Frau am Freitag Von der Liebe zum Sex

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Eine Kolumne von Petra Herterich
| 17.11.2023 06:00 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Laut einer Studie sagen Männer viel schneller „ich liebe dich“ als Frauen. Warum sie das tun? Aus reinem Eigennutz.

Es gibt Studienergebnisse, die sogar die alte Frau am Freitag noch überraschen. So wie diese hier: Männer sagen schneller „Ich liebe dich“ als Frauen. Gefühlt war das doch eher immer andersrum: Das romantische Mädchen schmachtet den Kerl an, säuselt dann die drei magischen Worte und sieht sich schon im Prinzessinnenkleid zum Altar schreiten. Vermutlich vernebelt den Mädels aber einfach die Romantik das Hirn. Männer sind ja eher pragmatisch. Zumal wenn sie ein Ziel vor Augen haben, das zwischen den Laken liegt.

Laut dem Magazin „Psychology Today“ dient ein Liebesgeständnis nämlich dazu, die sexuelle Intimität zu steigern und „Männer sind in der Regel begieriger darauf, es zu tun, als Frauen“. Also kein Wunder, dass Forschende der schottischen Abertay University in einer Studie zu dem Ergebnis kamen, dass heterosexuelle Männer im Durchschnitt nach etwa 70 Tagen über ein Liebesgeständnis nachdenken und es nach 108 Tagen äußern – Frauen hingegen 77 Tage nachdenken und erst nach 123 Tagen „ich liebe dich“ sagen. Wir Frauen planen eben meistens langfristiger – Männer eher kurzfristig.

Im Laufe der Jahre kehrt sich das mit den Liebesgeständnissen dann aber um. Dafür braucht die Frau am Freitag keine Studie, das kann sie auch so bei allen möglichen Paaren beobachten. Die Gattin sagt – zumindest an den Feiertagen – immer noch mal „Ich liebe dich“ zu ihm – er brummt vor sich hin. Alltag und Gewohnheit ersticken bei Männern in den meisten Fällen das letzte bisschen Romantik – und sie haben ohnehin nur wenig davon. Scharf auf ein Treffen zwischen den Laken sind sie im Laufe der Jahre auch kaum noch – zumindest im Eigenheim. Also, wozu noch „Ich liebe dich“ zur Gattin sagen? Lohnt sich für den Kerl ja nicht mehr.

Es ist wirklich schade, dass Männer mit den drei magischen Worten wohl nur ein einziges egoistisches Ziel verfolgen. Und, wie so oft, fragt sich die Frau am Freitag: Kann man der Studie überhaupt trauen? Vielleicht haben sich die Frauen einfach längst emanzipiert, können Sex gut von Liebe trennen und testen erstmal das Produkt, ob es die drei magischen Worte überhaupt wert ist. Wir gehen nicht so verschwenderisch mit der Liebe um. Da müssen Männer vielleicht einfach – tapfer bleiben.

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