Was Sie heute wissen müssen Promi-Masseur | Glücksspiel-Verdacht | Sicherheits-Debatte

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Eine Kolumne von Nina Harms
| 07.09.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Redaktionsleitung der Ostfriesen-Zeitung.

Unser Volontär Lars Löschen hat für mich die Geschichte des Tages aufgetan: Er hat mit Ricky Welch aus Firrel gesprochen. Der Mann ist Masseur. Aber nicht irgendein Masseur! Unter seinen Händen lagen Rocklegenden wie die Scorpions, Jon Bon Jovi, Madonna und Schauspieler Daniel Craig. Dabei war es eigentlich nie sein Plan, Promis zu massieren. Im Gegenteil: Eigentlich wollte der Scorpions-Fan lediglich auf ein ausverkauftes Konzert seiner Lieblingsband und wollte sich mit einem kleinen Trick in den Backstagebereich schummeln, um das Konzert doch noch miterleben zu können. Der Abend im Dezember 1988, an dem er die Türsteher ausgetrickst hat, veränderte sein Leben.

Man merkt vielleicht an meinem Einstieg, dass ich Musikfan bin und noch dazu für solche wunderbaren Geschichten, die das Leben schreibt, brenne. Und so schön die Geschichte auch ist, so glamourös geht es in diesem Newsletter leider nicht weiter. Wer am Mittwoch über die vielbefahrene Pferdemarktkreuzung in Aurich fahren wollte, dem sind vermutlich die zahlreichen Einsatzfahrzeuge aufgefallen, die dort standen. Erneut hat es eine Razzia in einem Gebäude am Pferdemarkt sowie in einer „Sportsbar“ an der Großen Mühlenwallstraße gegeben. Es habe einen akuten Verdacht auf illegales Glücksspiel gegeben, sagte Wiebke Baden, Sprecherin der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund. Ziel der Aktion war unter anderem die ehemalige Traditionsgaststätte „Bremer Schlüssel“. Dort waren die Spezialkräfte nun innerhalb von sieben Wochen zum zweiten Mal. Damals war auch eine andere „Sportsbar“, die an der Kirchdorfer Straße, ins Visier der Ermittler geraten. Sowohl im „Bremer Schlüssel“ als auch in der „Sportsbar“ an der Kirchdorfer Straße ging man damals Hinweisen auf den Betrieb illegaler Glücksspielautomaten und auf Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz nach – und wurde fündig. Über die aktuelle Razzia und die Hintergründe berichtet Gabi Boschbach.

In Emden kocht das Thema Sicherheit in der Stadt seit dem Vorfall am vergangenen Sonntag, bei dem ein Mann mit einem Messer in der Innenstadt hantierte, wieder hoch. Der 29-Jährige sitzt inzwischen in Untersuchungshaft, nachdem er zunächst in eine Klinik eingewiesen und dort nach einem Tag wieder entlassen worden war. Schon seit Wochen mehren sich die Stimmen, man könne sich in der Stadt – vor allem nachts – nicht mehr sicher fühlen. Das Thema beschäftigt mittlerweile auch die Politik. Unter anderem soll sich der Rat nun mit der Sicherheitslage in Emden beschäftigen. Der Emder Oberbürgermeister Tim Kruithoff hat derweil über das Netzwerk Facebook eine Videobotschaft veröffentlicht. Darin fordert er unter anderem eine Diskussion um eine schärfere Gesetzgebung auf Bundesebene: „Vielleicht passt die Strafgesetzgebung, so wie sie heute ist, nicht mehr zu den Anforderungen unserer Gesellschaft“, so das Stadtoberhaupt. Gleichzeitig spricht er sich aber gegen eine weitreichende Videoüberwachung aus. Polizei und Justiz müssten gestärkt werden.

Eine Woche ist es nun her, dass die Reederei HNL bekanntgegeben hat, zahlungsunfähig zu sein. Gestern hieß es nun Abschied nehmen von der „MS Romantika“, die seit Juni mehrmals in der Woche zwischen Emden und Kristiansand hin- und her pendelte. Um 18.40 Uhr trat das Schiff seinen Weg nach Tallinn in Estland an. Dort hat die „Tallink Grupp“, die Eigner der „MS Romantika“ ist, ihren Sitz. HNL hatte das Schiff gechartert, der Vertrag war mit Wirkung zum 1. September frühzeitig gekündigt worden. In Emden will man nun weiter Möglichkeiten ausloten, Reedereien ansprechen und versuchen, eine neue Fährlinie langfristig in Emden anzusiedeln.

Kennen Sie es auch? Sie stehen im Supermarkt in einer langen Schlange am Pfandautomat, der Wagen voller Leergut. Sie sind endlich an der Reihe – und gefühlt jede dritte oder vierte Pfandflasche wird vom Automaten wieder ausgespuckt. Es nervt. Wer Geduld hat, verbeulte Flaschen wieder in Form bringt oder einfach zwischendurch eine andere Flasche in den Automaten steckt, wird oft belohnt. Die zunächst abgelehnte Pfandflasche wird dann doch „geschluckt“. Sind Händler eigentlich verpflichtet, alle Pfandflaschen anzunehmen? Vera Vogt hat sich mit dem Thema befasst. Sie hat bei Händlern und der Verbraucherzentrale nachgefragt, auf was man bei der Pfandflaschenabgabe bestehen sollte.

Was heute wichtig wird

  • Die Zukunft des Dorfplatzes in Firrel sorgte für Diskussionen. Jetzt haben Bürgermeister Johannes Poppen und Joachim Duin von der Verwaltung in einem Pressegespräch mitgeteilt, wie es weitergehen soll. Karin Lüppen war dabei.
  • Jedes Dorf hat einen Bäcker, eine Bank und eine Kirche? Die Zeiten sind vorbei. In Bingum hat die Bäckerei Bruhns ihre Filiale geschlossen, es gibt aber auch einen Lichtblick. Vera Vogt berichtet.
  • Nach etwa dreijähriger Pause wegen Mängeln beim Brandschutz ist das Bunkermuseum in Emden am Mittwochabend wieder eröffnet worden. Was hat sich dort getan? Mona Hanssen hat sich umgeschaut.
  • Anfang Juli wurden mehrere Pferde in Suurhusen in der Gemeinde Hinte von einem Tier verletzt. Pferdehalterin Katharina Jaeckel war sich sicher, dass dahinter ein Wolf steckte. Doch die Analyse der genommenen DNA-Probe ergab: Hund. Das warf unter anderem die Frage auf, wie gut sich Hund- und Wolf-DNA voneinander unterscheiden lassen. Claus Hock ist dieser und weiteren offenen Fragen hinterhergegangen.
  • Einem 54-Jährigen aus Aurich wird vorgeworfen, Weihnachten 2022 in Aurich vor einem Zeugen und dessen zweijähriger Tochter in der Öffentlichkeit masturbiert zu haben. Marion Luppen berichtet über die Gerichtsverhandlung.
  • Die „Aktiven Tierfreunde“ aus Norden hatten 2019 einen Hof in Neuschoo geerbt. Nach langer Suche fanden sie Mieter, die sich um die Tiere kümmern. Doch die beiden Frauen sind nun weg. Imke Oltmanns fragt: Was wird nun aus den Tieren?
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