Lesermeinung Boomer | Hafenkonzept | Debatte

| 19.09.2025 08:32 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 9 Minuten
Artikel teilen:

Bei der OZ reden die Leserinnen und Leser mit. Hier haben wir Leserbriefe der vergangenen Tage gesammelt.

Gemeinsam sind wir stark

Burkhard Ewert spricht mir aus der Seele. Es reicht! Mein Mann hat mit 14 Jahren nach einem Kurz-Schuljahr mit der mittleren Reife eine Offset-Drucker-Lehre begonnen. 1965 hat man 40 Stunden in der Woche gearbeitet. Nach dem Krieg wurde sogar noch am Samstag gearbeitet. Später hieß es: Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt. Doch die jungen Menschen haben meine Unterstützung bei dem berechtigten Wunsch nach Work-Life-Balance. Da sind wir damals nicht drauf gekommen. Wir alle sollten nur noch so viel arbeiten, wie wir brauchen. Wäre sehr gut für unser Klima! Wir Boomer haben gegen Atomkraftwerke demonstriert, und es gibt heute immer noch keine sichere Endlagerung. Wir haben mit „Nein Danke“ Strom eingespart, hatten autofreie Sonntage. Wir gehen heute mit „Fridays for Future“ auf die Straße. Wir sind die „Omas gegen Rechts“, die für Euch kämpfen für ein Leben in Demokratie und Weltoffenheit, weil wir es zu schätzen wissen und für Eure Zukunft erhalten wollen. Nicht aufgepasst haben wir, dass das Rentenniveau seit 1970 von 55 Prozent auf jetzt 48 Prozent gesenkt worden ist, weil wir da noch gearbeitet und fleißig in die Rentenkasse eingezahlt haben. Wir waren nicht dagegen, dass nach der Wende ehemalige Bürger aus der DDR für ihre Tätigkeit zu DDR-Zeiten Rente aus unserer Rentenkasse bekommen. Wenn heute Geld in der Rentenkasse fehlt, braucht es die schon sehr lange überfällige Reform, aber nicht einseitig wie in der Vergangenheit zu Lasten der jetzigen Rentner. Gemeinsam sind wir stark! Hetzt nicht mit gewissen Politikern, schimpft nicht auf die Alten, die Boomer, die Rentner . . . solidarisiert Euch mit ihnen.

Monika Marquardt

Loquard

Schicken Sie uns einen Leserbrief

Wenn Sie auch Ihre Meinung zu einem bestimmten Thema schreiben wollen, schicken Sie uns einen Leserbrief. Klicke Sie hier und Sie kommen direkt zu unserem Online-Formular.

Entscheidung wäre fatal

Mit Sorge verfolge ich die Planungen rund um das neue Hafenkonzept für den Alten Hafen in Weener. Besonders der Vorschlag, eine Straße unmittelbar durch das Gelände des Hafen 55 zu führen, erfüllt mich mit Unverständnis. Der Hafen 55 hat sich zu einem kulturellen Herzstück der Stadt entwickelt. Konzerte, Lesungen, Kunst, Begegnungen von Menschen aller Generationen – all das wäre durch eine Straßenführung an dieser Stelle massiv gefährdet. Die Verkehrsbelastung durch eine neue Straßenführung würde nicht nur die Aufenthaltsqualität zerstören, sondern auch Veranstaltungen unzumutbar beeinträchtigen. Gerade in einer Zeit, in der kleine Städte wie Weener darum kämpfen, junge Menschen zu halten und kulturelle Angebote zu stärken, wäre eine solche Entscheidung fatal. Sie würde nicht nur den Hafen 55 in seiner Existenz bedrohen, sondern das gesamte kulturelle Leben der Stadt nachhaltig schwächen. Weener sollte stolz darauf sein, mit dem Hafen 55 ein lebendiges und attraktives Veranstaltungszentrum zu haben. Eine Straße hindurchzulegen hieße, dieses aufs Spiel zu setzen. Stattdessen braucht es Konzepte, die Kultur und Lebensqualität fördern – nicht solche, die sie zunichtemachen. Ich appelliere an alle Verantwortlichen, diese Planungen zu überdenken. Eine Stadt ohne lebendige Kultur verliert weit mehr, als sie durch eine vermeintlich bessere Verkehrsanbindung gewinnen kann.

Carsten Willems

Weener

Ehrliche Debatte ist überfällig

Mit großem Interesse habe ich den Artikel von Burkhard Ewert „Zehn Gedanken zur Ukraine“ gelesen. Es ist mutig, eine solche Analyse zu veröffentlichen, die sich von der gängigen „Aufklärung“ unterscheidet. Der Artikel macht deutlich, warum die europäischen Staaten im Bündnis der Willigen keinen Frieden in der Ukraine wollen. Die militärische Aufrüstung ist die scheinbare Lösung, weil sie sich eine friedliche Lösung nicht leisten können. Diese Staaten, die bereits massive wirtschaftliche und finanzielle Probleme haben, versuchen, durch die Fortsetzung des Konflikts ihre politischen Ziele zu erreichen. Statt einer diplomatischen Lösung wird die militärische Eskalation vorangetrieben. Der Artikel hat mir die Augen geöffnet, dass hinter der Fassade der Solidarität auch Eigeninteressen stecken. Eine ehrliche Debatte über die wahren Motive ist überfällig.

Dietmar Fecht

Moormerland

Haltung ist mehr als befremdlich

Als Mitorganisatorin der Leeraner Mahnwache „ Solidarität mit der Ukraine und Frieden weltweit“ stimme ich Burkhard Ewert, Chefredakteur der Neuen Osnabrücker Zeitung, dem ersten seiner dargestellten Gedanken von Herzen zu: „Wenn ein Krieg endet, ist das eine gute Nachricht.“ Seine weiteren Ausführungen beinhalten allerdings zu einem guten Teil Unterstellungen und unbewiesene Behauptungen (Zitat „ Diskriminierung russischer Minderheiten“). Nichts von diesen Behauptungen und Unterstellungen kann den russischen Angriffskrieg begründen. Insgesamt ist der Text ein Versuch, die Schuld für den Angriff auf die Ukraine von Russland auf andere Beteiligte umzulenken. Die angebliche Bedrohung durch die NATO und der EU ist vorgeschoben. Ein demokratisch regiertes Land hat noch nie einen Nachbarstaat überfallen. Im „Gedanken 6“ schreibt er, dass der Krieg nie hätte entstehen dürfen und nicht entstehen müssen. Das ist richtig, doch – und das ist ihm wohl entgangen – Präsident Putin hat den Krieg befohlen. Schade, dass die OZ Herrn Ewert solch einen Raum für seine russischen Narrative gibt. Vom Presserat gab es bereits im Herbst 2023 aus Mangel an Sorgfaltspflicht eine Rüge zu Ewerts Kolumne „Krieg in der Ukraine. Zum Glück gibt es ‚Telegram‘“. Die Wahrheit ist auf der nachfolgenden Seite in der Ostfriesen-Zeitung dargestellt mit der Überschrift: „Russischer Angriff tötet mehr als 20 Zivilisten“ und in den Schlagzeilen „Drohnen über Polen“. Die Haltung des Herrn Ewert ist damit mehr als befremdlich.

Mechthild Tammena, Vorsitzende des Leeraner Ortsverbandes der Grünen

Leer

Entscheidung stur nach Ostfriesenart

Presseunfreundlichkeit und persönliche Empfindlichkeiten in Aurich werden belohnt. Der Aufsichtsrat und die Gesellschafter-Versammlung der Trägergesellschaft entscheiden stur nach Ostfriesenart. Ohne Konsequenzen . . .. Ich hoffe, dass sich die Redaktionen vor Ort nicht einschüchtern lassen.

Hannes Albers

Benz/Usedom

Große Leistung

Ich las gerade den Artikel „Hunderte Kinderstimmen lassen Bach erklingen“ und möchte kurz einige Anmerkungen dazu machen. Grundsätzlich freue ich mich über die positive Beschreibung des Konzertes, das wirklich ein tolles Erlebnis war. Auch die Zusammenfassung der Beteiligung kann ich einerseits teilen – es waren sechs Schulen beteiligt – dennoch kommt sie etwas zu kurz. Wie man dem Programm entnehmen kann, waren zwei Grundschulen wesentlich beteiligt – die Daalerschule mit dem gesamten 4. Jahrgang und die Plytenbergschule mit zwei vierten Klassen. Die Tatsache, dass ein Großteil des Chores somit aus Grundschulkindern bestand, macht die Leistung von Friedhilde Trüün noch deutlich größer. Diesen rund 9-jährigen Kindern innerhalb einer Woche 11 Stücke, zum Teil mit Bewegungen, beizubringen, ist wirklich eine tolle Leistung – und alles auswendig. Insbesondere auch die Tatsache, dass die Kinder dies gemeinsam mit allen Klassenkamerad:innen geschafft haben und zusammen im Theater an der Blinke standen, machte es für die Kinder zu einem noch größeren Erlebnis. Sicherlich ist nicht jede(r) durch das Konzert zum Bach-Fan geworden, aber dies trotz aller Nervosität bravourös abzuliefern ist für die Kinder, die fast ausschließlich aus Viert- und Fünftklässlern bestand, ein tolles Erlebnis und eine Veranstaltung, auf die die Kinder sehr stolz sein können.

Eske Kadijk

Leer

Müll an Altkleidercontainern

Zum x-ten Mal berichtet die Zeitung über die verwahrlosten und zugemüllten Plätze an Altkleider-Containern. Anerkennenswert, wie Mitarbeiter der Stadt und der Kommunen immer wieder für Ordnung sorgen. Und dennoch, schon nach kurzer Zeit wieder das gleiche Bild. Das Problem ist, dass diejenigen, die diese Zustände verursachen, die Zeitung weder beziehen noch lesen. Vielleicht wissen manche nicht einmal, dass das keine Müllablageplätze sind. Abhilfe schaffen könnten zwei Maßnahmen: 1. Die Plätze mittels einer Kamera videoüberwachen. 2. Als Anlieger und Bürger acht haben und sich nicht scheuen, Menschen anzusprechen, die dort unberechtigterweise Müll entsorgen. Ich hatte damit schon mehrfach Erfolg.

Gerd Bohlen

Loga

Keine gute Entscheidung

Dass man seine Heimat verlässt und zwei seiner minderjährigen Söhne bei den Großeltern zur Betreuung lässt, ist keine gute Entscheidung, da die politischen Verhältnisse im Land schon keine guten Verhältnisse zuließen. Dann hätte die Mutter mit dem kranken Kind allein aus dem Land reisen können und der Vater wäre bei der Familie geblieben. Die Ankunft im europäischen Land Spanien hätte auch eine medizinische Behandlung dort möglich gemacht. Das dann im letzten Jahr noch ein Kind gezeugt wird, kann man nicht verstehen. Das deutsche Sozialsystem wird doch sehr beansprucht. Die Lebensqualität und die ärztliche Behandlung wären in Spanien, dem Einreiseland in der EU, gegeben.

Ursula Berend

Moormerland

Keine Wertschätzung

Mit der Schließung der Schmerztherapie (ambulant und stationär) verschlechtert die Krankenhausverwaltung im Auftrag des Landkreises Aurich ein weiteres Mal die Gesundheitsversorgung in Norden. Dabei vernachlässigt der Landkreis Aurich seine Pflichten (§ 1 niedersächsisches Krankenhausgesetz: „Die Landkreise und kreisfreien Städte haben die Krankenhausversorgung der Bevölkerung ... sicherzustellen“). Die Ankündigung des wahrscheinlichen Fortbestandes vom RGZ (regionales Gesundheitszentrum) im Jahr 2026 ist unzureichend! RGZ und Notfallambulanz müssen bleiben! Bei Schließung der Grundversorgung in Norden 2023 wurde uns das RGZ als „Chance“ verkauft und die Hoffnung geweckt, es würde auch noch bestehen bleiben, wenn die Zentralklinik arbeitet. Diese Hoffnung wird bitter enttäuscht. Was viele Bürger und auch Verantwortliche vielleicht nicht wissen: Es ist immer noch fachlich kompetentes Personal in Norden vorhanden! Das RGZ und die Notfallambulanz in Norden tragen weiterhin relevant zur Gesundheitsversorgung der Bevölkerung bei! Viele Patientinnen und Patienten sind von der Behandlung in Norden begeistert – auch die Schmerzpatientinnen und -patienten! Dabei stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter einem enormen Druck – auch weil sie ständig erleben, dass die Klinikleitung nicht hinter ihnen steht und sie am liebsten versetzen möchte. Unter diesen Bedingungen zu arbeiten, macht vielen ein „Scheiß-Gefühl“. Die Leitung zeigt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber keinerlei Wertschätzung – auch sie benötigen feste Zusagen, dass es mit RGZ, Palliativstation, Schmerztherapie und Notfallambulanz weitergeht und das nicht nur für 2026!

Hanna Hagen

Norden

Ähnliche Artikel