Bundesligisten gegen DFB Frauenfußball-Zoff: Bayern-Boss mit Ansage an DFB-Präsident

dpa
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Von dpa
| 09.12.2025 13:55 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen hofft auf ein Einlenken des DFB im Zoff um die Frauen-Bundesliga. (Archivbild) Foto: Harry Langer
Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen hofft auf ein Einlenken des DFB im Zoff um die Frauen-Bundesliga. (Archivbild) Foto: Harry Langer
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Nach der Eskalation zwischen DFB und den Frauen-Bundesligisten wendet sich Bayern-Boss Dreesen an Verbandspräsident Neuendorf. Deutliche Kritik gibt es an einer angestrebten Vertragsklausel.

Im Zwist um die Gründung eines Ligaverbandes und einer gemeinsamen GmbH im Frauenfußball nimmt Bayern Münchens Vorstandschef Jan-Christian Dreesen den DFB-Boss Bernd Neuendorf in die Pflicht. Die Vereine werfen dem Deutschen Fußball-Bund vor, am Ende der Verhandlungen „wesentliche bereits verhandelte Eckpunkte infrage zu stellen“, wie Dreesen sagte. „Das hat uns 14 Clubs nicht nur irritiert, sondern kam für uns völlig überraschend.“

„Es ist mir wichtig zu betonen, dass das Verhältnis zu Präsident Bernd Neuendorf intakt ist und wir seinen Einsatz zur Förderung des Frauenfußballs schätzen“, ergänzte Dreesen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. „Ob er das Thema mit den operativen Verhandlungsführern intern noch einmal bespricht, werden wir sehen“, ergänzte der Münchner einen Tag vor der geplanten Gründung des Ligaverbandes durch die 14 Frauen-Bundesligisten in Frankfurt/Main.

Dreesen: Clubs investieren mehr als 700 Millionen Euro

An diesem Mittwoch wollten die Vereine nicht nur den Ligaverband, sondern auch direkt ein Gemeinschafts-Unternehmen mit dem DFB ins Leben rufen. „Das gemeinsame Joint Venture, die FBL GmbH, sollte ursprünglich am selben Tag auf dem DFB Campus gegründet werden“, erklärte Dreesen. Daraus aber wird nichts, weil in der vorigen Woche die Verhandlungen plötzlich platzten.

Die Vereinsbosse betonen, dass sie deutlich mehr investieren als jene vom DFB für einen Zeitraum von acht Jahren angekündigten 100 Millionen Euro. „Die Clubs wollen in diesem Zeitraum mehr als 700 Millionen Euro investieren. Allein diese Zahl macht deutlich, wer das unternehmerische Risiko trägt und maßgeblich die Förderung des deutschen Profifußballs der Frauen vorantreibt“, sagte der Vorstandschef der Bayern.

Kreise: DFB wollte Ausstiegsklausel aus Deal mit Vereinen

Der DFB wollte in einem paritätisch besetzten Führungsgremium eine Zweidrittelmehrheit für sämtliche Entscheidungen vertraglich festsetzen. Das widerstrebt den Clubs. Es müsse klar sein, „dass in einem gemeinsamen Unternehmen der Partner mit dem deutlich höheren wirtschaftlichen Risiko bei Pattsituationen über die Stimmmehrheit verfügt“, unterstrich Dreesen und betonte: „All dies war bereits besprochen.“

Nach dpa-Informationen aus der Liga wollte der DFB zudem eine Klausel im Kooperationsvertrag, wonach der Verband nach einer gewissen Zeit hätte aus dem Deal aussteigen können. Darauf angesprochen sagte Dreesen: „Unter Nachhaltigkeit verstehen wir, dass miteinander besprochene Zeiträume nicht vorzeitig aufkündbar sind.“

Vereine hoffen weiter auf Einlenken bei DFB

Trotz des Streits ziehen die Bundesligisten die Gründung des Ligaverbands durch - wenn auch nicht am DFB Campus, sondern im Stadion von Eintracht Frankfurt. „Wir wollten keine Zeit mehr verlieren. Die formelle Gründung des Ligaverbandes ist ein klares Signal“, sagte Dreesen. Dieser Mittwoch sei „ein Wendepunkt, eine entscheidende Weichenstellung für die weitere Professionalisierung des deutschen Frauenfußballs.“

Er hofft auf ein Einlenken beim Verband. „Es geht nicht darum, Brücken abzureißen, sondern Strukturen zu schaffen, die verlässlich sind. Wenn der DFB bereit ist, sich mit uns auf Augenhöhe auszutauschen und verlässliche Parameter zu vereinbaren, werden wir uns dem nicht verschließen“, sagte er.

Der Zoff war einen Tag nach Vergabe der Europameisterschaft 2029 an Deutschland eskaliert. „Die EM 2029 ist eine riesige Chance für den deutschen Frauenfußball, sportlich, gesellschaftlich und wirtschaftlich“, sagte Dreesen. und schloss: „Mein Wunsch wäre, dass wir in ein, zwei Jahren zurückschauen und sagen: Das war ein schwieriger Moment, aber er hat uns gezwungen, die Dinge zum Wohle des Frauenfußballs gut zu ordnen.“

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