Innenministerkonferenz Stadion-Sicherheit: Personalisierte Tickets vom Tisch

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Von dpa
| 03.12.2025 08:42 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
In vielen Stadien hatte es zuletzt Proteste gegen die Pläne der Innenministerkonferenz gegeben. (Archivbild) Foto: Christian Charisius
In vielen Stadien hatte es zuletzt Proteste gegen die Pläne der Innenministerkonferenz gegeben. (Archivbild) Foto: Christian Charisius
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Nach wochenlangen Protesten der aktiven Fanszenen stehen einige der geplanten Maßnahmen bei der Innenministerkonferenz nicht auf der Agenda. DFB und DFL haben indes einen deutlichen Appell.

Zum Start der Innenministerkonferenz (IMK) in Bremen zeichnet sich eine Entspannung in der Debatte um Sicherheitsmaßnahmen in Fußballstadien ab. Personalisierte Tickets, flächendeckende Ausweiskontrollen, Gesichtserkennung, KI-Überwachung und Pyrotechnik stehen nach Angaben von Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) nicht auf der Tagesordnung der dreitägigen Konferenz.

Die Ankündigung folgt auf wochenlange Proteste der aktiven Fanszene in den Stadien. Zahlreiche Fangruppen hatten geplante Maßnahmen zuvor als pauschalen Generalverdacht kritisiert. Mäurer erklärte, dass der Dialog mit den Fans im Vordergrund stehe: „Wir müssen bei allen Maßnahmen Maß und Mitte bewahren. Sicherheit im Stadion ist wichtig. Aber wir dürfen nicht alle Fans unter Generalverdacht stellen, nur weil einige Wenige Ärger machen.“ 

Schreiben an IMK: Verbandstrio appelliert an Politik

Die Verbände DFB und DFL hatten in einem Schreiben an führende Innenminister, das dem „Kicker“ vorliegt, vor dem Start der IMK vor Kollektivstrafen gewarnt. Ein Stadionverbot müsse auf konkreten und nachweislichen Tatsachen beruhen, heißt es in dem von DFB-Präsident Bernd Neuendorf, DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke und DFL-Geschäftsführer Marc Lenz unterzeichneten Schreiben. 

Ein „Gießkannenprinzip“ bei Ermittlungsverfahren zu Stadionverboten dürfe es genauso wenig geben wie einen Automatismus, der ohne Einzelfallprüfung greife. Entscheidend seien die konkreten Umstände, betonen die Verbandsvertreter mit Verweis auf ein Bundesverfassungsgerichtsurteil von 2018. Außerdem lehnen sie die Personalisierung von Tickets ab – diese würde weder die Sicherheit erhöhen noch sei sie mit der Stehplatzkultur vereinbar.

Nach Angaben von Mäurer wird dieses Thema in den kommenden Tagen auch nicht mehr diskutiert. „Personalisierte Tickets und flächendeckende Ausweiskontrollen – das steht nicht auf der Tagesordnung. Das Thema Ticketing ist vom Tisch. Denn niemand wird die Stehplätze aufgeben. Und mit Stehplätzen, auf denen sich jeder frei bewegen kann, macht das Thema keinen Sinn“, sagte Bremens Innensenator.

Stadionverbote: Tatvorwurf muss „substanziell dargelegt werden“

Laut Mäurer soll es beim Thema Stadionverbote künftig mehr Transparenz und Einheitlichkeit geben. So müsse künftig der konkrete Tatvorwurf für ein Stadionverbot „substanziell dargelegt werden“. „Es darf keinen Automatismus geben. Es geht nicht darum, mehr Stadionverbote auszusprechen, sondern um mehr Rechtssicherheit auf beiden Seiten“, sagte Mäurer der „Sportschau“. 

Eine übergeordnete Stadionverbotskommission beim DFB soll einheitliche Standards gewährleisten, die Entscheidungen sollen aber weiterhin in den lokalen Kommissionen getroffen werden. In Konfliktfällen könnten künftig aber Polizei und Vereine die neue Kommission anrufen, erklärte Mäurer und betonte zugleich, dass sich die Sicherheitslage in den Stadien zuletzt verbessert habe.

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