Was Sie heute wissen müssen

Leser | Landwirte | Influencer – sie alle helfen Flutopfern

| | 02.08.2021 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
Artikel hören:
Artikel teilen:

Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Geht es Ihnen auch so? Gefühlt haben alle Familienmitglieder und Freunde gerade Urlaub, nur man selber muss zur Arbeit. Immerhin ist morgens weniger Verkehr auf den Straßen und in der Frühe ist beim Bäcker auch deutlich weniger los als sonst.

Heute kommt unsere Volontärin Hannah Weiden aus dem Urlaub zurück. Sie betreut die redaktionelle Berichterstattung über unsere Fluthilfe-Spendenaktion für die Menschen in der Region Stolberg und Eschweiler. In der vergangenen Woche bin ich für sie eingesprungen. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen der Aachener Zeitung, die uns Texte über die Lage vor Ort zur Verfügung stellen, ist angenehm unkompliziert und fast schon herzlich, obwohl wir uns bislang kaum kennen.

Es gelingt den AZ-Redakteuren mit ihren Artikeln gut, einen Eindruck von dem unfassbaren Ausmaß der Zerstörung zu vermitteln. Die Betroffenen der Hochwasser-Katastrophe brauchen jetzt nicht nur tatkräftige Hilfe und Spenden für den Wiederaufbau, sie brauchen auch Handwerker. Die sind ja in normalen Zeiten oft schon schwer zu kriegen. Hier lesen Sie dazu mehr.

Die enorme Spendenbereitschaft unserer Leser beeindruckt mich - fast 70.000 Euro waren am Donnerstagnachmittag schon zusammengekommen. Wie der aktuelle Kontostand ist, werde ich gleich in der Buchhaltung erfragen und Ihnen morgen berichten. Vor allem aber werde ich heute endlich mal meinen eigenen Beitrag leisten - per Paypal geht das ja ganz fix.

Hilfe anderer Art hat jetzt „Land schafft Verbindung“ auf den Weg gebracht: Die Landwirte haben ihr Netzwerk dazu genutzt, Sachspenden für Bauern in der Region Ahrweiler auf den Weg zu bringen. Mein Kollege Jens Schönig berichtet. Holger Weers dagegen war auf dem Sportplatz unterwegs - in Steenfelde, wo Wilke Zierden und sein Influencer-Kollege Udo Tesch ein Benefizspiel zugunsten von Flutopfern auf die Beine gestellt hatten. Bei dem munteren Kick kam auch ein stolzer Betrag zusammen, wie Sie hier lesen können. Platzwart Tesch stand übrigens selbst auf dem Platz, zog sich bei seinem Einsatz zwischen den Pfosten aber eine Verletzung zu. 

Die Angst, von einem Hochwasser überrascht zu werden und sein Hab und Gut zu verlieren, kennen viele jüngere Menschen in der Region nicht mehr. Bei meiner inzwischen verstorbenen Oma, die in Hatshausen lebte, war die Furcht vor dem „blanken Hans“ zeitlebens sehr groß. Aber welchen jungen Leuten sagt die Sturmflut von 1962 noch etwas? Über die schlimmsten Sturmfluten der ostfriesischen Geschichte hat Jens Schönig vor wenigen Wochen erst geschrieben. Hier konnte ich mein Wissen auffrischen.

Im blinden Glauben an die Deichsicherheit war ich vor einigen Jahren doch sehr erstaunt, dass es darum hinter meinem Haus offenbar nicht so gut bestellt war. Hier war der Deich deutlich niedriger als gefordert, musste nachgebessert werden. Die Arbeiten sind seit einigen Monaten abgeschlossen. Doch wie sicher ist es in meinem Wohnort im Ernstfall jetzt wirklich? Auf der Karte der Risikogebiete bei einem extremen Hochwasser, die Andreas Ellinger für seinen Hintergrundbericht genutzt hat, liegt er jedenfalls im „blauen Bereich“, ist also wie ein Großteil Ostfrieslands gefährdet. Nun kommt so eine extreme Sturmflut bislang nicht so häufig vor. Aber wer garantiert in Zeiten des Klimawandels, dass es so bleibt? Mein Kollege hat bei den zuständigen Behörden nachgefragt, wie die Katastrophenschutz-Pläne für den Fall der Fälle aussehen. Ist sichergestellt, dass ein Alarm auch beim Bürger ankommt, wenn der Strom ausfällt und die Warn-Apps nicht funktionieren? Die klaren Antworten und Verhaltenstipps, die ich mir erhofft hatte, konnte er nicht liefern. Nach dem Kuddelmuddel der Alarmierungssysteme beim bundesweiten Warntag 2020 bleibt ein flaues Gefühl. Andreas Ellinger bringt es in seinem Kommentar auf den Punkt und fordert Investitionen in die Katastrophenschutz-Technik in der Region. Und er recherchiert weiter.

Seit mehr als 40 Jahren ist Hedwig Pruin in der Politik aktiv. Kritik muss man da zweifelsohne einstecken können. Doch das, was sich die CDU-Politikerin so manches Mal anhören musste, geht weit darüber hinaus. Im Gespräch mit Karin Lüppen berichtet sie von handfesten Drohungen und einer brennenden Strohpuppe vor dem Haus. Wie sie damit umgeht, lesen Sie hier. Meine Kollegin hat außerdem mit Unternehmens-Coach Gwendolyn Stoye gesprochen. Die Leeranerin verrät, wie man bei unsachlichen Äußerungen, um es nett zu formulieren, am besten reagiert. Ihre vier Tipps für Kommunalpolitiker - und nicht nur für die - lesen Sie hier.

Was heute wichtig wird:

  • Beim Zollhaus in Leer gehen die Veranstalter auf Nummer sicher: Nur wer einen negativen Corona-Test hat, darf aufs Konzert – egal, wie sein Impfstatus ist. Das gibt auch Kritik, haben die Macher Nikola Nording erzählt.
  • Die Familie will in den Urlaub. Doch wer kümmert sich um Oma und Opa, wenn was sein sollte? Dieser Frage geht Jens Schönig nach. Er verweist unter anderem auf den Hausnotruf der Johanniter. Die bieten noch andere Alternativen.
  • Die Norder Feuerwehr beschwerte sich am Freitag über die Zustände in der Fußgängerzone. Dort werden die Einsatzkräfte immer wieder durch Werbeaufsteller, Markisen und andere Gegenstände ausgebremst. Was sagen Geschäftsleute und der Bürgermeister dazu? Michael Hillebrand hat sich vor Ort umgesehen und Reaktionen eingeholt.
  • Wird der Flugplatzumbau beim Geschwader in Wittmund noch teurer? Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) informiert bei einem Besuch darüber. Es soll auch um die Löschschaum-Problematik gehen - der Boden musste weiträumig abgetragen werden, nachdem klar war, dass bei Feuerwehrübungen über Jahre hinweg belasteter Löschschaum in den Boden (und wohl auch ins Grundwasser) gesickert war. Imke Oltmanns wird berichten. 

Wenn Sie diesen Nachrichtenüberblick jeden Morgen bequem per E-Mail zugestellt bekommen möchten, dann abonnieren Sie doch einfach unseren Newsletter.

Ähnliche Artikel