Was Sie heute wissen müssen Wandel in Winschoten | Wundermann bei Kickers | Wilde Tiere

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Eine Kolumne von Timo Sager
| 22.05.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Eine der wichtigsten Einkaufsstädte für Ostfriesen ist Winschoten. Direkt hinter der deutsch-niederländischen Grenze gelegen, machen die Deutschen zehn Prozent der Kundschaft in den Winschotener Geschäften aus. Aber in der Stadt gibt es dieselben Probleme wie in den ostfriesischen Städten: Leerstand. Der Online-Handel setzt den Innenstädten zu. Winschoten geht das Problem offensiv an – mit Abrissen, Umbauten, neuen Ideen. Verglichen mit 2018 stehen schon weniger Läden leer. Und die Stadt hat weitere Pläne. Vera Vogt hat sie sich erklären lassen. Die Prognose der Verantwortlichen lässt aufhorchen: „In zehn Jahren wird man Winschoten nicht wiedererkennen.“

Die ostfriesischen Rettungsdienste sind von Personalsorgen geplagt. Es gibt nicht genügend Leute, die die Wagen zu den Patienten fahren und dort die erste Betreuung übernehmen. Für viele Sanis steht Mehrarbeit regelmäßig auf der Tagesordnung. Aber selbst das reicht nicht immer. Im Landkreis Wittmund wurde die Frist von 15 Minuten, in der der Rettungswagen beim Patienten sein soll, zu oft nicht eingehalten. Andreas Ellinger berichtet darüber – und auch über Kreisverwaltungen, auf deren Zahlen zum Thema er bis heute wartet.

Elon Musk ist gerade in den letzten Monaten wohl zu einem der umstrittensten Unternehmer weltweit geworden. Als Musk noch eher für den Aufbau seines E-Auto-Unternehmens Tesla und seiner Raumfahrtschmiede Space X bekannt war und nicht für fragwürdige Kommentare bei Twitter, habe ich die Biografie von Ashlee Vance über Musk gelesen. Dort wird beschrieben, wie er reagierte, wenn seine Ingenieure mit Problemen zu ihm kamen und wortreich erklärten, warum irgendwas nicht oder nicht sofort oder nicht wie geplant zu machen sei. Musk wischte alles Geplapper mit einem Satz weg: „Reduce it to the physics.“ Reduzier es auf die Physik. Das ganze Drumherum, wer was wie hätte machen können, sollen oder müssen, interessierte ihn nicht.

Ein bisschen mehr Physik täte uns in der Diskussion um die Heizwende auch gut. Was ist die effizienteste und umweltschonendste Form unsere Gebäude zu heizen? Und: Wie können sich das möglichst viele Leute leisten? Mehr ist es eigentlich nicht. Aber es ist inzwischen ein Geziehe und Gezerre vor allem rund um die Wärmepumpe entstanden, bei dem es um alles Mögliche geht, aber sicher nicht mehr um die Sache. Marc Fleischmann von DPA hat sich die Sache einmal ganz nüchtern angeguckt und Behauptungen, die zum Thema in der Welt sind, auf ihrer Richtigkeit abgeklopft. Ganz reduziert.

Erneuerbare Energien sollen beim Bau einer neuen Feuerwehrtechnischen Zentrale im Landkreis Leer eine große Rolle spielen. Das Gebäude, das in Brinkum geplant ist, soll mit Photovoltaik und Solarthermie (für warmes Wasser) ausgestattet werden. Selbst kleine Windkraftanlagen könnten auf dem Dach montiert werden. Die genauen Pläne für das Gebäude, die jetzt vorgestellt wurden, bargen einige Überraschungen für das Klinkerbau-geprägte Ostfriesland, wie Karin Lüppen berichtet.

Energiewende hin oder her – die meisten Menschen fahren noch Autos mit Verbrennermotor. Wer viel fährt, für den sind die Ausgaben für Benzin oder Diesel ein großer Kostenblock in der Haushaltskasse. In den vergangenen Monaten haben sich die Spritpreise stabilisiert, sind zum Teil sogar gesunken. Michael Kierstein hat nachgefragt, warum das so ist, und er hat auch versucht zu erforschen, wie sich die Preise in den kommenden Monaten entwickeln könnten.

Wer verfolgt, was sich zurzeit bei Kickers Emden tut, muss sich die Augen reiben. Sportlich ist die laufende Saison ein Desaster. Die Mannschaft scheiterte in der Regionalliga dramatisch, steigt völlig chancenlos wieder ab in die Oberliga. Aber statt nach dem freien Fall sieht es eher nach einer Wiedergeburt aus. Beinahe jeden Tag kommt eine neue Info über einen Spieler, der kommende Saison für die Emder gegen den Ball tritt. Dabei sind viele Spieler, die für Kickers eigentlich eine Nummer zu groß sind. Mit Julian Stöhr wurde gestern ein weiterer Neuzugang verkündet. Der Ostfriese kehrt aus Delmenhorst in seine Heimat zurück. Möglich macht das Henning Rießelmann, der entschieden hat, sich bei Kickers zu engagieren. Aber wer ist Henning Rießelmann eigentlich? Die Kurzantwort: Im Fußball eine ganz große Nummer. Georg Lilienthal hat die lange Version der Antwort.

Bunt, bunt, bunt war der Samstag in Aurich. Zum achten Mal wurde dort der Christopher Street Day gefeiert. Hunderte Teilnehmer zogen – begleitet von zwei Trucks – durch die Stadt und demonstrierten für Vielfalt, Akzeptanz und Toleranz. Aurichs Bürgermeister Horst Feddermann und Landrat Olaf Meinen waren auf den Trucks dabei. Ebenfalls dabei waren meine Kolleginnen Marion Luppen und Jutta Martens, die Text, viele Bilder und ein Video mitgebracht haben.

Die Natur meint es mit den Ostfriesen eigentlich gut. Keine Erdbeben, Stürme ja, aber keine Hurricans, eine Nordsee, die man mit Deichen in Schach halten kann, und in der weder weiße Haie noch Krokodile schwimmen. Auch an Land lauern keine Schlangen, Skorpione, keine Tsetse-Fliegen. Aber völlig harmlos ist auch unsere tierische Umgebung nicht. Was im Frühjahr aus den versteckten Winkeln ans Tageslicht krabbelt, kann durchaus ungesund sein. Mona Hanssen mit einer Liste der fünf giftigsten sechs- oder achtbeinigen Mitbewohner.

Was heute wichtig wird

  • Der Sternekoch Nelson Müller eröffnet morgen ein Restaurant auf Norderney. Schon heute dürfen geladene Gäste einen Blick hinter die Kulissen werfen. Gabriele Boschbach, Fachfrau für gutes Essen und erklärter Norderney-Fan, berichtet live von der Insel.
  • Wohl jedes Kind in Emden ist mal auf der Denkmallok beim Bahnhof herumgeklettert. Was hat es eigentlich mit der besonderen Lok auf sich? Und wird sie tatsächlich irgendwann wieder auf den Gleisen fahren? Jasmin Oltmanns berichtet.
  • Raoul Reding beobachtet im Auftrag des Landes die Entwicklung der Wölfe in Niedersachsen. Im Interview mit Imke Oltmanns gibt er auch durchaus beunruhigende Antworten auf viele Fragen.
  • Wenn die Einsatzkräfte der Feuerwehr schnell unterwegs sind, kann es mal passieren: ein Unfall. Ein Emder ärgert sich, weil ein Feuerwehrmann im Februar seine Pforte umgefahren hat und noch heute nicht alles geklärt ist. Mona Hanssen hat mit ihm gesprochen und bei der Stadt nachgefragt.
  • Familie Konen aus Lammertsfehn hat ihr Satteldach begrünen lassen. Von diesem Experiment versprechen sich die Konens viele Vorteile. Dabei geht es nicht nur um einen Beitrag für ein besseres Klima. Gabriele Boschbach berichtet.
  • Bianca Both und Matthias Janßen haben ihre eigene Firma gegründet. Nun wollen sie anderen helfen, es ihnen gleichzutun. Michael Kierstein spricht mit den beiden.
  • Gibt es in diesem Jahr nur eine Milchbude am Borkumer Nordstrand? Diese Frage treibt eine Urlauberin um, die sich an diese Zeitung gewandt hat. Die Sorge scheint unbegründet. Florian Ferber berichtet.
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