Online-Geschäfte: Angst vor Fake-Shops und untergeschobenen Verträgen

Uwe Prins
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Von Uwe Prins
| 24.06.2024 09:09 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Online-Shopping, Vertragsabschlüsse im Internet – die Digitalisierung erleichtert Verbrauchern den Alltag. Aber die Möglichkeiten im weltweiten Netz gefährden nicht nur den stationären Handel vor Ort, sie bergen auch Gefahren. Foto: Pixabay
Online-Shopping, Vertragsabschlüsse im Internet – die Digitalisierung erleichtert Verbrauchern den Alltag. Aber die Möglichkeiten im weltweiten Netz gefährden nicht nur den stationären Handel vor Ort, sie bergen auch Gefahren. Foto: Pixabay
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Die Hälfte der Deutschen will mehr Schutz im Internet. Das geht aus einer aktuellen Studie der Verbraucherzentralen hervor.

Ostfriesland - Knapp die Hälfte der Deutschen fühlt sich im Bereich Digitales und Internet nicht ausreichend geschützt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Verbraucherzentrale. Fakeshops, untergeschobene Verträge sowie Künstliche Intelligenz und manipulative Designs sorgen laut „Verbraucher-Report 2024“ für Unsicherheit.

„Im digitalen Raum sind Verbraucher besonders verwundbar. Digitalthemen sind ein Dauerbrenner in den Verbraucherzentralen, die Zahl der Beschwerden wächst immer weiter“, sagt Ramona Pop, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen. „Fast die Hälfte der Menschen findet, dass ihre Interessen im Bereich Internet und Digitales nicht ausreichend geschützt sind. Solche Werte erfordern politisches Handeln.“

Viele Verbraucherrechte stammen aus der analogen Zeit – „sie brauchen dringend ein Update“, betont Ramona Pop. Denn: Im digitalen Bereich seien Unternehmen im Vorteil. Sie haben die technischen Möglichkeiten, Kunden zu analysieren – und könnten so auch persönliche Schwächen ausnutzen. „Digitale Angebote sollten von Anfang an so gestaltet sein, dass sie Verbraucher nicht benachteiligen“, so die Verbraucherschützerin.

Im Internet gibt es eine Vielzahl an Online-Angeboten, aber: „Im digitalen Raum sind Verbraucher besonders verwundbar“, warnt Verbraucherschützerin Ramona Pop. Foto: Pixabay
Im Internet gibt es eine Vielzahl an Online-Angeboten, aber: „Im digitalen Raum sind Verbraucher besonders verwundbar“, warnt Verbraucherschützerin Ramona Pop. Foto: Pixabay

Im vergangenen Jahr sind bei den Verbraucherzentralen bundesweit mehr als 92.000 Beschwerden im digitalen Bereich erfasst worden, das ist ein Drittel aller eingegangenen Vorgänge. Besonders auffällig war die Vielzahl an „untergeschobenen“ Vereinbarungen. Viele Verbraucher beklagten, ungewollt Verträge für Festnetz, Internet oder Mobilfunk abgeschlossen zu haben. Viele sehen hier eine Schutzlücke: Eine große Mehrheit der Befragten (95 Prozent) fordert mehr Verbraucherschutz in Vertragsangelegenheiten.

Für Unmut sorgen auch sogenannte Fakeshops. Im Jahr 2023 gingen knapp 7000 Beschwerden dazu bei den Verbraucherzentralen ein – 43 Prozent mehr als im Vorjahr. Tipp: Der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen hilft, unseriöse Online-Shops zu erkennen.

Die Verbraucherschützer fordern mehr Sicherheit für Internetnutzer. Die rechtlichen Grundlagen seien nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Foto: Pixabay
Die Verbraucherschützer fordern mehr Sicherheit für Internetnutzer. Die rechtlichen Grundlagen seien nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Foto: Pixabay
Auch manipulativ gestaltete Webseiten sind für Nutzer ein großes Problem. Online-Händler versuchen, Besucher ihrer Webseiten zum Teil mit Tricks dazu zu bringen, mehr und schneller zu kaufen – zum Beispiel durch eine bestimmte Gestaltung der Homepage oder App. Knapp acht von zehn Befragten (79 Prozent) finden, dass Webseiten nicht so gestaltet sein dürfen, weil dadurch Einfluss auf die Entscheidungen von Menschen genommen wird.

„Verbraucher fühlen sich auf Online-Plattformen von einigen Designs manipuliert, verwirrt oder sogar ausgetrickst“, sagt Ramona Pop. „Einfache menschliche Verhaltens- und Wahrnehmungsmuster werden dabei ausgenutzt“, moniert sie. Farbig markierte Buttons klickt man eben viel schneller an, weil sie auffallen. Und wenn es zu lange dauert, ein Nutzerkonto zu löschen, dann geben Nutzer mitunter entnervt auf. „Die geltenden Regeln reichen nicht aus. Manipulative Designs müssen umfassend verboten werden“, fordert die Verbraucherschützerin.