Flurbereinigung Grimersum-Eilsum Gemeinde muss neue Wirtschaftswege instandhalten

| | 18.05.2023 14:57 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Das ist für Krummhärner Verhältnisse noch fast ein „guter Zustand“ bei Wirtschaftswegen. In Eilsum-Grimersum werden bald rund elf Kilometer dieser Wege saniert. Foto: Wagenaar/Archiv
Das ist für Krummhärner Verhältnisse noch fast ein „guter Zustand“ bei Wirtschaftswegen. In Eilsum-Grimersum werden bald rund elf Kilometer dieser Wege saniert. Foto: Wagenaar/Archiv
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Das sogenannte Flurbereinigungsverfahren im Bereich Eilsum-Grimersum in der Gemeinde Krummhörn läuft. Neben der Neuordnung von Flurstücken geht es hier vor allem um bessere Wege.

Krummhörn - Zumindest ein paar Wirtschaftswege in der Krummhörn werden nun saniert. Die ursprünglich vor allem für die Landwirtschaft vorgesehenen Wege sind ein Dauerthema in der Gemeinde, denn: Sie werden zunehmend auch von Radfahrern, darunter Urlaubern, genutzt oder dienen als Abkürzungen für Autos. Auf einigen Wirtschaftswegen ist das aber kaum gefahrlos möglich, zu abgesackt, löchrig und holperig sind die Wege. Im Bereich Eilsum-Grimersum wird dies geändert.

Hintergrund ist das vor einem Jahr angestoßene Flurbereinigungsverfahren. Dabei geht es an sich vor allem um Neuordnung von Flurstücken, aber es gibt auch Fördermittel für die Sanierung der Wirtschaftswege. Im Fall der Gemeinde Krummhörn wurden diese sogar aufgestockt. Ursprünglich sollten für rund zwei Millionen Euro etwas mehr als neun Kilometer an Wirtschaftswegen saniert werden. Dann gab es aber eine doppelte Aufstockung der Gelder auf rund 2,75 Millionen Euro, so dass nunmehr fast elf Kilometer saniert werden können.

Verschiedene Kompensationsmaßnahmen geplant

Jetzt hat die Gemeinde auf ihrer Internetseite das Protokoll der jüngsten Teilnehmerversammlung zur Flurbereinigung veröffentlicht. Demnach werden die meisten Wege künftig in einer „bituminösen Befestigung“ angelegt, nur wenige Abschnitte nur in einer leichten Befestigung „in Schotter“. Bislang sind die Wege oft in Betonpflaster gehalten.

Als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für die Versiegelung von Boden sind verschiedene Kompensationen vorgesehen. Im Bereich Hösingwehr sollen 43 Bäume gepflanzt werden. Zudem soll auf 6700 Quadratmetern extensives Grünland geschaffen werden. Im gleichen Bereich sollen entlang des Alten Greetsieler Sieltiefs naturnahe Uferrandstreifen entstehen und zwei Seitengewässer angelegt werden. Weitere Kompensationsmaßnahmen betreffen in anderen Bereichen die Anlage von Strauchhecken.

Gemeinde muss erhalten oder Mittel zurückzahlen

Sobald die Wege fertiggestellt sind, wird die Gemeinde Krummhörn für die Unterhaltung zuständig sein. „Diese hat aufgrund der investierten finanziellen Mittel ein hohes Eigeninteresse an der Erhaltung der Wege in einem guten Zustand“, heißt es im Protokoll. Zwar liegt die Förderquote für die Wirtschaftswege bei 75 Prozent, aber ein Viertel muss von der Gemeinde aus eigener Kasse bezahlt werden. Auch die Eigentümer der angrenzenden Flächen müssen sich allerdings an den Kosten beteiligen, hieß es im Februar seitens der Gemeinde.

Aber das Eigeninteresse der Gemeinde an einem guten Erhaltungszustand der sanierten Wege hat auch noch einen anderen Grund: Da EU-Fördermittel genutzt werden, gilt eine zwölfjährige sogenannte Zweckbindungspflicht. „Sollte sich der Zustand der Weg durch mangelnde Unterhaltung in diesen Jahren nachweisbar verschlechtern, droht eine Rückzahlung dieser Fördermittel“, heißt es im Protokoll.

Eine Gewichtsbegrenzung wird es für die sanierten Wege künftig nicht geben, „da diese so hergestellt werden, dass sie den Belastungen (max. 40 t) durch schwere landwirtschaftliche Maschinen standhalten“.

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