Am Freitag Spendenaktion in Emder Moschee für erkranktes Baby
Die kleine Eliz aus der Türkei, die Familie in Emden hat, leidet an der Nervenkrankheit SMA. In der Emder Moschee wird Lahmacun verkauft, um Spenden für eine Therapie zu sammeln.
Emden/Türkei - Nur neun Tage nach ihrer Geburt erhielten Eliz Karacas Eltern in der Türkei die schlimme Nachricht: Ihre Tochter leidet an Spinaler Muskelatrophie (SMA). Das teilt Melinda Avci dieser Zeitung in Emden mit. Sie ist die Cousine von Eliz‘ Mutter. In Emden möchten Mitglieder der Eyüp-Sultan-Moschee, die sich am Hauptbahnhof befindet, der Familie helfen. Am Freitag, 28. Februar 2025, wird daher in der Moschee Lahmacun verkauft. Lahmacun ist eine traditionelle türkische Speise, ein Fladenbrot aus Hefeteig, das vor dem Backen dünn mit einer würzigen Mischung aus Hackfleisch, Zwiebeln und Tomaten bestrichen wird. Von 11 bis 17 Uhr können Menschen, die helfen wollen, zur Moschee kommen.
Eliz ist jetzt drei Monate alt, schreibt Melinda Avci. Die seltene Erkrankung ist lebensbedrohlich. Laut der Deutschen Hirnstiftung gibt es weltweit nur eine Erkrankung bei 25.000 bis 75.000 Geburten. Symptome sind eine gestörte Entwicklung der motorischen Funktionen, zunehmende Lähmungen sowie ein Abbau der Arm- und Beinmuskulatur sowie auch der Schluck- und Atemmuskulatur. Durch eine Gen-Ersatz-Therapie hoffe Eliz‘ Familie auf bessere Chancen auf ein normales, gesundes Leben für das kleine Mädchen. Doch die Therapie sei sehr teuer.
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Im September 2024 hatten wir darüber berichtet, dass das Emder Baby Zoe im Klinikum Bremen-Mitte erstmalig eine Gen-Ersatz-Therapie erhalten hatte. Bei dem neuartigen Verfahren, das mithilfe des Medikaments Zolgensma die lebensbedrohliche Erkrankung SMA aufhalten soll, wird der Gendefekt durch ein künstlich erstelltes Gen ausgeglichen. Der Gen-Ersatz sorgt dafür, dass die Nervenzellen funktionstüchtig bleiben – bestenfalls ein Leben lang, so die Hoffnung. Bis vor wenigen Jahren war man noch machtlos gegen diese Erkrankung gewesen. Bundesweit sind bislang nur 23 Zentren dazu berechtigt, die Gen-Ersatz-Therapie bei Kindern mit Spinaler Muskelatrophie durchzuführen.