Was Sie heute wissen müssen Zukunft von VW | Chaos von Greetsiel | Alpakas von Großefehn


Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Für Emden steht viel auf dem Spiel. Die Stadt ist wirtschaftlich schon seit Jahrzehnten stark abhängig vom VW-Werk. Lief es schlecht in der Automobilbranche, hatte das Auswirkungen auf Steuereinnahmen, mit denen die Stadt planen konnte und ganz praktisch auch auf viele Emderinnen und Emder, bei denen der Füllstand im Portemonnaie direkt oder indirekt von VW abhängt. Für das Wohlergehen der Stadt und ihrer Menschen war gestern ein wichtiger Tag. Die neue Elektrolimousine ID.7 hatte ihren offiziellen Produktionsstart. Wird das Modell kein Erfolg, wird es für VW zunehmend schwierig, seine führende Stellung im E-Auto-Markt zu behaupten. Die Stromer sind zum Erfolg verdammt, wie mein Kollege Martin Teschke schreibt.
Bei den Elektroautos hat VW strammen Gegenwind: Tesla, BYD oder Nio heißen auf einmal die Konkurrenten. China, bislang Absatzmarkt Nummer 1 für VW und andere deutsche Autobauer, wird im Elektrobereich von Tesla und einheimischen Herstellern dominiert. VW rangiert weit unten im Feld. Und die chinesischen Unternehmen drängen auch nach Europa. In Emden sollen künftig nur noch E-Autos gebaut werden. Wenn der Absatz weiter stockt, wird es beängstigend. Schon vor Wochen kündigte VW an, Leiharbeiter im Emder Werk gehen zu lassen. Gestern wurde aber erstmal der ID.7-Start gefeiert. Ministerpräsident Stephan Weil war extra nach Ostfriesland gekommen. Spannend wird es im November, dann soll eine große Werbekampagne für den Wagen starten. VW hat dafür einen internationalen Kinostar verpflichtet. Das allein wird nicht reichen für einen durchschlagenden Erfolg. Volkswagen muss ordentlich was tun, schreibt Martin in seinem Kommentar.
Öffentliche Ladesäulen sind zentral, will man den Verkehr in weiten Teilen auf Elektroantrieb umstellen. Am aktuellen Ausbaustand in Deutschland wird viel gemeckert. Es gebe viel zu wenige Säulen. Als E-Auto-Fahrer kann ich sagen: So schlimm ist es gar nicht. Aber natürlich müssen es mehr werden, wenn zunehmend E-Autos auf den Straßen rollen. Auch wer nur auf zwei Rädern unterwegs ist nutzt vermehrt die Unterstützung eines Elektromotors. Auch dem Akku eines E-Bikes oder Pedelecs geht irgendwann die Puste aus – vielleicht auch mitten in einer Radtour. Zwar lässt sich das Fahrrad dann noch mit Muskelkraft bewegen, aber dafür kauft man ja kein E-Bike. Wie sieht es da mit Lademöglichkeiten aus? Nikola Nording hat nachgeforscht und dabei auch ein paar Tipps bekommen, was man macht, wenn die Batterie schlapp, aber keine öffentliche Steckdose in der Nähe ist.
Mit dem Ende der Ferien ist die Urlaubszeit bei uns weitgehend zu Ende. Wer seine Mitmenschen fragt, wie es denn war im Urlaub, hört oft ein „Gut - aber wir standen so lange im Stau. Schrecklich wie viele Autos unterwegs sind.“ Das ist richtig, aber wer den Stau aus nächster Nähe beobachten kann, ist in der Regel Teil des Problems. Etwas anders ist es in Greetsiel. Auch dort steht man in der Hochsaison in der Ortsmitte im Stau - allerdings auch ohne Auto. Selbst zu Fuß ist ein Durchkommen schwierig, weil einfach zu viele Menschen auf zu kleinen Straßen unterwegs sind. Wenn in den engen Gassen dann noch Fahrradfahrer versuchen, vorwärtszukommen, droht vollends das Chaos. Bei Facebook entspann sich eine Diskussion zu genau diesem Thema. Typisch für Soziale Netzwerke: Am Ende schlugen Radfahrer auf Fußgänger, Touristen auf Einheimische oder umgekehrt ein. Appelle der Vernunft verhallen in der Regel ungehört. Hannah Weiden hat sich die Situation in Greetsiel und auf Facebook genauer angesehen.
Die Leeraner Altstadt ist wie der Ortskern von Greetsiel ein Schmuckstück. Während Greetsiel sich allerdings vor Touristen nicht retten kann, ist in Leer seit Jahren die Belebung der Altstadt ein Thema. In einem Bürgerworkshop im vergangenen Jahr wurde beraten, wie vor allem die Attraktivität der Brunnenstraße gesteigert werden könnte. Mehr Sitzgelegenheiten und weniger oder gar kein Verkehr waren Anregungen. In einem Versuch soll die Brunnenstraße für den Verkehr gesperrt werden. Wann das passieren soll und welche Fallstricke dabei lauern, hat Katja Mielcarek recherchiert.
Dieses Jahr war in Sachen Regen ein merkwürdiges. Auf ein trockenes Frühjahr folgte ein nasser und kühler Sommer. Im Juni schlugen die Wasserversorger Alarm. Der Tagesbedarf in Ostfriesland war zwar zu decken, aber die Anlagen liefen am oberen Ende der Leistungsskala. Rasensprenger, Planschbecken und Pools wollten versorgt werden. Aktuell hat sich die Lage entspannt. Viele Pools sind voll und der Rasen wächst auch ohne zusätzliche Bewässerung wie verrückt. Alles wieder gut? Das hat sich auch Vera Vogt gefragt und mit denen gesprochen, die sich beim Trink- und Grundwasser auskennen.
Auf dem Fuddenhof in Großefehn gibt es Hühner, Schweine und Ziegen. So weit so gewöhnlich. Seit einigen Jahren laufen dort auch Tiere umher, die auf ostfriesischen Bauernhöfen traditionell eher nicht zu Hause sind: Alpakas. Die zotteligen Gesellen sind eine Kamelart und stammen eigentlich aus Südamerika. Fünf Tiere hatte die Familie Janßen, der der Hof gehört, bisher. Nun sind es sechs. Vor etwa einem Monat gab es Alpaka-Nachwuchs: Lottje. Aber warum hält man Alpakes in Ostfriesland? Das hat sich mein Kollege Lars Löschen auch gefragt und ist auf den Fuddenhof gefahren. Die Wolle ist es nicht, hat er dort erfahren. Die Alpakas sind als Hof-Polizisten aktiv.
Was heute wichtig wird
- Die AG Ems sucht nach einem Namen für ein neues Passagierschiff, das künftig durch den Emder Hafen fahren soll. Wir stellen das Schiff und seine Besonderheiten vor.
- Im Landkreis Leer wurde ein Lottoschein abgegeben, der 100.000 Euro gewann. Eingelöst wurde der Schein noch nicht. Wir haben Ehrenamtliche aus der Region gefragt, was sie mit 100.000 Euro für ihre Organisation anstellen würden. Wiebke Rose hat sich umgehört.
- Entlang des Ems-Jade-Kanals sind Dutzende Sträucher und Büsche mit Plastiknummern gekennzeichnet. Was steckt dahinter? Gabriele Boschbach fragt nach.
- Beim Treffen der Traditionsschiffe in Leer war der Bereich am Museumshafen zum Teil abgesperrt. Die Promenade dort ist marode. Was genau ist da los, hat Katja Mielcarek die Stadtverwaltung gefragt.
- In Emden eröffnen in dieser Woche ein Textilmarkt in der Innenstadt und ein Getränkemarkt im Harsweger Gewerbegebiet. Heiko Müller kennt die Einzelheiten.
- Seit fünf Jahren ist der Bohlenweg am Ewigen Meer gesperrt und so langsam platzt allen Beteiligten der Kragen. Jetzt haben sie sich zu einem Gespräch zusammengesetzt. Nicole Böning berichtet.
- Die Angiokard-Güteverhandlungen vor dem Arbeitsgericht Wilhelmshaven sind gescheitert. Nun wird über die Rechtmäßigkeit der rund 100 Kündigungen im November verhandelt. Imke Oltmanns berichtet.