Was Sie heute wissen müssen Autofrachter nach Emden? | Ostfriesland auf Havarie vorbereitet? | Stunk an der Finkenburgschule

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Eine Kolumne von Carmen Leonhard
| 31.07.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Seit Tagen brennt die „Fremantle Highway“ vor der niederländischen Küste. Eine ökologische Zeitbombe. Mit sorgenvollem Blick haben Kristina Groeneveld aus der Online-Redaktion und ich in den vergangenen beiden Tagen das Geschehen verfolgt. Ständig bereit, im Ernstfall weitere Kollegen zur Verstärkung der Wochenenddienstler herbeizurufen. Etliche Reporter hatten sich freiwillig gemeldet. Danke dafür, liebe Kollegen! So weit kam es zum Glück nicht. Die Lage ist weiterhin ernst, aber stabil.

Gestern Abend konnte mit dem Abschleppen des Frachters begonnen werden. Wie die niederländischen Behörden mitteilten, soll das Schiff an einen provisorischen Standort 16 Kilometer nördlich von Schiermonnikoog und Ameland gezogen werden. Der neue Ankerplatz wird von den Experten als sicherer eingestuft. Er sei weiter entfernt vom Schiffsverkehr und windgeschützer, wie es hieß. Dort soll der Frachter dann so lange bleiben, bis man ihn in einen Hafen schleppen kann. Welcher das sein könnte, ist noch nicht bekannt. In einem Beitrag der „Tagesschau“ wurde Emden als eine Option genannt. Meine Kollegin Hannah Weiden hat das direkt aufgegriffen. Was sagen die Stadt und der Hafenbetreiber N-Ports dazu? Und was sagen das Havariekommando und Verkehrsministerium in Hannover? Ihren Artikel finden Sie hier.

Mein Kollege Daniel Noglik hat sich mit der Frage beschäftigt, wie gut Ostfriesland für den Katastrophenfall gewappnet wäre. Was geschieht, wenn die Stahlwände der „Fremantle Highway“ der Hitze nicht mehr standhalten, wenn es Risse im Rumpf gibt, das Schiff auseinanderbricht und kentert? Daniel hat sich von den zuständigen Stellen erklären lassen, welche Notfallpläne dann greifen. Eine wichtige Rolle kommt dabei den Ortsfeuerwehren mit ihrer enormen Manpower zu. Dreh- und Angelpunkt wird dann auch Hilgenriedersiel in der Samtgemeinde Hage sein: Der NLWKN hat dort ein Ölwehrgerätelager mit der Ausrüstung angelegt, die dann von den Helfern benötigt wird. Hier erfahren Sie mehr zu dem Thema. In einem Dossier auf der OZ-Internetseite haben wir die Beiträge rund um den brennenden Autofrachter gebündelt: Hier finden Sie alles auf einen Blick.

Das Wattenmeer ist ein einzigartiger Lebensraum. Nicht ohne Grund zählt es zum Unesco-Welterbe. Andererseits haben wir es direkt vor unserer Haustür, sind damit aufgewachsen. Es ist für viele von uns eher eine Selbstverständlichkeit, es ist ja immer da. Wie bedroht dieser Lebensraum für viele Tiere ist, wollte meine Kollegin Hannah Weiden für die Serie „Unser Klima“ aufgreifen. Als sie den Artikel schrieb, ahnte sie noch nichts von der akuten Gefahr, in der Strandkrabbe, Schweinswal und Co. heute wegen des brennenden Autofrachters schweben. Beim Anblick der Tierfotos in ihrem Beitrag hoffe ich einmal mehr, dass wir in Sachen „Fremantle Highway“ mit einem blauen Auge davonkommen.

Jetzt wage ich mal einen Sprung zu den anderen Dingen, die für uns so selbstverständlich sind, bis es sie plötzlich nicht mehr gibt. Wie die Volksfeste auf dem Land. In meiner Kindheit hatte noch jedes Dorf in der Umgebung ein Feuerwehr- oder Schützenfest. Das ist längst Vergangenheit. Erst blieben die Besucher aus, dann fanden die Organisatoren keine Helfer mehr für die viele ehrenamtliche Arbeit, es wurde zudem immer schwieriger, Festwirte und Schausteller zu gewinnen. Und dann kam auch noch Corona. Das Fest der 1000 Laternen in meinem Heimatort hat all das überlebt. Am Freitag wurde es eröffnet. Beim Umzug habe ich so viele Motivwagen aus Ostfriesland und sogar einen Musikzug aus Großheide erspäht, dass ich spontan einige Bilder davon auf die OZ-Webseite gestellt habe. Meine Kollegin Stephanie Fäustel war gestern Nachmittag in Augustfehn - ihren Film über die Waschzuberregatta auf dem Kanal finden Sie hier. Heute Abend muss ich übrigens pünktlich Feierabend machen. Da gibt es den Talentwettbewerb im Festzelt. Wenn Augustfehn feiert, dann richtig und gerne mal vier Tage lang. Ob ich vom Veranstalter, dem Ortsverein, für diese Zeilen Freibier bekomme? Nein, ich schreibe über das F1000 stellvertretend für all die Traditionsfeste, die es in der Region noch gibt. Wir alle haben es in der Hand, diese Veranstaltungen zu erhalten und die Gemeinschaft zu pflegen.

An der Finkenburgschule in Aurich wird eine Gemeinschaft gesprengt: Dort soll es im neuen Schuljahr eine Klasse nicht mehr geben, die Kinder sollen auf die anderen beiden Klassen des dann dritten Jahrgangs verteilt werden. Die Eltern der betroffenen Jungen und Mädchen sind über diese Entscheidung empört. Denn es ist schon das zweite Mal, dass ihre Kinder aus einer Klassengemeinschaft gerissen werden sollen. Was ist da los? Gabriele Boschbach schildert den Fall.

An diesem Montag bricht für die Redaktion der OZ ein neues Kapitel an. Wir starten in die erste Arbeitswoche nach dem Abschied von unserem Chefredakteur Joachim Braun. Na gut, so ganz ist er noch nicht weg. Er macht jetzt erst einmal ein paar Wochen Urlaub, bevor er seinen neuen Job in der Schweiz antritt, fernab von Ostfriesland, dafür nah an seiner Liebsten. Und im August gibt es noch einige Gelegenheiten für uns, ihn zu treffen. Mir fallen Abschiede immer schwer. Diesmal besonders. Joachim hat der Redaktion wertvolle Impulse gegeben, er hat spannende Projekte und wichtige Veränderungen angestoßen, und er hat immer den Kopf hingehalten, wenn es empörte Reaktionen gab. Wir haben die harte Corona-Zeit durchgestanden. Wir haben uns den Herausforderungen gestellt, die der Ukraine-Krieg den Verlagen bereitete und noch immer bereitet. Wir haben uns mit Mut und Zuversicht auf den Weg in die digitale Medienzukunft gemacht. Mit Joachim verlässt uns jetzt ein richtig guter Chefredakteur. Ich werde ihn vermissen. Und heute trotzdem mit guter Laune in den Tag starten - denn ich habe tolle Kollegen, mit denen ich gerne zusammenarbeite. Mal sehen, was uns der Tag heute bringt.

Was heute wichtig wird:

  • Ausgesetzt, allein gelassen: Wrigley hat im Tierheim seinen Namen bekommen, weil er so anhänglich ist wie ein Kaugummi am Schuh. In der Region setzen Leute verstärkt Tiere aus. Viele weitere wollen ihre loswerden. Vera Vogt berichtet.
  • Die Fährverbindung von Emden nach Kristiansand in Norwegen soll nun nicht nur sechs Monate, sondern mindestens ein Jahr bleiben. Wie gut läuft es denn eigentlich? Wie viele Norweger schnuppern Emder Luft? Mona Hanssen startet eine kleine Serie.
  • Isabelle Kleinert hat an einem mehr als 100 Jahre alten Gebäude der Harsweger Ziegelei ein Refugium der Ruhe unter hohen Bäumen geschaffen. Die naturnahe Atmosphäre möchte sie bei Coachings mit anderen teilen. Karin Lüppen berichtet.
  • Jahrelang ist das Management der städtischen Wohnungen in Aurich vernachlässigt worden. Damit soll jetzt Schluss sein. Der Bürgermeister hat dafür entscheidende Prozesse in der Verwaltung verändert. Wie es künftig laufen soll, darüber berichtet Gabriele Boschbach.
  • Ortsvorsteher und Anwohner in Pewsum ärgern sich schon seit längerer Zeit über den Zustand des Friedhofs. Hannah Weiden erkundigt sich bei der Gemeinde, wann dort endlich etwas passieren soll.
  • Die Bürgerinitiative Dunum will die Bauarbeiten für eine neue Abwasserleitung im Ort vom Wirtschaftsminister stoppen lassen. Der OOWV sagt: Wir bauen weiter. Reporterin Imke Oltmann fragt nach, was dort los ist.
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