Verein wendet das Ende ab 80-Jährige rettet die Harsweger Oldie-Night

| | 24.08.2023 17:56 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Bei der Harsweger Oldie-Night ist auch auf der Tanzfläche immer viel los. Foto. J. Doden/Archiv
Bei der Harsweger Oldie-Night ist auch auf der Tanzfläche immer viel los. Foto. J. Doden/Archiv
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Nachdem die Party im Emder Stadtnorden 2022 von Widerständen begleitet gewesen war, lief diesmal alles rund. Die Freunde der Open-Air-Veranstaltung können das einer 80 Jahre alten Frau verdanken.

Emden - Vor einem Jahr war sie fast schon so weit, alles hinzuschmeißen: Aber Frauke Buhl ist keine Frau, die so leicht aufgibt oder sich ins Bockshorn jagen lässt. Die rührige Vorsitzende des Bürgervereins Harsweg hat die Oldie-Night in ihrem Stadtteil vor dem Aus bewahrt. Die 17. Ausgabe dieser Open-Air-Veranstaltung kann an diesem Sonnabend starten.

Was und warum

Darum geht es: um die Zukunft einer beliebten Großveranstaltung im Emder Stadtnorden

Vor allem interessant für: alle, die gerne feiern gehen, und diejenigen, die sich für ehrenamtliches Engagement interessieren

Deshalb berichten wir: Der Bürgerverein hat das Aus für die Oldie-Night abgewendet. Unsere Redaktion hat mit der Vorsitzenden Frauke Buhl über die Hintergründe gesprochen.

Den Autor erreichen Sie unter: h.mueller@zgo.de

Diese Party hat in Harsweg einen hohen Stellenwert. Laut Buhl ist sie nicht nur für den Verein, sondern für den ganzen Stadtteil wichtig. Mittlerweile sei es die einzige größere gesellige Veranstaltung, die im Emder Norden noch Bestand hat und die Gemeinschaft der Bewohnerinnen und Bewohner stärkt. In der Vergangenheit lockte sie stets einige Hundert Besucherinnen und Besucher an.

Open-Air-Party stand auf der Kippe

Im vergangenen Jahr hatte die Oldie-Night zunächst auf der Kippe gestanden. Der Bürgerverein musste sich damals gegen Widerstände von vielen Seiten durchsetzen. Dazu gehörten strenge Auflagen der städtischen Genehmigungsbehörden ebenso wie der Mangel an ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus den eigenen Reihen.

Sie lässt sich nicht unterkriegen: Vereinschefin Frauke Buhl rettete die Harsweger Oldie-Nacht. Foto: Päschel/Archiv
Sie lässt sich nicht unterkriegen: Vereinschefin Frauke Buhl rettete die Harsweger Oldie-Nacht. Foto: Päschel/Archiv

Mit solchen Problemen haben auch viele andere Vereine zunehmend zu kämpfen. Die zuständigen Fachdienste der Stadt Emden stehen schon länger in dem Ruf, Vorschriften und Auflagen besonders streng auszulegen und so Ehrenamtlichen das Leben schwer zu machen.

Verein wechselte den Standort

Im Harsweger Fall kam im vergangenen Jahr hinzu, dass der Bürgerverein erstmals den Veranstaltungsort wechselte und mit der Oldie-Nacht vom Gelände der alten Schule auf den Parkplatz hinter dem neuen Bürgerhaus an der Auricher Straße umzog. Probleme bereiteten unter anderem die Sperrung des Alten Postweges, die Wahrung der Totenruhe auf dem nahe gelegenen Friedhof und Sicherheitsfragen.

Das alles und der eigene Personalmangel führten zu Frust bei Frauke Buhl. Die 80-Jährige sah deshalb die Zukunft der Open-Air-Party in Gefahr, zumal die Organisation mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden sei. Aber sie gab nicht auf und schaltete auch Oberbürgermeister Tim Kruithoff (parteilos) ein. „Wenn ich klein beigegeben hätte, dann hätten wir verloren“, sagte sie rückblickend.

Hartnäckigkeit zahlte sich aus

Denn offenbar zahlte sich die Hartnäckigkeit der Vereinschefin aus. „Dieses Mal lief alles problemlos“, sagte Buhl dieser Zeitung. Sie sei selbst verwundert darüber. Zunächst habe es seitens der Verkehrsbehörde der Stadt zwar geheißen, sie solle die Straßensperrung online beantragen oder andererseits Wartezeiten von bis zu zwei Stunden einplanen, dann sei aber alles ganz schnell gegangen, schilderte sie. Die erforderliche Genehmigung habe bereits vorgelegen: „Besser kann es nicht laufen“, so Buhl.

Ihre Freude über die vergleichsweise reibungslose Organisation der 17. Oldie-Night ist aber nicht ganz ungetrübt. Denn auch der Bürgerverein Harsweg leidet unter einem Mitgliederschwund und einer Überalterung seiner aktiven Leute. Für die Neuauflage habe man zwar wieder einige Helferinnen und Helfer gefunden, der Verein muss aber aber auch bezahltes Fremdpersonal in den Getränke- und Grillständen hinzunehmen.

Die Harsweger Oldie-Night beginnt an diesem Sonnabend um 20 Uhr auf dem Parkplatz hinter dem Bürgerhaus. Die Veranstalter erwarten dazu etwa 500 Besucherinnen und Besucher. Stärken können sie sich an Grill- und Getränkeständen sowie an einem Fischwagen. Die Musik legt wieder DJ Ebi von Ebi’s Musikbox auf. Der Eintritt ist frei.

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