Zur diamantenen Hochzeit In Emden kannten sie sich, aber erst auf Juist knisterte es

| | 10.04.2024 06:02 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Dörk und Gisela Borrmann feiern am 10. April 2024 ihre diamantene Hochzeit. Foto: Hanssen
Dörk und Gisela Borrmann feiern am 10. April 2024 ihre diamantene Hochzeit. Foto: Hanssen
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Gisela und Dörk Borrmann aus Emden sind an diesem Mittwoch 60 Jahre lang verheiratet. Das Reisen hat sie fit gehalten. Gefeiert wird auch weit außerhalb Ostfrieslands.

Emden - In Emden war er Untermieter in ihrem Elternhaus, aber erst auf der Insel Juist sprang der Funken über: An diesem Mittwoch, 10. April 2024, sind Gisela und Dörk Borrmann 60 Jahre lang verheiratet. Gisela Borrmann, geborene Krause, hatte ihre Lehre als Köchin in der Delfthalle in Emden beendet, als sie sich für den Sommer 1960 für eine Saison auf der Insel entschied. Dörk Borrmann besuchte dort seine Mutter, die Urlaub machte. Schnell war den beiden dort klar: Es passte.

Heute würde man sicher schnell zusammenkommen, damals aber war alles schwieriger. „Mein Vater war sehr konservativ.“ Eine Hochzeit war also Pflicht. Die aber sollte schön sein und dafür fehlte zunächst das Geld. Dörk Borrmann musste auch noch eineinhalb Jahre zur Bundeswehr. So kam es, dass erst 1964 die Hochzeitsglocken in Bad Pyrmont läuteten. Mit etwa 30 Gästen wurde für die Zeit relativ groß gefeiert, sagen sie.

Ihre Hochzeit feierten Gisela und Dörk Borrmann in Bad Pyrmont. Foto: Privat
Ihre Hochzeit feierten Gisela und Dörk Borrmann in Bad Pyrmont. Foto: Privat

Jubilar: „Wir lernen gerne Neues kennen“

Kurz wohnten die frisch Verheirateten in Delmenhorst, bis sie mit ihrer ersten Tochter, die 1965 geboren wurde und etwas kränklich war, für die frische Seeluft zurück nach Emden zogen. Dörk Borrmann war Augenoptiker, schnell fand er in der ostfriesischen Seehafenstadt eine Anstellung. Zunächst wohnten sie am Früchteburger Weg, dann wurde in Wolthusen ein erster Neubauabschnitt fertig und die junge Familie – 1967 wurde die zweite Tochter geboren – wagte den Schritt. Ab 1968 waren sie Wolthuser. 1978 vervollständigte noch die dritte Tochter das Bild. Auch heute noch leben sie in ihrem Haus in Wolthusen mit schönem Garten. Das Gärtnern bereitet Gisela Borrmann viel Freude.

Gisela und Dörk Borrmanns Erfolgsrezept für eine lange Ehe: Kompromisse schließen und über Probleme sprechen. Foto: Hanssen
Gisela und Dörk Borrmanns Erfolgsrezept für eine lange Ehe: Kompromisse schließen und über Probleme sprechen. Foto: Hanssen

Eine große Leidenschaft der Jubilare war und ist aber auch das Reisen. Dazu passte auch immer gut das Hobby von Dörk Borrmann. Er hat eine Leidenschaft für ferngesteuerte Schiffsmodelle. Dadurch knüpften sie weit über die Grenzen Deutschlands hinweg Kontakte zu Gleichgesinnten. Viele Treffen, etwa in Wien, verbanden sie mit einem anschließenden Urlaub in Slowenien, Ungarn, Kroatien oder der Slowakei. Mit dem Wohnwagen ging es auch unter anderem nach Spanien und sogar Griechenland. Per Flugzeug zog es sie nach Tunesien, Malta und in die USA. Ihre Silber-Hochzeit feierten sie in der Karibik. Auch in den fremden Ländern knüpften sie schnell Kontakte. „Wir lernen gerne Neues kennen“, sagt der 83-Jährige.

Bergische Kaffeetafel für die diamantene Hochzeit

Auch für die Feier der diamantenen Hochzeit zieht es Gisela und Dörk Borrmann ein wenig in die Ferne. Für den 13. April geht es ins Oberbergische Land (Nordrhein-Westfalen). Dort wohnen zwei ihrer Töchter, während eine in Ostfriesland lebt. „Wir wollten schon länger eine Bergische Kaffeetafel ausprobieren“, sagt die 82-Jährige. Anlässlich des besonderen Jubiläums wurden also schnell Nägel mit Köpfen gemacht. Bei dieser traditionellen Kaffeetafel steht die sogenannte Dröppelminna, eine bauchige Kaffeekanne mit kleinem Zapfkran, im Mittelpunkt. Dazu gibt es meist unter anderem Milchreis, unterschiedliches Brot, Waffeln und andere Backwaren, süße und herzhafte Aufstriche. Etwa 15 Gäste werden zur Feier erwartet. Mit dabei: eine Enkeltochter und fünf Enkelsöhne.

Eine weitere Reise für das besondere Ehejahr können sich die beiden auch nicht verkneifen: Nach dem Abiball einer ihrer Enkelsöhne Ende Juli wollen sie mit dem Auto nach Polen. Dörk Borrmann wurde im damaligen Groß Born im alten Pommern geboren. Heute heißt der Ort Borne Sulinowo. Danach? „Mal gucken, wo es uns gefällt“, sagen sie. „Wir machen gar keine Pläne mehr.“ Vielleicht geht es dieses Jahr auch noch nach Südspanien, wo sie oft die Winter verbracht haben.

Was ist das Geheimrezept ihrer langen Ehe? „Ich tue alles, was meine Frau sagt“, sagt Dörk Borrmann mit einem Lachen. „Wir sind uns immer treu geblieben“, sagt Gisela Borrmann. Man habe, wenn es Probleme gegeben habe, immer darüber gesprochen. Es sei wichtig, auch Kompromisse schließen zu können, so der 83-Jährige. Hobbymäßig und auch bei vielen anderen Dingen sei man aber einfach immer „auf einer Linie“ gewesen.

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