Kolumne „Frau am Freitag“ Stefan Raab ist zurück – Nostalgie statt neue Einfälle

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Eine Kolumne von Kristina Groeneveld
| 20.09.2024 10:36 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Seit Mittwoch wieder auf Sendung: Stefan Raab feiert mit „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ sein TV-Comeback beim Streamingdienst RTL+. Foto: Julia Feldhagen/Raab Entertainment/RTL/dpa
Seit Mittwoch wieder auf Sendung: Stefan Raab feiert mit „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ sein TV-Comeback beim Streamingdienst RTL+. Foto: Julia Feldhagen/Raab Entertainment/RTL/dpa
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Gespannt habe ich diese Woche die neue Show von Stefan Raab geschaut. Der 57-Jährige wagt sich nach knapp zehn Jahren wieder vor die Kamera – allerdings nur für Abonnent*innen des Streamingdienstes RTL+.

Die einen sagen, dass RTL so mehr Abos verkaufen will; böse Zungen behaupten allerdings, dass Raab erstmal außer Konkurrenz ausgestrahlt werden soll. Soll heißen: Ohne Vergleich der TV-Quote, die im linearen Fernsehen täglich erfasst wird.

Die Frage, die mich vorab am meisten beschäftigte: Ist sein Humor wohl gut gealtert? Schließlich war Raab in TV Total-Zeiten für seine hämischen Witze, gerne auch über Minderheiten, bekannt – und damals ja auch sehr erfolgreich damit. Dass das Konzept heutzutage nicht mehr ganz aufgehen würde, hat der wiederauferstandene Showmaster aber wohl erkannt.

In der ersten Folge „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“, die seit Mittwoch als Stream abrufbar ist, setzt er statt auf Bodyshaming und Co. auf Nostalgie. Sein Outfit: Jeans und blaues Hemd, ganz wie früher. Die Musik: gespielt von den Heavytones. Moderator während der Spiele: Elton. Und auch die Einspieler gibt‘s wieder: zwar ohne „Nippelboard“, dafür aber per Klick aufs „Meme-Pad“.

Insgesamt macht sich Raab wenig angreifbar – was mich nach der Selbstbeweihräucherung beim Comeback-Box-Event gegen Regina Halmich am Wochenende etwas überrascht hat. Erwartet hatte ich einen zu sehr von sich überzeugten Mann, der mit dem Wandel der Zeit nicht umgehen kann – siehe Thomas Gottschalk. Doch Raab ist nicht dumm. Statt sich angreifbar zu machen, bedient er sich am alten Erfolgsrezept. Ich bin gespannt, ob da künftig noch mehr kommt, als aufs Altbewährte zu setzen. Bis dahin muss ich aber wohl tapfer bleiben.

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