Schutzengel-Huus in Remels „Ein Projekt, das über die Region hinaus strahlt“

| | 29.07.2023 17:02 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Der feierliche Moment: Die Vertreter des Schutzengel-Huus sowie die Ehrengäste schnitten das symbolische rote Eröffnungsband durch. Foto: Bothe
Der feierliche Moment: Die Vertreter des Schutzengel-Huus sowie die Ehrengäste schnitten das symbolische rote Eröffnungsband durch. Foto: Bothe
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Der Weg sei sehr lang und steil gewesen, doch an diesem Sonnabend konnte das Schutzengel-Huus Michael in Remels eröffnet werden. Am Sonntag sind alle Interessierten zum Tag der offenen Tür willkommen.

Remels - Mehr als zehn Jahre hat es seit der ersten Idee gedauert, doch an diesem Sonnabend konnten sich die Beteiligten freuen und stolz sein. In Remels wurde bei einer Feierstunde mit geladenen Gästen das Schutzengel-Huus Michael eröffnet. „Es war ein sehr langer und steiler Weg“, sagte Sandra Groth, Pflegedienstleiterin der Diakoniestation Hesel-Jümme-Uplengen, sichtlich berührt. Diese Eröffnung sei ein sehr emotionaler Moment.

Kinder und Jugendliche, die aus einer stationären Behandlung entlassen werden und zu Hause rund um die Uhr Pflege brauchen, können künftig dort wohnen, bis ein Pflegeteam für zu Hause aufgebaut ist. Sechs reguläre Plätze sowie ein Notfallplatz stehen dafür zur Verfügung. Eltern können außerdem in Appartements im Obergeschoss übernachten. Neben der Betreuung geht es darum, die Familien auf die Versorgung des kranken Kindes zu Hause vorzubereiten. Geleitet wird das Haus von Sylvia Dojen. Die Baukosten beliefen sich auf rund 2,2 Millionen Euro.

Gäste hoben das „einzigartige Projekt“ hervor

Der Vorsitzende des Fördervereins, der CDU-Landtagsabgeordnete Ulf Thiele, schilderte, wie schwer es anfangs war, das Projekt voranzubringen. Die Beteiligten hätten damals festgestellt, dass es für diese Art der Betreuung keine Fördermittel, aber auch keine Finanzierung der Arbeit gebe. Schließlich habe man Lösungen gefunden. „Überall, wo wir das Projekt vorgestellt und erklärt haben, haben wir Unterstützung erfahren“, so Thiele. Am Dienstag werde das erste Kind einziehen.

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Eröffnung des Schutzengel-Huus Michael
29.07.2023

Die Gäste waren voll des Lobes für dieses wie alle betonten „einzigartige Projekt“. „Sie vollziehen hier einen Lückenschluss in der Versorgung“, betonte Landes-Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi. „Es wird auch dazu beitragen, den Kindern eine Brücke zu einem kindgerechten Leben zu Hause zu ermöglichen.“ Dieses Leuchtturmprojekt strahle über die Region und sogar über Niedersachsen hinaus. „Ich hoffe, dass es erst der Anfang einer Erfolgsgeschichte wird und weitere Projekte inspiriert.

Blutbuche als Dank an Leserinnen und Leser

Auch der Vorstandsvorsitzende der AOK Niedersachsen, Dr. Jürgen Peter, hob die besondere Verzahnung von ambulanter und stationärer Pflege hervor. „Die Menschen hier haben zusammengehalten und die Probleme bis zur Realisierung vorbildlich gelöst.“ Der Vorstandssprecher der Diakonie Niedersachsen, Hans-Joachim Lenke, betonte: „Es ist eine innovative Idee und eine riesige Unterstützung für die Familien.“ Er sei stolz drauf, dass es ein diakonisches Projekt ist.

Als Dank an die zahlreichen Spenden der Weihnachtsaktion dieser Zeitung wird eine Rotbuche im Garten des Schutzengel-Huus gepflanzt. Sandra Groth, Pflegedienstleiterin der Diakoniestation Hesel-Jümme-Uplengen (von links), Fördervereins-Vorsitzender Ulf Thiele, der Geschäftsführer des Hilfswerks „Ein Herz für Ostfriesland“, Uwe Boden, sowie der Geschäftsführer der Diakoniestation, Macus Schumacher präsentierten den Baum. Foto: Bothe
Als Dank an die zahlreichen Spenden der Weihnachtsaktion dieser Zeitung wird eine Rotbuche im Garten des Schutzengel-Huus gepflanzt. Sandra Groth, Pflegedienstleiterin der Diakoniestation Hesel-Jümme-Uplengen (von links), Fördervereins-Vorsitzender Ulf Thiele, der Geschäftsführer des Hilfswerks „Ein Herz für Ostfriesland“, Uwe Boden, sowie der Geschäftsführer der Diakoniestation, Macus Schumacher präsentierten den Baum. Foto: Bothe

Die Unterstützung für das Schutzengel-Huus Michael war groß. So spendeten beispielsweise Rotary- und Lions-Clubs jeweils rund 100.000 Euro. Die Leser dieser Zeitung spendeten im Zuge der Weihnachtsaktion von „Ein Herz für Ostfriesland“ insgesamt 150.000 Euro. Als Dank an die Leserinnen und Leser dieser Zeitung wird im Garten des Schutzengel-Huus eine Blutbuche gepflanzt. Diese wurde bei der Eröffnungsfeier bereits präsentiert. Als Träger finanzierte die Diakonie rund 725.000 Euro. Außerdem konnten öffentliche Fördermittel akquiriert werden.

Tag der offenen Tür

Am morgigen Sonntag, 30. Juli, sind alle Interessierten zum Schutzengel-Huus eingeladen. Ab 10 Uhr gibt es einen Gottesdienst der St. Martins-Kirchengemeinde. Interessierte haben zwischen 11 und 16 Uhr die Möglichkeit, die neue Einrichtung in der Amke-van-Lengen Straße 1 in Remels zu besichtigen. Während des Tages wird es zahlreiche Aktivitäten geben.

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