Was Sie heute wissen müssen
FFP2-Masken | Anständige Demonstranten | Gute Weihnachtsfotos


Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Omikron versetzt Europa in Angst und Schrecken. Seit Sonntag, 5 Uhr, gilt in den Niederlanden wieder ein umfassender Lockdown. Bis auf Supermärkte, Apotheken, Optiker - also Geschäfte des alltäglichen Bedarfs - ist alles dicht. Und es gelten strikte Kontaktbeschränkungen. Auch Dänemark, lange Zeit aufgrund der hohen Impfquote ein Musterländle bei der Corona-Eindämmung, fährt das öffentliche Leben runter. Und Deutschland? Gestern zumindest sah Gesundheitsminister Karl Lauterbach, der nicht dafür bekannt wäre, die Pandemie zu verharmlosen, keine Notwendigkeit eines neuen Lockdowns - vorerst zumindest.
Der neu eingesetzte Expertenrat der Bundesregierung sieht das womöglich anders. „Wirksame bundesweit abgestimmte Gegenmaßnahmen zur Kontrolle des Infektionsgeschehens sind vorzubereiten, insbesondere gut geplante und gut kommunizierte Kontaktbeschränkungen“, hieß es in einer am Sonntag in Berlin veröffentlichten Stellungnahme. Und alles wegen Omikron: „Die in Deutschland angenommene Verdopplungszeit der Omikron-Inzidenz liegt aktuell im Bereich von etwa 2-4 Tagen.“
Auch in Hannover wird zurzeit intensiv nachgedacht. Nachdem das Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg die 2G-Regelung im Einzelhandel für ungültig erklärt hatte, sucht die Landesregierung nun nach anderen Möglichkeiten zur Pandemiebekämpfung. So soll ab morgen landesweit eine FFP2-Maskenpflicht im gesamten Einzelhandel, also auch in Supermärkten, gelten, hat Dirk Fisser erfahren (Das hätten die Herrschaften natürlich auch früher entscheiden können, bevor ich mir einen größeren Vorrat an OP-Masken zulegte). Allein Beschäftigte in den Läden dürfen auch weiterhin OP-Masken tragen, sofern sie durch „Aerosolbarrieren“ geschützt seien, heißt es vom Ministerium.
Währenddessen droht der Landesregierung weitere Unbill - aus Ostfriesland. Ein Veranstaltungsbetrieb aus der Nähe von Aurich hat beim VGH einen Eilantrag gegen das von der Weil-Regierung verkündete „Tanzverbot“ zwischen den Jahren eingereicht. Es ist Teil der sogenannten „Weihnachtsruhe“, die für nächste Woche strenge Kontaktbeschränkungen, ein Partyverbot, die Schließung von Diskotheken und Bars und anderes mehr, vorsieht. Unterstützt wird der Kläger vom Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga). Der Chef des Betriebs aus der Nähe von Aurich erklärte im Gespräch mit Daniel Noglik: „Ich und der Dehoga finden den Infektionsschutz enorm wichtig, uns geht es aber um die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen.“ Eine Entscheidung könnte es bereits am Mittwoch geben.
In Emden war hingegen Samstag richtig was los. 450 Menschen demonstrierten gegen die Corona-Maßnahmen, rund 200 gegen die Corona-Maßnahmen-Gegner. Das Motto der Maßnahmengegner lautete: „Eltern gegen Rechts und für freie Impfentscheidung“. Es waren „überwiegend ganz normale Bürger“, die demonstrierten, hieß es seitens der Polizei auf Anfrage von Gordon Päschel, der bei beiden Demonstrationszügen dabei war.
Die ganz normalen Bürger bezweifelt Maike Richtler, Studentin an der Hochschule Emden/Leer und Mitglied der „AG gegen Rechts“, die die Gegendemonstration organisiert hatte. „Zunehmend werden die Corona-Proteste von rechten Strukturen genutzt. Wir beobachten schon länger, was auf den Schildern steht und welche zum Beispiel verschwörungsideologischen Aussagen gemacht werden. Wir finden das sehr bedenklich. Einige Akteure sind auch aus der rechten Szene bekannt“, sagte sie im Interview mit Mona Hanssen. Am Samstag gehörten in diese Kategorie zumindest Ex-AfD-Chef Prof. Reiner Osbild und jener Mann, den die Polizei anzeigt, weil er am Rande der Demo den Hitler-Gruß gezeigt haben soll.
Die Sanitäter des privaten Rettungsdienstes RKSH in Emden, die Dienst bei der Impfgegner-Demo hatten, hinterließen ihr eigenes Statement. Sie hatten vor dem Einsatz am Samstag ihren Rettungswagen noch mit Aufklebern versehen: „Impfen rettet Leben“. Geschäftsführer Holger Rodiek ist jedenfalls überzeugt. Seine Belegschaft und er selbst seien längst „zu 100 Prozent durchgeimpft“.
Der Glasfaserausbau zur Verbesserung des Internetempfangs ist teuer, sehr teuer. Es ist üblich, Gräben einer Mindesttiefe von 80 Zentimetern auszuheben, das Material einzubringen und das Loch anschließend wieder zu verschließen. Das muss allerdings nicht sein. Gabriele Boschbach hat neulich erfahren, dass es seit vielen Jahren kostengünstigere Verfahren gibt, etwa das Trenching. Allerdings nicht in Ostfriesland. Warum das so ist, ist allerdings sehr interessant (hätte nicht gedacht, dass Ostfriesen so „fortschrittsfeindlich“ sind).
Zum Schluss noch ein Tipp, der Sie glücklich machen kann. Seitdem Smartphones ganz ordentliche Kameras haben, fotografiert jeder fast ständig und überall. Was dabei rauskommt, ist, naja freundlich formuliert, so lala. Das muss nicht so sein. Wie sieht Weihnachten aus und wie hält man das Fest am besten in einem Foto fest? Diese Frage beantwortet die Leeraner Fotografin Akka Olthoff, mit der sich Nikola Nording unterhalten hat.
Was heute wichtig wird:
•Die Nordmanntanne ist nicht nur ein beliebter Weihnachtsbaum, sondern auch ein stattlicher Baum für den Garten. Anders als der Name vermuten lässt, kommt die Nordmanntanne gar nicht aus dem hohen Norden. Karin Lüppen erklärt alles Wissenswerte um den Klassiker.
•Einheimische, aber auch Urlauber und Tagesgäste aus der Region dürfen gespannt sein: Die Gemeinden Jemgum und Bunde profitieren vom Programm „Perspektive Innenstadt“. Tatjana Gettkowski stellt die Pläne vor.
•Susanne Ullrich geht dem blinkenden Zauber auf den Grund, der von vielen Häuserfassaden ins Dunkel strahlt. Sie hat Familien in Schweindorf und Moordorf besucht, wo die Beleuchtung ziemlich pompös daherkommt.
•Luca Hagewiesche hat sich in die Finsternis der menschlichen Seele vorgewagt. Im Gespräch mit dem Krimi-Autor Klaus-Peter Wolf will sie ergründen, was die Faszination für das Grauen gerade in der ostfriesischen Idylle ausmacht.
•Im Sommer ist ein junges Paar von Emden mit dem Katamaran zu einer mehrjährigen Weltumseglung aufgebrochen. Sie berichten, wie es ihnen bisher ergangen ist und wo sie Weihnachten sind? Kleiner Spoiler: Weder, wie geplant, in der Karibik noch auf ihrem Boot.
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