Schneiden gut ab Rasenmäher mit Schnur oder Akku – die Vor- und Nachteile

| | 22.05.2023 17:03 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Bei dem Test überzeugten vor allem die Akkugeräte, hier ein Modell von Stihl. Der Vorteil: mehr Freiheit ohne Schnur. Foto: Stihl/Thomas Kettner
Bei dem Test überzeugten vor allem die Akkugeräte, hier ein Modell von Stihl. Der Vorteil: mehr Freiheit ohne Schnur. Foto: Stihl/Thomas Kettner
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Ein Elektrorasenmäher ist leise und stinkt nicht. Stiftung Warentest hat die Modelle verglichen. Ein Mäher ging dabei in Flammen auf.

Ostfriesland - Der Rasen spielt in vielen ostfriesischen Gärten nach wie vor eine dominierende Rolle. Die Halme sprießen jetzt im Frühjahr besonders schnell. Also muss gemäht werden. Viele Gartenbesitzer wünschen sich eine leisere Alternative zu einem Benzinmäher, aber möchten nicht mit einem langen Kabel hantieren. Ein Mäher mit Akkubetrieb scheint eine Alternative.

Stiftung Warentest hat kürzlich Elektrorasenmäher mit und ohne Kabel verglichen. Das Ergebnis ist nicht eindeutig: Zwar zeigten die Akkumäher im Test viele Stärken, aber Geräte mit Schnur sind wesentlich günstiger in der Anschaffung. In dem Test waren zwölf aktuelle Geräte aus diesem Jahr vertreten, insgesamt waren sechs Kabel- und 21 Akkumäher dabei. Ein Gerät machte dabei den Motortest für alle anderen zunichte.

Jähes Ende eines Motortests

Bei dem Motortest werde simuliert, dass jeder Mäher 500 Quadrat­meter Rasen 300 Mal befährt, heißt es bei Warentest. Das entspreche einer Nutzung von rund zehn Jahren. „Im Wechsel kommen drei Akkus je Mäher zum Einsatz. Zwischen­durch haben sie Pause, um abzu­kühlen“, so die Stiftung. Der Dauer­test 2023 fand jedoch ein jähes Ende: Ein Rasenmähermodell von Globus Baumarkt geriet bei dem Test in Brand.

Stiftung Warentest: „In wenigen Minuten breitete sich das Feuer aus und zerstörte Prüf­aufbauten und weitere Mäher. Die Brand­ursache konnten wir nicht ermitteln.“ Weil die Testgeräte danach nicht mehr zur Verfügung standen, konnten die Motoren nicht im gewohnten Maß getestet werden. Nach Absprache mit dem Hersteller sei das betroffene Gerät aus der Wertung genommen worden, weil dessen Akku die Sicherheitstests zuvor bestanden hatte.

Günstiger, aber nicht besser

Die Geräte mit Kabel zeichneten sich vor allem durch einen niedrigen Preis aus. Schon mit weniger als 100 Euro bekomme man eines der getesteten Geräte. „Aber es gibt nur einen Kabelmäher, der im Test gut abschneidet. Anderen merkt man den güns­tigen Preis an“, schreiben die Tester. Das habe sich in einer schwachen Leistung oder Motorversagen gezeigt. Die teureren Akkumäher kamen bei dem Test deutlich besser weg.

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Zum einen sei man ohne das Kabel genauso flexibel wie mit einem Benzinmäher, vor allem wenn man um Bäume oder Beete herummähen müsse. Die Tester heben außerdem den geringen Strombedarf hervor: „Wer 30 Mal im Jahr eine Fläche von 300 Quadrat­metern kürzt, kommt mit Akkumäher auf 2,5 bis 7,5 Kilowatt­stunden im Jahr, das macht ein bis drei Euro Strom­kosten.“ Ein Nachteil sei, dass man fürs Mähen den Akku immer geladen haben muss. Das erfordere Planung.

Eine Frage der Reichweite

Die Reichweite war ebenfalls unterschiedlich: Bei einem war schon nach 200 Quadratmetern die Fahrt zu Ende. Allerdings seien bei einigen Herstellern die Akkus für den Einsatz in mehreren Geräten geeignet. Dennoch sehen die Tester einen Nachteil darin, dass man den Akku spätestens nach mehreren Jahren Laufzeit austauschen muss, und die Ersatz- oder Zweitakkus teuer sind. Im Winter müssen die Akkus aus dem Gerät herausgenommen und frostfrei, am besten im Haus, aufbewahrt werden.

Der Rasen ist für viele eine Glaubensfrage. Die einen möchten es gerne so kurz und grün wie das Putting Green auf dem Golfplatz, die anderen eher eine Blumenwiese. Um dem grünen Teppich im Sommer Hitzestress zu ersparen, empfiehlt es sich generell, nicht zu kurz zu mähen. Die längeren Halme beschatten den Boden, der dadurch weniger schnell austrocknet. Wer keinen Fangkorb benutzt, sondern wirklich mindestens einmal die Woche kürzt, spart Dünger.

Wer weniger mäht, muss weniger wässern. Rasen ruhig mal wachsen lassen. Foto: Pixabay
Wer weniger mäht, muss weniger wässern. Rasen ruhig mal wachsen lassen. Foto: Pixabay

Der Grasschnitt fällt zwischen die Halme und mulcht dort den Boden. Der Nachteil (wenn man so will): Beim Mulchen verschwinden relativ schnell Wildblumen aus dem Rasen. In einem Beitrag für diese Zeitung hatte Jan Fuchs, Geschäftsführer des Nabu Ostfriesland, empfohlen, zumindest einen Teil des Rasens etwas länger wachsen zu lassen, damit dort Wildblumen und Gräser blühen können: „Damit bietet man den Insekten Nahrung und kleinen Tieren die Gelegenheit, sich zu verstecken.“