steuerersparnisse in einer Scheidungssache. Streitsumme 189 Euro. Aber natürlich müssen an einen Notar höchste Ansprüche gestellt werden. Das sieht auch die Staatsanwaltschaft Aurich so und hat gegen das Landgerichts-Urteil Revision eingelegt. Daniel Noglik berichtet.
Fast 80 Jahre lang lag im Kieler Scheerhafen ein Silberschatz auf dem Grund der Förde, nahe dem Marinehafen, in direkter Nähe zur Mündung des Nord-Ostsee-Kanals, ohne dass irgendwer etwas davon ahnte. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs war dort das Kreuzfahrtschiff „Monte Olivia“ versenkt worden. Im Spätsommer vorigen Jahres hatten Taucher eher zufällig den Schatz entdeckt und ein dreiviertel Jahr lang in etwa 20 Tauchgängen Wertgegenstände von riesigem Wert an die Oberfläche geholt. Mit dabei Andreas Köhl aus Wiesmoor. Er hat Ole Cordsen eine spannende Geschichte erzählt.
Was heute wichtig wird:
- Eine Gruppe Senioren betreut seit zehn Jahren in Hesel die Tafel. Nikola Nording haben sie erzählt, von ihrer Arbeit mit einer steigenden Zahl von Bedürftigen und ihrer Motivation, Gutes zu tun.
- Mit dem neuen Deutschland-Ticket kann man auch in die Niederlande fahren. In unserer Grenzregion guckt man aber leider in die Röhre. Vera Vogt berichtet, warum.
- Nach seinen Geschichten über 111 Orte auf Norderney und in Aurich hat sich das Vater-Tochter-Autorenduo Manfred und Lena Reuter nun die ganze ostfriesische Halbinsel vorgenommen. Dorothee Hoppe berichtet.
- Wer in Aurich sein Auto an- oder ummeldet, muss sich ab sofort nicht mehr ins Kreishaus begeben, sondern ins Gewerbegebiet Schirum. Die Straßenverkehrsbehörde hat neue Räume. Marion Luppen berichtet.
- Die Stadt Emden muss jeden Cent umdrehen. 2024 droht ein dickes Haushaltsdefizit. Der Neubau eines Frauenhauses gehört nicht zu den Pflichtaufgaben. Sollte man hier sparen? Mona Hanssen berichtet.
- Gulfhöfe sind aus dem Landschaftsbild der Krummhörn nicht wegzudenken. Was ist das Besondere an diesen Gebäuden und wie viele von ihnen gibt es heute noch? Hannah Weiden kennt die Einzelheiten.