Kundgebung beim Zollhaus Mehr als 200 Menschen zeigen in Leer Solidarität mit Israel

| | 16.10.2023 20:58 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Die Teilnehmer der Demo brachten ihre Solidarität mit Israel zum Ausdruck. Foto: Ortgies
Die Teilnehmer der Demo brachten ihre Solidarität mit Israel zum Ausdruck. Foto: Ortgies
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In Leer brachten die Teilnehmer einer Kundgebung ihre Unterstützung für Israel zum Ausdruck. Auch der Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg war gekommen und sprach bewegende Worte.

Leer - Mehr als 200 Menschen haben am Montagabend in Leer ihre Solidarität mit Israel nach den Angriffen der Hamas zum Ausdruck gebracht. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Ostfriesland (GCJZ) sowie die Stadt Leer hatten zu der Kundgebung auf dem Liesel-Aussen-Platz am Zollhaus aufgerufen.

Der Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg nahm an der Kundgebung teil, hielt eine kurze Rede und sprach ein jüdisches Gebet. Foto: Ortgies
Der Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg nahm an der Kundgebung teil, hielt eine kurze Rede und sprach ein jüdisches Gebet. Foto: Ortgies

„Wir müssen hier und und heute unserer historischen Verantwortung nachkommen und diesmal auf der richtigen Seite stehen“, machte GCJZ-Vorsitzender Wolfgang Kellner deutlich. „Unsere volle Solidarität gilt in dieser Situation Israel und seiner Bevölkerung.“ Das Land habe jedes Recht auf seiner Seite, sich gegen den Terror der Hamas zu verteidigen. Es ist die Verpflichtung Deutschlands, Israel bei der Wiederherstellung seiner Sicherheit zu unterstützen.

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Solidarität mit Israel: 200 Menschen kommen zur Kundgebung in Leer
17.10.2023

Weinberg sprach jüdisches Gebet

Auch der Leeraner Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg war zur Kundgebung gekommen und sprach bewegende Worte. „Wer hätte gedacht, dass ich mit 98 Jahren einen zweiten Holocaust erlebe“, sagte Weinberg. Er stehe in Kontakt mit seinen Cousins in Israel. Auch berichtet er von einem Freund, der erzählt habe, dass er gerade von der Beerdigung dreier Soldaten gekommen sei. „Da gibt es keine Worte für“, sagte Weinberg. Er könne sich nur bei allen bedanken, die zu der Veranstaltung gekommen seien. Im Anschluss sprach er das jüdische Kaddisch-Gebet für alle Ermordeten.

Die Teilnehmer der Demo brachten ihre Solidarität mit Israel zum Ausdruck. Foto: Ortgies
Die Teilnehmer der Demo brachten ihre Solidarität mit Israel zum Ausdruck. Foto: Ortgies

Bruno Schachner vertrat Bürgermeister Claus-Peter Horst, der bei einem längerfristig geplanten Termin in Berlin war. „Israel hat das Recht und die Pflicht, sich zu verteidigen“, sagte der stellvertretende Bürgermeister. Schachner machte deutlich, dass jüdische Gemeinden in Deutschland geschützt werden müssten.

Polizeieinsatz während der Kundgebung

Während seiner Rede kam es zu einem Polizeieinsatz beim Frisia-Parkhaus. Ein junger Mann rief lautstark Beschimpfungen – unter anderem gegen die Beamten. Ob dies allerdings mit der Kundgebung zu tun hatte, war für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht klar. Er wurde abgeführt.

Im Anschluss sprach noch Claudia Lax ein Friedensgedicht, der reformierte Präses Ingo Brookmann trug eine Solidaritätserklärung der Kirchen vor und der lutherische Stadtpastor Ralph Knöfler sprach ein ökumenisches Friedensgebet. Das Saxofon-Ensemble Arundo sorgte für die musikalische Untermalung der Kundgebung.

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