Lesermeinung Rentner | Windpark | Messerangriffe

| 07.06.2025 08:32 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 8 Minuten
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Bei der OZ reden die Leserinnen und Leser mit. Hier haben wir Leserbriefe der vergangenen Tage gesammelt.

Eine Aufgabe gibt dem Tag Halt

Ja, es gibt Tätigkeiten, die mit zunehmendem Alter nicht mehr ausgeübt werden können. Das ist Realität. Doch wer die Debatte auf Dachdecker oder Pflegekräfte verengt, übersieht eine wachsende Zahl älterer Menschen, die weiterhin etwas beitragen möchten – nicht in Vollzeit, sondern unterstützend, stundenweise, mit Erfahrung und Verlässlichkeit. Viele suchen im Ruhestand nicht nur Beschäftigung, sondern Struktur, Sinn und Zugehörigkeit. Eine Aufgabe gibt dem Tag Halt, fördert geistige Wachheit und stärkt das Selbstwertgefühl. Ob ehrenamtlich, im Minijob oder flexibel auf Zeit – wer eine Aufgabe hat, bleibt in Bewegung. Auch der Austausch zwischen den Generationen gewinnt: Ältere geben Wissen weiter und nehmen zugleich Impulse auf. Lernen verläuft wechselseitig. Ein Hinzuverdienst spielt mitunter eine Rolle – etwa für kleine Freiheiten –, ist aber selten der Hauptantrieb. Es geht um Teilhabe, nicht um Ersatz. Um Mitwirkung, nicht um Zwang. Was der Diskussion schadet, ist ihre Zuspitzung. Wer arbeitet, sei bedürftig. Wer nicht, gelte als Belastung. Wer bleiben will, versperre den Jungen den Weg. Solche Deutungsmuster lenken vom Wesentlichen ab: Wie kann Engagement im Alter gestaltet werden, das Gesellschaft und Individuum stärkt? In vielen Ländern ist Arbeiten im Alter selbstverständlich – ohne Polarisierung. Davon sollten wir lernen.

Manfred Kluth

Bunde

Belastung wird konzentriert

Mit Verwunderung habe ich in diesem Bericht gelesen, dass „zum Schutz vor Überbelastung der Bürger“ bereits stark belastete Gebiete wie Freepsum und Sielmönken erneut herangezogen werden – weil hier schon eine Vorbelastung gegeben ist. Diese Art von „Gerechtigkeitssinn“ erschließt sich mir gar nicht: Belastung wird nicht verteilt, sondern konzentriert. Wie ist das zu rechtfertigen? Als sehr ernüchternd empfinde ich es auch, dass kompromissbereite Bürgerinnen und Bürger, die sich ausdrücklich nicht gegen Windkraft ausgesprochen haben, bei politischen Entscheidungen kein Gehör finden. Ist es wirklich Ausdruck eines demokratischen Miteinanders, wenn der Wille zur Zusammenarbeit so ignoriert wird? Am Ende leisten nicht Politik oder Investoren den eigentlichen Beitrag zum Klimaschutz, sondern die Anwohnerinnen und Anwohner in Freepsum und Sielmönken – indem sie die Konsequenzen tragen. Das sollte zumindest gewürdigt werden.

Elke van Hoorn

Krummhörn

Das muss diskutiert werden

Immer wieder Messerangriffe in letzter Zeit in Deutschland, teilweise mit tödlichem Ausgang. Was ist bloß los mit manchen Menschen? Sind so viele psychisch krank, dass man diese Angriffe nicht vermeiden kann? Warum muss man aber als „normaler“ Bürger ein Messer mit sich führen? Kontrollen können von der Polizei nicht überall und hundertprozentig erfolgen. KI soll nun auch eingesetzt werden, um „merkwürdiges“ , auffälliges Verhalten im Vorfeld schon festzustellen. Kann dadurch so ein schwerwiegendes Ereignis wie ein Messerangriff auf Bürger an öffentlichen Orten verhindert werden? Die Polizei ist manchmal auch vor solchen Angreifern in Gefahr. Eine schnelle Reaktion unserer Ordnungshüter ist dann angebracht, wenn auch Bürger bedroht werden, die sich, nichts Böses ahnend, irgendwo aufhalten. Allerdings verwundert es mich schon, wenn ein mutmaßlicher Gefährder, wie geschehen, mit Schüssen in den Rücken handlungsunfähig gemacht wird. Außerdem frage ich mich, wieso die Polizisten ihre Bodycams nicht in einer solchen Situation angeschaltet lassen. Jugendliche, die ein Messer mit sich herumtragen und aus nichtigen Gründen eine Person damit attackieren, sollten dringend eine angemessene Strafe erhalten, auch als Abschreckung und zwar möglichst kurz nach der Tat. Vielleicht sollte man das Alter für Strafmündigkeit auch herabsetzten. Das muss unbedingt von den Politikern diskutiert werden. Auch unter 14-Jährige können schon begreifen, was sie anrichten werden, wenn sie mit gefährlichen Gegenständen auf Menschen losgehen.

Monika Reinders

Bunde

Falscher Eindruck wird konstruiert

Was ist los mit meiner unabhängigen und überparteilichen OZ? Auf der Titelseite wird eine berechtigte Frage aufgeworfen. Die Antwort, die eigentlich auf der Hand liegt: Das Wattenmeer ist Natura-2000-Gebiet, Nationalpark und Weltnaturerbe. Es ist absolut geboten, diese einzigartige Biodiversität und Landschaftsform zu bewahren und nur in begründeten Ausnahmefällen mit möglichst schonenden Maßnahmen und Technologien dort einzugreifen. In dem Artikel wird berichtet, dass sich die IG Metall Küste und alle namhaften Lobbyverbände für den Ausbau der Offshore-Technologie aussprechen. Die Umweltverbände und besonders die BI „Saubere Luft Ostfriesland“ werden hier als Widerstand gegen die Windenergie auf See dargestellt. Der Leser, der die Überschrift liest und den Artikel überfliegt, muss den Eindruck gewinnen, dass Umweltaktivisten die Energiewende immer da ablehnen, wo die Natur vor der eigenen Haustür bedroht wird. Dieser falsche Eindruck wird bewusst konstruiert. Natürlich ist der weitere Ausbau der Windenergie sinnvoll und wichtig. Eine Verzögerung können wir uns gar nicht leisten. Alles, was uns vom russischen Gas und vom Fracking-Gas aus den USA unabhängig macht, muss Vorrang haben. Die BI fordert nichts mehr, als den Einsatz möglichst schonender Technologie bei der Kabelverlegung auf möglichst sinnvollen Routen. Auch lehnt sie Gasbohrungen vor Borkum genauso deutlich ab, wie sie den Ausbau der Wind- und Solarenergie einfordert. In derselben Ausgabe geht das Thema Umwelt direkt weiter. In gleich zwei nebenstehenden Artikeln wird über Atomkraft in Dänemark und in den USA berichtet. Auch hier vermitteln die Autoren, dass der weitere Ausbau von Atomkraftwerken gewollt und gefordert wird. Dabei werden diese Forderungen zurück in die Steinzeit nicht nur von Wissenschaftlern als absurd eingestuft. Es wird sich schlicht kein Unternehmen finden, dass noch auf diese unrentable Technik setzt. Der Informationsgehalt dieser Artikel ist eher dünn. Ich frage mich, warum es diese tendenziösen Artikel in meine Zeitung schaffen. Politisch unabhängig und überparteilich sieht für mich anders aus!

Martin Dirks

Bürgerinitiative „Saubere Luft Ostfriesland“

Unfälle ließen sich vermeiden

Mit Bestürzung lese ich immer über Motorradunfälle. Ich kann nur allen Bikern empfehlen: Absolviert ein Fahr-Sicherheitstraining, um das Bike besser zu verstehen und zu beherrschen. Ich weiß aus Erfahrung, dass dort gelehrt wird, das Motorrad besser zu beherrschen und optimal zu nutzen, auch in kritischen Situationen. Viele Unfälle ließen sich vermeiden.

Berthold Uphoff

Leer

Schluss mit dem Scheine-Fetischismus

Ich bin eher eine Anhängerin des Bargeldes und denke nicht, dass die reine Kartenzahlung Kriminalität verhindert. Eher befürchte ich das Gegenteil, denn immer wieder kommt es zu Betrug und Datenklau. Der Kunde muss dann auch noch gegenüber Polizei und Banken beweisen, dass er die Daten nicht fahrlässig preisgegeben hat. Die Kriminellen sind leider immer auf dem neuesten Stand, die Schutzsysteme hinken hinterher. Dazu kommen noch die Probleme, wenn die Kartensysteme mal ausfallen. Also ist ein gemischtes System auf jeden Fall besser.

Anita Müller

Ihlow

Traurig aber wahr

35 Kilometer – eigentlich eine kleine Entfernung. Wenn es um die Gesundheit geht, können Welten dazwischen liegen! Die eine Seite: Klinikum Emden, die Zentrale Patientenaufnahme. Drei Mal wurde meine Tochter durch ihren Hausarzt in das Klinikum eingewiesen. Drei Mal wurde sie oberflächlich untersucht und wieder abgewimmelt und nach Hause geschickt. Der „kompetente“ Arzt hatte nichts Schlimmes festgestellt. Als die Schmerzen immer heftiger wurden, fuhren wir nach Leer zum Klinikum. Und da war sie, die andere Welt! Nur 35 Kilometer entfernt. Meine Tochter wurde sofort professionell und freundlich aufgenommen. Am nächsten Tag wurden eine Magenspiegelung und ein CT durchgeführt. Hierbei wurde der Grund der Schmerzen festgestellt. Es ist einfach nicht zu fassen, was hier in der Emder Klinik abgeht. Ich möchte betonen, dass sich meine Wut und Enttäuschung auf die ZPA bezieht. Und ich bin davon überzeugt, dass es einige Menschen gibt, die Ähnliches erlebt haben. Also: Wenn du krank bist, fahre nach Leer. Dort wird dir geholfen. Am 21. Dezember 2024 ist meine Tochter verstorben.

Rudolf Dworaczek

Emden

Schließung des Bahnüberganges in Weener

Ich wohne ebenfalls in der Siedlung und fahre die besagte Straße dreimal am Tag. Es wurde von den Erstellern des Leserbriefes geäußert, den gerade im Neubau befindlichen Bahnübergang in der „Königsberger Straße“ wegen dem Projekt „Wunderline“ dauerhaft schließen/sperren zu lassen. Heißt, die Bürger der Siedlung müssen, um nach Bunde zu kommen, über den „Im Felsing“, „Meentelandstraße“, „Hilgenholtstraße“ oder der besagten „Pannebaker Straße“ über die „Graf-Edzard-Straße“, „Bahnhofstraße“ etc. fahren, um zur Bundesstraße zu kommen. Dieses ist in meinen und sicher auch in den Augen vieler anderer Bürgerinnen und Bürger nicht nachhaltig und umweltfreundlich. Der kürzeste Weg ist immer noch der günstigere und umweltschonendere Weg. Und dieser führt eben über die „Königsberger Straße“ und somit über den Bahnübergang. Überdies habe ich in der ganzen Zeit, in der ich dort wohne, nie in überhöhtes Verkehrsaufkommen erlebt. Ich wohne am „Am Koppelwege“ direkt am Wanderweg, der schon sehr früh am Morgen von Joggern, Fahrradfahrern und Mofafahrern genutzt wird. Somit endet mein Schlaf schoin morgens um fünf Uhr. Dennoch erwarte ich nicht, dass der Wanderweg am Meentelande zurückgebaut wird.

Ruth Oorlog

Weener

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