Wochenglosse Google, tu mal das Haus pixeln – so wird das Heim kruschelig


Das Datenunternehmen fotografiert unsere Häuser. Dass kann das Leben einfacher machen, aber für viele wird es hart. Eine Glosse.
Vielen Menschen erleichtert Google Streetview das Leben. Sie erkunden auf den bebilderten Onlinekarten die Umgebung ihrer anvisierten Ferienwohnung so gründlich, dass sie gar nicht mehr hinzufahren bräuchten. Bislang musste man jedoch befürchten, dass die Ansichten so veraltet sind, dass die nette Kneipe gegenüber jetzt ein Zumba-Studio ist. Deshalb schießt das Unternehmen neue Fotos – das wiederum macht manchen Menschen das Leben schwer.
Wer wird jetzt ausgespäht?
Von einigen wird behauptet, sie wollten ihr Haus in dem Dienst nicht sehen. Kein Problem: einfach Streetview nicht aufrufen. In Wirklichkeit wollen sie, dass andere die Bude nicht sehen. Dafür muss man an das Riesenunternehmen schreiben, dann wird das Eigenheim auf den Bildern verkruschelt. Gründe gibt es viele: Man findet sein Haus scheußlich, hat aber kein Geld für den Umbau. Andere befürchten, Bill Gates könnte auf den Fotos nachschauen, wo er die nächste Chemiewolke ablässt. Das ist unbegründet, denn der Microsoft-Gründer hat mit Google gar nichts am Aluhut. Viel ärger: Schon die Bürgermeister kleiner Gemeinden spähen im Netz aus, ob man einen Riesenpool oder Schottergarten hat. Dass soll nicht jeder sehen können, sonst wird man verdonnert, einen echten Garten mit Pflanzen anzulegen. Dann lieber in einem verkruschelten Haus wohnen.
Die Autorin erreichen Sie unter k.lueppen@zgo.de