Aurich/Emden/Norden Kliniken setzen Ethikkomitee ein

| 11.11.2025 05:30 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Das Foto zeigt die berufenen Mitglieder des Ethikkomitees (Namen in alphabetischer Reihenfolge): Ulrike Backer, Oliver Bungenstock, Christiane Dieling, Ria Gerdes, Marion Hochheiser-Bräunlich, Christine Hüsing, Dr. Doris Janssen, Dr. Peter Meyer, Johanne Ohling, Gerhardine Penon, Dr. Birgit Pensel, Dr. Dörthe Peters, Marina Sik, Angela Stelzer. Es fehlt Sabine Bohlen. Foto: privat
Das Foto zeigt die berufenen Mitglieder des Ethikkomitees (Namen in alphabetischer Reihenfolge): Ulrike Backer, Oliver Bungenstock, Christiane Dieling, Ria Gerdes, Marion Hochheiser-Bräunlich, Christine Hüsing, Dr. Doris Janssen, Dr. Peter Meyer, Johanne Ohling, Gerhardine Penon, Dr. Birgit Pensel, Dr. Dörthe Peters, Marina Sik, Angela Stelzer. Es fehlt Sabine Bohlen. Foto: privat
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Das Gremium aus Ärzten, Seelsorgern und Juristen ist für Aurich, Emden und Norden zuständig. Es unterstützt bei medizinisch schwierigen Entscheidungen.

Aurich/Emden/Norden - Inmitten modernster Medizintechnologie und hochspezialisierter Behandlungsabläufe nimmt ein Gremium in Krankenhäusern eine zentrale Rolle ein: das Ethikkomitee. Der Expertenkreis stellt keine Diagnosen oder führt Operationen durch – und doch geht es um Entscheidungen, die das Leben von Patienten und Angehörigen tiefgreifend beeinflussen.

In den Kliniken Aurich, Emden und Norden tagt nun regelmäßig ein standortübergreifend tätiges Ethikkomitee, das sich aus Ärzten, Pflegekräften, Seelsorgern, Juristen sowie Vertretern des Sozialdienstes und der Krankenhausverwaltung zusammensetzt.

Von der Geburt bis zum Tod

Das Gremium umfasst 15 berufene Mitglieder und 16 Stellvertreter. Ihr gemeinsames Ziel: ethisch schwierige Situationen im medizinischen Alltag von allen Seiten zu beleuchten und Entscheidungshilfen zu geben. „Das Ethikkomitee beschäftigt sich mit den vielfältigen medizinischen Fragestellungen von der Geburt bis zum Tod“, erklärt Dr. Doris Janssen, Chefärztin am Klinikum Emden und Leiterin der Gründungsinitiative des Komitees.

Das Gremium spreche keine Anordnungen aus, sondern gebe Empfehlungen. Und zwar nach sorgfältiger Prüfung aller Fakten und unter Einbeziehung der Werte und Wünsche aller Beteiligten, so Janssen. Darüber hinaus entwickle das Gremium Verfahrensempfehlungen für wiederkehrende ethische Konflikte und biete Fort- und Weiterbildungen an.

Vielfalt in der Besetzung des Komitees

Das Komitee ist interdisziplinär zusammengesetzt, was bedeutet: „Ein Arzt schaut vielleicht primär auf das medizinisch Machbare, ein Seelsorger bringt das spirituelle Element ein, ein Jurist die rechtlichen Bedingungen“, erklärt Dr. Janssen. Gerade diese Vielfalt mache die Beratungen wertvoll. Auch Angehörige und Patienten werden angehört. „Wir wollen keine Entscheidungen über Köpfe hinweg treffen“, betont die Medizinerin.

Die Arbeit des Ethikkomitees zeige, wie sehr Medizin auch eine Frage der Haltung ist. „Wir machen keine Vorschriften“, sagt Dr. Janssen. „Wir schaffen ein Forum für ethische Fragestellungen und helfen dabei, unter Beachtung von Menschenwürde, Selbstbestimmung, Fürsorge und einem wertschätzenden Umgang miteinander schwierige Entscheidungen zu erleichtern – im Sinne der Patienten, der Angehörigen und des Klinikpersonals.“ Denn eines ist sicher, so die Emder Chefärztin: Medizin braucht nicht nur Wissen und Technik, sondern auch Ethik.

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