Was Sie heute wissen müssen Klinik als Notunterkunft | Keine Bedientheken mehr? | Kurioser Kleiderschrank

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Eine Kolumne von Carmen Leonhard
| 30.08.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Mehr als 40 Menschen, darunter auch kleine Kinder, mussten in der Nacht zu gestern mit Drehleitern aus einem Wohnblock am Warfenweg in Norden gerettet werden. Ein Feuerwehrmann zog sich bei dem Einsatz eine Fußverletzung zu und kam ins Krankenhaus. Das Feuer war im Keller des Gebäudes ausgebrochen. Das liest sich so nüchtern. Es müssen aber dramatische Szenen gewesen sein, die sich vor Ort abspielten. Meine Kollegin Rebecca Kresse hat mit den Einsatzkräften gesprochen. Den Feuerwehrleuten ist der Warfenweg schon gut bekannt: In den vergangenen Wochen hatte es dort mehrfach Brände gegeben. Hier lesen Sie Rebeccas Artikel.

In ihre Wohnungen konnten die Hausbewohner nicht zurück. Erste Zuflucht fanden sie im Gemeindehaus der St.-Andreas-Gemeinde, wo sie vom Pastor und seiner Frau mit warmen Getränken und Keksen versorgt wurden. Auch zwei Notfallseelsorger waren vor Ort, um ihnen in der Aufregung Halt zu geben und Trost zu spenden. Die Suche nach Unterkünften für die Menschen gestaltete sich schwierig: Der Wohnungsmarkt in der Stadt ist mehr als angespannt. Schließlich konnte der Landkreis Aurich helfen. Er stellte Unterkünfte im ehemaligen Norder Krankenhaus zur Verfügung. Das wird bekanntlich derzeit in ein Regionales Gesundheitszentrum umgewandelt, die meisten Stationen sind nicht belegt. Freie Betten, Sanitärräume, die Krankenhausküche – hier konnten 32 Bewohner erst einmal einziehen. Rebecca berichtet.

Von der einstigen Klinik, die zur Notunterkunft wird, zu einem Seniorenheim, das zu einem Krisenherd geworden ist. Die massiven Missstände in der Seniorenwohnanlage Heisfelde waren Thema im zuständigen Ausschuss. Meine Kollegin Katja Mielcarek, die sich seit Beginn ihrer Recherche mit der kaum vorhandenen Auskunftsfreude und Transparenz des Landkreises Leer herumplagt, hat diesen Termin mit einiger Spannung erwartet. Wie auch wohl viele der Mitglieder, die sich endlich Aufklärung und Antworten von den Verantwortlichen erhofft hatten. Landrat Matthias Groote (SPD) entschuldigte sich im Namen der Kreisverwaltung dafür, dass Angehörige und Öffentlichkeit erst nach mehr als einem Jahr über die gravierenden Pflegemängel informiert wurden. Jetzt soll alles besser werden, versicherte Groote. Die Rede war von einer Sanierung des unmodernen Gebäudes, vom Abstellen der Pflegemängel, von Fortbildungen für die Mitarbeiter und von Infoveranstaltungen für die Angehörigen der Bewohner. Echte Aufbruchsstimmung kam laut Katja aber trotzdem nicht auf. Zu viele Fragen blieben unbeantwortet. Hier lesen Sie ihren Bericht – und auch einen Kommentar, in dem sie deutliche Worte findet.

Die „Hoegh Esperanza“ ist kein normales Schiff. Sie ist das erste schwimmende LNG-Terminal, das in Deutschland den Betrieb aufgenommen hat. Es soll uns von Russland unabhängig machen und unsere Erdgas-Versorgung sicherstellen. Meine Kollegin Imke Oltmanns hat in den vergangenen Monaten viel über diese schwimmende Industrieanlage berichtet, die nicht nur Begeisterung, sondern auch viel Kritik von Bürgern und Umweltverbänden hervorgerufen hat. Die einen sorgen sich um ihre eigene Sicherheit, die anderen um die Natur. Meiner Kollegin ging es bislang wie vielen Ostfriesen und Urlaubern: Sie konnte sich die „Hoegh Esperanza“ nur aus der Entfernung anschauen. Das Terminal ist weiträumig abgesperrt. Jetzt machte der Betreiber Uniper für eine Handvoll Journalisten eine Ausnahme und lud zur Besichtigung ein. Imke ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und nimmt uns in ihrer Reportage mit an Bord.

Wer im Kaufland in Papenburg einkaufen geht, kann Wurst und Käse dort seit einigen Wochen nicht mehr an einer klassischen Bedientheke kaufen. Es gibt nur noch bereits fertig abgepackte Ware. Auch in der Filiale in Meppen baut Kaufland bald seine Frischetheke ab. Begründet wird das mit einem veränderten Einkaufsverhalten: Die Kunden wollen lieber Selbstbedienung, wie es aus dem Unternehmen heißt. Ist das ein Trend? Werden die Bedientheken auch im Kaufland in Leer demnächst abgeschafft? Und wie sieht es in anderen ostfriesischen Lebensmittelmärkten aus? Meine Kolleginnen Petra Herterich und Nora Kraft haben die Nachrichten aus dem Emsland zum Anlass genommen, sich bei Multi und Co. umzuhören.

Mit dem Sperrmüll ist es so eine Sache: Wenn man ihn vor das Haus stellt, verschwindet ein Teil der zur Abholung angemeldeten Sachen in der Regel ganz fix in den Kofferräumen und auf Anhängern von Leuten, die mit ihren Autos gezielt an den Abfuhrtagen die Gegend nach Fundstücken abklappern. Wenn bei der Abholung dann aber etwas nicht klappt und Gerümpel aus welchen Gründen auch immer liegen bleibt, bekommt dieser wiederum auch ganz fix Gesellschaft von weiterem Krempel. Das habe ich schon selbst erlebt. Es war nicht so einfach, das Zeug dann noch loszuwerden. Mit der Sperrmüllabfuhr schiefgelaufen ist offenbar auch etwas bei einem Haus an der Rhauderwieke in Rhauderfehn. Seit mehr als zwei Wochen stapelt sich dort schon ein großer Haufen mit Möbelstücken, Matratzen, Elektrogeräten und dem üblichen Gerümpel. Und es wird täglich mehr, wie sich ein Anwohner gegenüber der Redaktion empörte. Das Haus steht leer, der Bewohner wohnt längst woanders. Und nun? Das hat meine Kollegin Elke Wieking in Erfahrung gebracht.

Während man sich in Rhauderfehn über kaputte Möbel am Straßenrand ärgert, gibt es im Herzen von Wiesmoor auf einer Grünfläche einen Kleiderschrank, der den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Man kann sich in diesen Schrank hineinsetzen, verrückte Details entdecken, in Büchern schmökern, einen Kaffee trinken oder für ein Selfie posieren. Die Buchhändlerin Elisabeth Zacher hat diesen besonderen Ort geschaffen. Mein Kollege Ole Cordsen, der einen Blick für die kuriosen Dinge in unserem Alltag hat, nimmt uns in seiner Geschichte mit zu diesem liebevoll gestalteten Bücherschrank. Eine schöne Initiative, die unsere Welt ein bisschen bunter und mir zum Start in den Tag gute Laune macht.

Was heute wichtig wird:

  • Am Parkschein-Automaten beim Klinikum Leer hat eine Frau heftig einen gewischt bekommen. Ob von dem Apparat gefährliche Stromschläge ausgehen, will Vera Vogt wissen.
  • Der Dorfplatz im 2. Stock des Einkaufszentrums Caro in Aurich soll aus dem Dornröschenschlaf erwachen. Marion Luppen berichtet.
  • Vor einigen Wochen hatten mehrere Bürgermeister im Landkreis Leer angekündigt, sich gegen die Höhe der Kreisumlage wehren zu wollen. Karin Lüppen fragt nach, was aus diesem Aufstand geworden ist
  • Seit Jahren wird der Radweg von Timmel nach Ulbargen geplant. Der Plan ist inzwischen bewilligt – aber wann geht es jetzt los? Ole Cordsen fragt nach.
  • In Emden soll eine der ersten Lithium-Raffinerien Europas entstehen, aber wie ist die Entwicklung anderswo? Wie unterscheiden sich die Betriebe? Mona Hanssen hat sich die Branche einmal angeschaut.
  • Nur wer schnell war, bekam Geld aus dem Digital-Paket des Landes: Die Anträge konnten ab Mitternacht gestellt werden, schon Minuten danach war alles weg. Katja Mielcarek berichtet, ob die Stadt Leer was abkriegt.
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