Zwischenbilanz „Stunde der Gartenvögel“ Nabu Ostfriesland bangt um Mauersegler und Mehlschwalben

| 16.05.2023 12:11 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Fast 40 Prozent weniger Mehlschwalben als 2022 wurden bislang aus Ostfriesland gemeldet. Foto: Pleul/dpa
Fast 40 Prozent weniger Mehlschwalben als 2022 wurden bislang aus Ostfriesland gemeldet. Foto: Pleul/dpa
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Der Naturschutzbund zieht für die Mitmachaktion „Stunde der Gartenvögel“ eine erste Zwischenbilanz. Für einige Vogelarten wird es in Ostfriesland enger.

Die erste Zwischenbilanz der „Stunde der Gartenvögel“ zeigt nach Angaben des Naturschutzbundes: Es gibt immer weniger Gebäudebrüter, etwa Mauersegler. „Damit macht sich leider ein negativer Trend bemerkbar, welcher schon seit längerem zu beobachten ist“, wird Jan Fuchs vom Nabu Ostfriesland in einer Mitteilung zitiert.

Im Vergleich zu 2022 wurden demnach in Ostfriesland rund 15 Prozent weniger dieser Vögel gesichtet, bundesweit sogar 37 Prozent weniger. Grund für den Rückgang seien fehlende Brutmöglichkeiten an Gebäuden durch nicht vogelfreundliche Sanierungen sowie das Insektensterben. Auch die Mehlschwalbe leidet darunter – den bisherigen Meldungen zufolge wurden 40 Prozent weniger in Ostfriesland gesichtet, bundesweit um die 25 Prozent.

Anders sieht es beispielsweise bei der Ringeltaube aus, die häufiger entdeckt wurde. „Die Tauben allgemein zieht es verstärkt in die Siedlungen, wo das Nahrungsangebot zum Teil besser ist als auf dem Land“, so Fuchs. „Die Türkentaube profitiert zudem von milderen Wintern und wird in den letzten Jahren auch in Niedersachsen zunehmend häufiger gemeldet.“

Auch Feldsperlinge werden weniger

Bei vielen Meisenarten und Finken hat sich landes- und deutschlandweit nicht viel verändert. Hier macht sich womöglich das vergangene Mastjahr bemerkbar, so der Nabu. Diese Waldvogelarten hatten durch die Fülle an Baumfrüchten viel zu fressen, erklären Fachleute des Naturschutzbundes. Dadurch seien weniger Vögel einem entbehrungsreichen Winter zum Opfer gefallen.

Keine Entwarnung gibt es dagegen beim Feldsperling: Trotz seines bundesweit sechsten Platzes in der Rangliste der häufigsten Vogelarten gibt es in ganz Deutschland weniger Sichtungen als im Vorjahr (minus zwei Prozent). „Die leicht abnehmende Häufigkeit setzt damit den negativen Trend der Vorjahre fort“, so der Nabu. Auch in Niedersachsen ist eine Abnahme seit mindestens 2015 deutlich erkennbar.

Meldungen noch möglich

Gemeldet werden können die Ergebnisse der Mitmachaktion noch bis zum 22. Mai. Gezählt werden sollte eine Stunde lang am Wochenende vom 12. bis 14. Mai. Die Beobachtungen können am besten online hier www.stundedergartenvoegel.de gemeldet werden sowie mit der kostenlosen NABU-Vogelwelt-App, die hier www.NABU.de/vogelwelt erhältlich ist. Im Anschluss nehmen die Vogelschutzexperten des Nabu die Auswertung vor.

Aktuelle Zwischenstände und erste Ergebnisse gibt es hier .

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