Defekt ist behoben So geht es jetzt bei der Emder Eiszeit weiter

| | 21.02.2024 16:31 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Veranstaltungstechniker von Kulturevents Emden präparierten am Mittwoch auch die Eisstockbahnen der Eiszeit in der Nordseehalle. Foto: H. Müller
Veranstaltungstechniker von Kulturevents Emden präparierten am Mittwoch auch die Eisstockbahnen der Eiszeit in der Nordseehalle. Foto: H. Müller
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Der technische Defekt, der am Dienstag zur Schließung des großen Wintersport-Vergnügens geführt hatte, ist am Mittwoch behoben worden. Was war die Ursache und wie geht es bei der Eiszeit weiter?

Emden - Das Team der Eiszeit Emden atmet auf: Der technische Defekt, der das Schlittschuhspektakel in der Nordseehalle am Dienstag, 20. Februar 2024 lahmgelegt hat, wurde an diesem Mittwoch, 21. Februar 2024, behoben. Die Eiszeit soll nach Angaben von Projektleiter Jann Tunder von Kulturevents Emden am Donnerstag, 22. Februar 2024, wieder regulär öffnen.

Die angemeldeten Schulklassen können an diesem Donnerstag vormittags auf die Bahn, sagte Tunder dieser Zeitung auf Nachfrage. Ab 14 Uhr ist die Nordseehalle wieder für alle Wintersportfans geöffnet. Die nächste Runde der Reihe „Eiszeit live“ mit der Band „Roadpack“ startet wie geplant um 19 Uhr.

Für die Veranstalter geht die Sicherheit vor

Die Veranstalter hatten die Eiszeit am Dienstagnachmittag unterbrochen und die Halle komplett geschlossen. Die Mitarbeiter von Kulturevents hatten zuvor festgestellt, dass das Eis zu tauen begann und sich immer mehr Wasser auf der mobilen Eisbahn bildete. Sie zogen schließlich die Reißleine.

„Wir haben die Fläche schnellstmöglich räumen lassen, weil es für die Schlittschuhläufer sonst zu gefährlich geworden wäre“, sagte Tunder. Die Sicherheit der Besucher stehe an oberster Stelle. Es gebe zwar einen Evakuierungsplan und ein Sicherheitskonzept für die Eiszeit. Solche Instrumente seien aber nicht zum Zuge gekommen, weil keine direkte Gefahr für die Besucherinnen und Besucher bestanden habe.

Knapp 300 Besucher mussten die Halle verlassen

Den Angaben Tunders zufolge befanden sich zum Zeitpunkt der Schließung knapp 300 Besucherinnen und Besucher in der Halle. Sie erhielten an einer provisorisch eingerichteten Kassenstation ihr Eintrittsgeld zurück. „Das lief alles reibungslos“, so der Projektleiter. Das Team sei kurzerhand um weitere Kräfte aus anderen Schichten verstärkt worden. Die Besucher hätten viele Verständnis für die Schließung gezeigt. Ärger habe es nicht gegeben.

Eiszeit-Projektleiter Jann Tunder zeigt auf die Stelle eines der beiden Kühlaggregate, an der der Defekt entstand. Foto: H. Müller
Eiszeit-Projektleiter Jann Tunder zeigt auf die Stelle eines der beiden Kühlaggregate, an der der Defekt entstand. Foto: H. Müller

Ursache für die Panne war laut dem Projektleiter eine defekte Platine in einem der beiden Kühlaggregate, die auf dem Außengelände der Nordseehalle stehen. Dieses elektrische Teil fühlt die Temperatur des Eises. Noch bevor das Eis taute, habe ein Kältetechniker diese Platine austauschen wollen. Allerdings fehlte das Ersatzteil.

Ein Aggregat kühlte nicht mehr

Welche Auswirkungen das hatte, sei für das Team der Eiszeit nicht absehbar gewesen, so Tunder. Beide Aggregate wären zwar gelaufen, das einströmende Glykol, das als Kühlmittel dient, sei aber bei einer Temperatur von null Grad geblieben und nicht heruntergekühlt worden. Am Mittwochvormittag behob ein Kältetechniker einer Fachfirma aus Pinneberg schließlich den Defekt. „Gegen 11 Uhr hatten wir wieder alles im Griff“, sagte Tunder.

Allerdings muss sich zunächst wieder die Eisschicht auf der 1100 Quadratmeter großen Bahn bilden. Es dauert etwa sechs Stunden, bis die oberste Schicht gefroren ist. „Das Eis soll am Donnerstag wieder in Perfektion an den Start gebracht werden“, so der Projektleiter.

Ähnliche Zwischenfälle gab es nur bei der Premiere 2017

Er hatte die ganze Nacht zum Mittwoch in der Halle verbracht, um dringende Sachen im Büro zu erledigen und zwischendurch mit einem Nasssauger Schmelzwasser am Rand der Eisbahn zu beseitigen. Denn auch das Eis, das sich um die Leitungen des verzweigten Rohrsystems gebildet hatte, taute. Die Veranstaltungstechniker von Kulturevents nutzten den Mittwoch, um Löcher in der Eisbahn zu beseitigen und die drei Eisstockbahnen wieder zu präparieren, bevor sie die Fläche fluteten. „Die Panne hat auch gezeigt, wie gut das Team zusammenarbeitet“, sagte Tunder.

Noch steht Wasser auf dem Eis. Technikchef Stefan Goldenstein kümmert sich darum, dass die Eisfläche wieder optimal aufbereitet ist, damit am Donnerstag wieder Schlittschuh gelaufen werden kann. Foto: H. Müller
Noch steht Wasser auf dem Eis. Technikchef Stefan Goldenstein kümmert sich darum, dass die Eisfläche wieder optimal aufbereitet ist, damit am Donnerstag wieder Schlittschuh gelaufen werden kann. Foto: H. Müller

Ähnliche Zwischenfälle hatte es bislang nur bei der Premiere der Eiszeit im Winter 2017 gegeben. Am 11. Februar 2017 war es in der Nordseehalle während des Schlittschuhvergnügens zu einem Kabelbrand in einem Stromverteilerkasten gekommen. Damals musste die Halle ebenfalls geräumt werden. Rund 200 Besucher waren zu diesem Zeitpunkt dort. Verletzt wurde niemand. Die Eiszeit konnte noch am gleichen Tag weitergehen.

So geht es bei den OZ-Eisstockmasters weiter

Einen Tag nach ihrem Ende meldete die Eiszeit am 6. März 2017 Land unter. In der Nordseehalle hatten sich große Wasserflächen gebildet. Der Grund: Ein Mitarbeiter des Eisbahn-Verleihers hatte über Nacht die Eisbahn mit Heizaggregaten abgetaut. Das Schmelzwasser konnte aber nicht abfließen. Die Abflüsse an beiden Seiten der Nordseehalle lagen zu hoch, um die Wassermassen aufzunehmen. Die Folge: Die Feuerwehr musste etwa 50.000 Liter Wasser aus der Halle pumpen.

Am Donnerstag öffnet die Eiszeit in der Nordseehalle nach etwa eineinhalbtägiger Pause wieder für Besucherinnen und Besucher. Foto: Ortgies/Archiv
Am Donnerstag öffnet die Eiszeit in der Nordseehalle nach etwa eineinhalbtägiger Pause wieder für Besucherinnen und Besucher. Foto: Ortgies/Archiv

Wegen der jüngsten technischen Panne musste der letzte Gruppenspieltag des OZ-Eisstockmasters ausfallen. Er war für Dienstagabend angesetzt. Er soll an diesem Freitag, 23. Februar 2024, nachgeholt werden. Beginn ist um 19 Uhr. Es wird ein langer Spieltag werden. Denn gleich im Anschluss an die Vorrunde für die Teams der Gruppe 8 soll das Achtelfinale des Turniers ausgetragen. Es sollte ursprünglich um 20 Uhr beginnen, wird sich aber wohl etwas nach hinten verschieben. Alle Mannschaften, die das betrifft, sind am Mittwoch per E-Mail darüber informiert worden.

Zeit genug für die letzte Vorrunde und Achtelfinale gibt es allemal. Denn die „Eiszeit“ hat am Freitag bis eine Stunde nach Mitternacht geöffnet. So lange ist auch die Eisfläche für Schlittschuhläufer freigegeben. Zudem steht für 18 Uhr ein Gin-Tasting auf dem Programm. Wer teilnehmen möchte, kann sich dafür bei der Genusswelt Klus in der Großen Straße in Emden anmelden.

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