Tourismus in Emden und umzu Beinahe wäre 2023 ein Urlauber-Rekordjahr geworden

| | 09.12.2023 09:02 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Anziehungsmagnet fürTouristen in Emden: das Otto-Huus. Foto: Ortgies/Archiv
Anziehungsmagnet fürTouristen in Emden: das Otto-Huus. Foto: Ortgies/Archiv
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Urlaub im Gebiet der Marke Ostfriesland ist gefragt. Emden setzt auf Tagestouristen und die Vermarktung durch den Tourismusverbund.

Emden - Ostfriesland als Urlaubsland, auch Emden als Ziel für Touristen boomt weiterhin. Die Region sei eine der ersten touristischen Reiseziele, die sich seit Corona wieder vollständig und im deutschlandweiten Vergleich sogar am schnellsten erholt habe. Diese Einschätzung vertrat jetzt Imke Wemken, Geschäftsführerin der Ostfriesland Tourismus GmbH (OTG). Sie gab einen Bericht über die jüngsten Entwicklungen im Emder Ratsausschuss für Wirtschaft, Hafen, Tourismus und Digitales ab.

Emden und die Region müssen sich aber noch ein wenig strecken, um die Zahlen der Rekordjahre von vor 2020 wieder zu erreichen, verdeutlichte Wemken. Bis 2019 habe es vier Rekordjahre in Folge gegeben. 2023 wäre fast das fünfte Rekordjahr geworden. „Doch dann kam der große Regen“, sagte Wemken. „Viele kamen einfach nicht mehr auf den gebuchten Campingplatz. Für 2024 bin ich aber guter Dinge, an 2019 wieder anknüpfen zu können.“

Zwei Millionen Tagestouristen

Konkrete Zahlen nannte Wemken nicht, aber Oberbürgermeister Tim Kruithoff (parteilos). Er berief sich auf über zwei Millionen Tagestouristen in Emden, „selbst 2020/2021 trotz des Lockdowns hatten wir noch eine Wahnsinnsfrequenz“, sagte er. Tatsächlich hätten die Leute in dieser Zeit aber auch in Deutschland Urlaub machen müssen. Jetzt ist die Konkurrenz ausländischer Urlaubsgebiete wieder gewachsen.

Ob womöglich die in Emden und Leer in der Diskussion stehende Bettensteuer an der Entscheidungsfindung von Urlaubern Einfluss habe, wollte Bernd Janssen (GfE) von der Fachfrau Wissen. Wemken gab sich allerdings diplomatisch und spiegelte die Frage an den Fachmann, also den Entscheidungsträger über die Bettensteuer zurück. „Die Kommune, also die Politik muss darüber entscheiden“, sagte Wemken. „Und darüber, ob eine Bettensteuer zum Teil oder vollständig in den Tourismus zurückfließt.“

Wilhelmshaven steigt aus

Welche Konsequenzen der Austritt Wilhelmshavens aus der OTG, zu der die Landkreise Ammerland, Aurich, Friesland, Leer und Wittmund sowie die bisher die beiden kreisfreien Städte Emden und Wilhelmshaven aus der Region vertreten sind, haben werden, ist wohl außerdem offen. Wilhelmshaven lässt sich ab 2025 von der Tourismus-Agentur Nordsee (TANO) mit Sitz in Wilhelmshaven touristisch vermarkten. Der Werbespruch „Urlaub zwischen Dollart und Jadebusen“ wird dann auf jeden Fall so nicht mehr laufen können. TANO fokussiere sich dann mehr auf die Nordsee, die OTG auf Ostfriesland, sagte Wemken.

Der Alleingang Wilhelmshavens trifft in Emden weitgehend auf Unverständnis, zumal die „Marke Ostfriesland“ durch die OTG sehr erfolgreich umgesetzt werde. „Ich bedauere den Ausstieg Wilhelmshavens“, erklärte Kruithoff. „Der eine oder andere Wilhelmshavener wird sich noch wundern, auf was sie alles keinen Zugriff mehr haben, wenn sie nicht mehr Mitglied in der OTG sind.“ Kruithoff habe allerdings TANO-Geschäftsführer Mario Schiefelbein zum Gespräch eingeladen. Bei einem Mehrwert für Emden könne man über eine zusätzliche Mitgliedschaft sprechen, so Kruithoff. „Zur Zeit bedaure ich es aber nicht, dort nicht Mitglied zu sein.“

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