Thema Migration „Wir sind die Töchter“ – Demo in Emden

| 31.10.2025 10:09 Uhr | 1 Kommentar | Lesedauer: ca. 2 Minuten
In mehreren deutschen Städten – im Bild Bremen – hat es in den vergangenen Tagen Kundgebungen gegen die Merz-Äußerungen gegeben. Foto: Focke Strangmann/dpa
In mehreren deutschen Städten – im Bild Bremen – hat es in den vergangenen Tagen Kundgebungen gegen die Merz-Äußerungen gegeben. Foto: Focke Strangmann/dpa
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In ganz Deutschland gehen Menschen gegen umstrittene Äußerungen des Bundeskanzlers zum Thema Migration auf die Straße. Nun auch in Emden.

Emden - Die umstrittenen Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zum Thema Stadtbild und Migration stoßen auch in Emden auf Protest. Unter dem Motto „Wir sind die Töchter – Gegen Rassismus!“ ruft der Verein Ostfriesland Demokratisch für diesen Sonntag, 2. November 2025, ab 11.30 Uhr zu einer Demo auf dem Neuen Markt auf.

„Die Debatte um Kriminalität und sexualisierte Gewalt ist in den vergangenen Jahren zunehmend entgleist“, schreibt Daniel Zempel, Vorsitzender des Demokratie-Vereins, in einer Pressemitteilung. „Die Täter verbindet nur ein einziges Merkmal. Es sind fast immer Männer.“

„Diese Form der Sippenhaft ist mit der Menschenwürde nicht vereinbar“

Laut der Nichtregierungsorganisation UN Women erleide in Deutschland alle vier Minuten eine Frau Gewalt durch ihren Partner, heißt es in der Mitteilung. Die aktuelle Debatte, die Menschen aufgrund ihres Aussehens pauschal als fremd und bedrohlich stigmatisiere, widerspreche daher den Fakten. „Diese Form der Sippenhaft ist mit der Menschenwürde nicht vereinbar“, meint Zempel.

Die Demonstration sei von weiblichen Vereinsmitgliedern vorgeschlagen und organisiert worden. Diese fühlten sich für Rassismus instrumentalisiert.

„Fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich damit gemeint haben könnte“

Bundeskanzler Merz hatte am 14. Oktober 2025 gesagt, die Bundesregierung korrigiere frühere Versäumnisse in der Migrationspolitik und mache Fortschritte, „aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen“.

Später sagte er auf Nachfrage: „Fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich damit gemeint haben könnte.“ Seit Tagen gehen Menschen in ganz Deutschland gegen diese Äußerungen auf die Straße, nun auch in Emden.

Reden werden bei der Kundgebung auf dem Neuen Markt unter anderem Julia Dietrich vom Max-Windmüller-Gymnasium und die ostfriesische Aktivistin Gabriela Ochoa-Frenz (Omas gegen rechts). Die Veranstalter betonen, dass auch „Söhne“ zur Demo der „Töchter“ eingeladen seien. „Rassismus und sexuelle Gewalt sind Probleme, die sich nur gemeinsam lösen lassen,“ erklärt Zempel.

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