Hesel Der Stein des Gedenkens ist enthüllt


In Hesel ist eine Stätte entstanden, die an Kriegsgefangene in der Gemeinde erinnert. Nachfahren der Serben, die dort inhaftiert waren, leben noch heute im Ort.
Hesel - Ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Gemeinde Hesel ist am vergangenen Sonntag sichtbar geworden. An der Ecke Stikelkamper Straße/Rüschenweg sind ein Stein mit Inschrift und eine Informationstafel enthüllt worden, die an das Schicksal von rund 100 Serben erinnern.
Sie gehörten noch bei Ende des Zweiten Weltkrieges dem Arbeitskommando 5551 an und wurden in den umliegenden Gemeinden zur Arbeit in der Landwirtschaft gezwungen. Die Kriegsgefangenen waren in einem Lager inhaftiert, das sich von 1941 bis 1945 dort befand, wo heute die Sportschule Ostfriesland und die Schwimmhalle stehen.

An der feierlichen Enthüllung der Erinnerungsstätte nahmen rund 100 Menschen teil. Aus Hamburg angereist war Milena Nikolić. Sie ist die stellvertretende Leiterin des Generalkonsulats der Republik Serbien.
Arbeitsgruppe gebildet
Hesels Bürgermeister Gerd Dählmann machte in seiner Ansprache auf die Bedeutung des Ortes aufmerksam. Viele Einheimische wussten bislang nichts oder nicht viel darüber, dass hier einst Kriegsgefangene in Baracken hausten. Dass sich das ändert, ist nicht zuletzt Erwin Köster zu verdanken.
Der Heseler brachte die Angelegenheit in den Gemeinderat ein. Daraufhin wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit der Errichtung einer Gedenkstätte befasste.
Nachfahre engagiert sich
Einige der damaligen Kriegsgefangenen sind in Ostfriesland geblieben. Nachfahren der Serben leben noch heute in Hesel, so Johann Mijatovic. Sein Vater gehörte dem Arbeitskommando 5551 an, seine Mutter war die Tochter eines Landstellenbesitzers in Neuemoor.
Johann Mijatovic wuchs mit zwei Brüdern in direkter Nachbarschaft zu Erwin Köster auf. Wie dieser hat er sich in der Arbeitsgruppe neben Gerd Dählmann, Alwin de Buhr und Dr. Paul Weßels für die Aufarbeitung der Geschichte des Gefangenenlagers engagiert.