Was Sie heute wissen müssen

Verkehrsdebatten | Knapper Wohnraum | Leere Läden

| | 08.11.2021 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Wer die Klimakrise ernst nimmt, wird konstatieren müssen: Der Verkehr in Deutschland kann nicht bleiben, wie er ist. Die Autoflotte auf Elektroantriebe umzustellen, ist ein erster Schritt. Ansonsten aber weiterzumachen wie bisher, kann keine Lösung sein. Mehr als 40 Millionen zugelassene Pkw (und seien es auch elektrische) sind nicht nachhaltig. Sie verbrauchen weiter Energie, andere Ressourcen und sind ein schwerer Rucksack bei der Entwicklung lebenswerterer Innenstädte.

Nun ist in Deutschland ausgerechnet das Auto das Thema, über das man im Grunde nicht reden kann. Dass die FDP eine freiheitliche Ausrichtung der Gesellschaft ausgerechnet durch ein Tempolimit in Gefahr sieht, mutet schon sehr merkwürdig an. Wie hitzig es beim Thema Auto auch auf lokaler Ebene sofort zugeht, zeigt der Artikel von Nikola Nording zum Thema Verkehrsberuhigung in Leer. Weil auf der Ledastraße die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit nicht eingehalten wird, hat die Stadt Blumenkübel als Hindernisse aufgestellt. Anlass für unsere Facebook-Gemeinde, auszuflippen. In Emden hatten im Oktober Versuche mit Einbahnstraßenregelungen in der Innenstadt zu zum Teil absurden Reaktionen geführt. Man kann sich ausmalen, wie wahrscheinlich vor einem solchen Hintergrund generelle Tempo-30-Regelungen oder das komplette Sperren von Straßen für den Autoverkehr in den Städten sind - obwohl ich sicher bin, dass wir alle davon profitieren könnten. Warum nicht etwas gelassener mit Veränderungen umgehen? Vielleicht lernen wir es noch. Irgendwann.

Ein Thema, das uns in den nächsten Jahren sicher mindestens genau so heftig beschäftigen wird wie der Verkehr, ist das Wohnen. Als ich mich Mitte der 1990er Jahre für das Studium und erste Jobs in Hamburg, Berlin und München auf Wohnungssuche begeben musste, war die Höhe der Mieten dort ein Riesenthema. In Ostfriesland war die Lage sehr entspannt. Das hat sich geändert. Und zwar massiv. In den Städten der Region ist Wohnraum inzwischen teuer, an der Küste treibt der Tourismus die Preise weiter und weiter nach oben. Michael Hillebrand hat mit der Familie Feliksiak aus Norden gesprochen. Sie muss bis Ende des Jahres aus ihrer Wohnung raus, findet aber nichts, das für die fünf Köpfe groß genug und bezahlbar wäre - selbst in großem Umkreis nicht. Inzwischen ist es so weit, dass die Stadt Norden ihnen empfohlen hat, sich an die Obdachlosenhilfe zu wenden.

Während es an Wohnraum zu vernünftigen Preisen mangelt, gibt es bei Gewerbeimmobilien ein gegenteiliges Problem: Immer öfter stehen sie in den Innenstädten leer. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Aber klar ist: Der Onlinehandel macht den Einzelhändlern das Leben schwer. Von alleine wird sich das Thema nicht erledigen. Die Stadt Aurich will dem Problem jetzt mit einer City-Managerin begegnen. Bei der Industrie- und Handelskammer setzt man große Hoffnungen in die Arbeit von Vicki Janssen. Bevor die 47-Jährige aber Konzepte gegen den Leerstand entwickeln kann, muss eine Bestandsaufnahme daher. Über die berichtet Gabriele Boschbach.

Zum Thema Immobilien gehört heute zwingend die Frage nach einem Breitband-Anschluss. Da ist in Ostfriesland jede Menge Nachholbedarf. Auch in den Städten sieht es bei der Geschwindigkeit der Internetzugänge vielerorts noch immer traurig aus. Initiativen für den Ausbau gibt es. Eine davon ist Glasfaser Nordwest, eine gemeinsame Tochterfirma von Telekom und EWE. Deren Art der Kundengewinnung sorgt bei einigen Leeranern für Unmut. Sie fühlten sich an der Haustür unter Druck gesetzt, Verträge zu unterschreiben. Vera Vogt hat mit ihnen und den Unternehmen gesprochen.

Was heute wichtig wird

  • Dass junge Frauen vor einer Diskothek kürzlich offenbar K.O-Tropfen injiziert bekamen, hat für Aufsehen gesorgt. In einem Interview hatten sie unserer Redaktion davon berichtet. Daraufhin tauchten viele Fragen auf: Wieso lässt sich die Droge nicht nachweisen? Warum bemerkt man den Einstich mit der Spritze nicht? Welche Gefahren gibt es beim Injizieren obendrauf? Vera Vogt hat dazu Fachleute befragt.
  • Für die Hauptbauleistung beim Neuen Theater ist die Ausschreibung beendet. Wer hat sich beworben? Wie viel teurer wird das Projekt? Mona Hanssen fragt nach.
  • Vor dem Hintergrund der steigenden Immobilienpreise werden bei einer Versteigerung aus 120.000 Euro innerhalb einer halben Stunde 250.000 Euro – für ein Häuschen in Dunum. Imke Oltmanns hat mit Autionator Hartmut Ravelling aus Esens darüber gesprochen.
  • Bruno Kolthoff aus Loga ist Hegeringsleiter in Moormerland-Süd. In Reifen an seinem Auto hat er nach einem Pirschgang im Revier eine fiese Metallkralle entdeckt. Tatjana Gettkowski ist der Sache nachgegangen, warum ein Jäger auf diese Weise angegangen wird.
  • Der Prozess um Steuerhinterziehung gegen den ehemaligen Wiesmoorer Bürgermeisterkandidaten Christian Rademacher-Jelten geht weiter. Ole Cordsen ist dabei.
  • Die Ostfriesischen Beschäftigungs- und Wohnstätten GmbH (OBW) stellen ihren neuen Standort in Hinte vor. Michael Hillebrand berichtet.

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