Wochenglosse Rennen in Mülltüten – vom Regen in die Dunkelheit

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Eine Kolumne von Karin Lüppen
| 12.05.2023 14:12 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Der Ossiloop enttäuscht nie. Vor allem wettermäßig ist auf diese Veranstaltung Verlass. Aber warum sollte das so bleiben? Eine Glosse.

Nach Jahren des „Ossiloop mal anners“ gab es jetzt endlich „Ossiloop mal nettso“, also genauso wie immer. Statt daheim jeden einsam gelaufenen Kilometer online zu dokumentieren, rennt ein Tross aus Ostfriesen und Menschen, die es werden wollen, wieder vereint durch die Landschaft.

Es regnet wie aus Kübeln, und die Steinkes feiern Jubiläum – so muss es sein. Neu ist, dass die Laufenden sich Regenzeug aus Mülltüten basteln. Atmungsaktives Sportzeug ist nur was für Weicheier! Hauptsache, der Humor bleibt trocken. Auf das Wetter zum Ossiloop ist Verlass: Es gibt nur die Varianten Dauerregen oder Bullenhitze.

Immer im Kreis herum

Der ein oder andere Dörlooper hat vielleicht doch den Wunsch nach Neuerungen. Dafür gibt es Ideen: Eine Nachtetappe wäre gut, sollte mal wieder die Hitzevariante bevorstehen. Mit Grubenlampen vor der Stirn und LED-Blinkies in den Schuhen traben die Laufenden durch die Dunkelheit.

Das gibt schöne Bilder, die es in die Sportschau schaffen. Oder Ossiloop unter Tage: Da könnte die Strecke einfach durch die untere, leere Etage der Caro-Tiefgarage in Aurich geführt werden. Die Stirnlampen von der Nachtetappe kann man gleich auflassen. Achtmal im Kreis gelaufen, verliert man jede Orientierung in dem Betonkoloss. Da ist man froh, wenn es wieder ans Tageslicht geht, egal wie doll es regnet.

Die Autorin erreichen Sie unter k.lueppen@zgo.de

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