Upgant-Schott Zauberhafte Herbstferien in Upgant-Schott
Für 60 Kinder drehte sich alles um Magie und Fantasie – Das Projekt hatte einen pädagogischen Hintergrund.
Upgant-Schott - Geradezu magisch ging es in der ersten Herbstferienwoche in der Grundschule Upgant-Schott zu: Statt Schreiben, Rechnen und Lesen wurden geheimnisvolle Fähigkeiten unterrichtet. Brookmerlands größte Grundschule verwandelte sich in eine „Schule für Hexerei und Zauberei“, das ostfriesische Upgant-Schott wurde zum britischen Zaubererinternat Hogwarts – angelehnt an die Welt des bekannten Zauberlehrlings Harry Potter.
Große Resonanz auf Herbstferienabgebot
Die Leinerstift Bildung, Beruf, Leben gGmbH bot dort ein inklusives Ferienprojekt an. 60 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren aus dem Landkreis Aurich nahmen daran teil, unter ihnen auch solche mit Beeinträchtigungen und Förderbedarf. Die Resonanz sei groß gewesen, es habe eine Warteliste gegeben, berichtet die Leiterin des Familienunterstützenden Dienstes, Tatjana Suda. Sie hat das Konzept des Ferienprojekts gemeinsam mit ihrer Kollegin Regina Weber entwickelt.Beide Frauen verfügen über eine pädagogische Ausbildung und langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen. 2021 und 2022 organisierte Tatjana Suda für das Deutsche Rote Kreuz (DRK), Kreisverband Norden, in Zusammenarbeit mit der Samtgemeinde Brookmerland zwei Zirkus-Ferienprojekte in Upgant-Schott.
20 Ehrenamtliche wurden zu „Hauslehrern“
Sie selbst stammt aus der Gemeinde, fühlt sich im Brookmerland entsprechend wohl und stieß dort auch dieses Mal wieder auf ein positives Echo. Geld- und Sachspenden aus der Region halfen, den Kostenbeitrag für die Teilnehmer erschwinglich zu halten. Unterstützt wurden Suda und Weber von einem knapp 20-köpfigen Team aus Freiwilligen verschiedenen Alters, die die Kinder als „Hauslehrer“ begleiten.
Aus der Grund- wurde eine Zauberschule
Mit viel Liebe zum Detail hatten die Beteiligten, die Grund- in eine Zauberschule verwandelt. Wer sie betrat, tauchte ein in die Welt der Magie. Die Aula wurde zur magischen Bastelstube, die Schultoilette zum„Hokus-Klo-kus“ und die Sporthalle kurzerhand zur „Schnatz-Arena“. Der Hogwarts-Express stoppte täglich vor der Schule. Der Bahnsteig 9¾ lag direkt vor dem Haupteingang. Wer ankam, gab sein per Eulenpost zugeschicktes personalisiertes Ticket ab und erhielt es am Ende des Tages bei der Abfahrt zurück.
In „Kräuterkunde“ Salbe angerührt
Wie in den Romanen und Filmen wurden die Kinder vom „sprechenden Hut“ in die vier Häuser der Zauberschule Hogwarts eingeteilt.Harry Potter-Fans waren bei dem Ferienprojekt im Vorteil, aber auch alle anderen begriffen schnell, worum es ging: basteln, spielen, Spaß haben. Die Bewegungs- und Kreativangebote mit pädagogischem Hintergrund machten Freude und Sinn zugleich. Bei der „Kräuterkunde“ beispielsweise rührten die Kinder eine Spitzwegerichsalbe an und lernten, dass diese Kratzer und Insektenstiche lindern hilft. Bei der Zubereitung ging es um genaues Arbeiten, das Umsetzen von Rezepturen und das Austarieren einer alten Waage.
Austoben beim Quidditsch-Traning
„Es geht nicht um Zisch und Puff“, erklärte Regina Weber. Vielmehr darum, sich verzaubern zu lassen und vom Alltag zu entschleunigen, ergänzte Tatjana Suda. Und das schien zu funktionieren. Die Kinder konnten beim Quidditsch-Training und bei Gruppenspielen ausgelassen toben, im Zauberunterricht aber ging es ruhig und konzentriert zur Sache. So auch im Fach „Verteidigung gegen dunkle Worte“, in dem Reiner Schmidt von der Superhelden-Werkstatt aus Westerholt den Kindern half, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und sich beispielsweise gegen Mobbing zu wehren.
„Magisches Turnier“ zum Abschluss
Und auch das gehörte neben der ganztägigen Betreuung von 8 bis 16 Uhr zum Programm: Die „Hauselfen“ Manuela Dittrich und Daniela Ahrends bereiten den Kindern täglich in der Schulküche ein Mittagessen zu. Serviert wurde es in der zur Gaststätte „Die drei Besen“ umgewandelten Schulmensa.Schon nach dem zweiten Tag des Ferienprojekts zeichnet sich der Erfolg ab. „Die Kinder kommen gerne und wir haben schon einige positive Rückmeldungen“, berichtete Suda. Zum Abschluss der zauberhaften Woche fand ein „Magisches Turnier“ statt, zu dem auch die Familien der „Zauberschüler“ eingeladen waren.