Was Sie heute wissen müssen Dreimal Klima | Zweimal Adrenalin | Einmal Blut (bitte!)

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Eine Kolumne von Timo Sager
| 15.06.2022 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Außentermine gehören zum Salz in der Suppe eines Journalistenlebens. Dinge sehen und Einblicke bekommen, die anderen verwehrt bleiben. Auch mir machen solche Termin Spaß – sie sind allerdings selten. In diesem Fall bin ich ganz froh, dass ich es nicht war, der zu einem Besuch des Windparks Riffgat vor Borkum ausgerückt ist. Das hat meine Kollegin Imke Oltmanns übernommen (ich neige zu Übelkeit an Bord von Wasserfahrzeugen jeglicher Art). Imke durfte sich zwischen den Windmühl-Kolossen umsehen und bekam erklärt, was es heißt, an und auf den Anlagen zu arbeiten. Und warum gibt es diesen Artikel der OZ-Serie „Unser Klima“ genau heute? Weil heute „Global Wind Day“ ist.

Deswegen legen wir thematisch auch noch nach. Robert Mohr, Jasmin Keller und Luca Hagewiesche sich haben als Klima-Checker für Ostfriesen.tv um das Thema Windkraft gekümmert. In ihrem Video präsentieren sie interessante Fakten aus Ostfriesland.

Und es gibt noch einen Nachschlag zum Thema Klima: Unser Podcast „Gradwanderer – Die OZ-Klimareporter“ ist gestartet. Jeden zweiten Dienstag erscheint eine neue Folge mit meiner Kollegin Kristina Groeneveld und meinem Kollegen Daniel Noglik. Zum Auftakt haben sie mit dem Leeraner Klima-Aktivisten Mischa Lauterbach über die Anfänge der „Fridays for Future“-Bewegung gesprochen und auch darüber, warum der Ostfriese die Hoffnung in Sachen Klima noch längst nicht verloren hat. Hören Sie mal rein.

Wenn ich „Bremer Straße“ höre, bekomme ich immer einen leichten Adrenalinschub. Musste ich früher aus meinem Heimatort Großefehn zum Bahnhof in Leer, war immer die Frage: direkt oder über den Stadtring? Stadtring war ein Umweg. Darum wählte man gerne die Option „direkt“. Dann war es aber wie bei der Lotterie: Zwischen „ich bin sofort da“ (Hauptgewinn) und „der Zug fährt vor der Nase weg“ (Niete) war alles drin. Waren die Schranken an der Bremer Straße unten (und das sind sie gefühlt immer), konnte nur noch ein Sprint durch den Fußgängertunnel helfen, um rechtzeitig am Bahnsteig zu sein. Aktuell ist der Stadtring gesperrt, damit bleibt vielen Autofahrern nur die Option „Bremer Straße“, wenn sie nach Leer oder aus Leer raus möchten – und damit die Niete. Wie die Lage am nun noch engeren Nadelöhr aktuell ist, hat Michael Kierstein sich angeguckt.

Einen Adrenalinschub bekommt offenbar der Leeraner Landrat Matthias Groote, wenn er das Wort „Friesenbrücke“ hört. Was sich seit der Zerstörung der Brücke durch einen Frachter 2015 getan oder besser nicht getan hat, ist wirklich ein Trauerspiel. Bei einer Sitzung der Ems-Dollart-Region in Leer kam der Ärger bei Groote hoch. Die Brücke dürfe nicht „in einem Atemzug mit dem Flughafen Berlin genannt“ werden. Vermutlich sitzt der Frust beim Landrat auch deswegen so tief, weil die niederländischen Nachbarn bei Infrastrukturprojekten auf ihrer Seite der Grenze regelmäßig zeigen, wie man es besser macht. Vera Vogt hat sich angeguckt, wo das so ist, und versucht auch zu klären, warum das so ist.

Wann waren Sie das letzte Mal Blutspenden? Ist es, wie bei mir, schon ein Weilchen her? Man hat es nicht auf dem Zettel, es kommt was dazwischen und schon wieder ist ein Jahr ohne Spende um. So geht es offenbar vielen Menschen aktuell, denn die Blutkonserven werden knapp. Nach Ende der strengen Coronaregeln ging es mit der Spendenbereitschaft steil nach unten. Der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes blickt mit Sorge auf die Sommermonate. Wegen der Urlaubszeit gibt es da sowieso immer weniger Spender. Das DRK hat sich eine besondere Aktion einfallenlassen, um den ein oder anderen vielleicht doch zu locken: Wer spendet, bekommt einen kostenlosen Coronavirus-Antikörpertest. Der kostet beim Arzt immerhin bis zu 40 Euro. Wenn Sie günstig an die Info kommen wollen, wie stark ihr Immunsystem gegen SARS-CoV-2 gewappnet ist, müssen Sie sich aber ein bisschen sputen, wie Tatjana Gettkowski schreibt. Und damit Sie gar nichts abhält: Hier können Sie die Blutspendertermine in ihrer Umgebung einsehen. Postleitzahl genügt.

So langsam entschwinden bei uns die ersten Kolleginnen und Kollegen in den Sommerurlaub. Bei mir dauert es noch ein wenig. Aber auf den Ostfriesischen Inseln wird es nach und nach voller. Vorne bei den Touristenzahlen ist in der Regel Borkum – die Insel ist ja auch die größte der sieben sandigen Schwestern. Und sie ist preisgekrönt. Beziehungsweise ihr Strand. Der Südteil ist von den Lesern des Urlaubsportals Travelbook zum schönsten Strand Deutschlands gewählt worden. 2019 war Borkum schon die schönste Insel. Unser Borkumer Kollege Florian Ferber hat sich bei Gästen auf der Insel umgehört, wie sie die Umfrage bewerten. Ach ja, wir wollen hier nicht unterschlagen, das Borkum nicht die einzige Ostfriesische Insel mit Top-Platzierung ist: Die schlanke Nachbarin ist ihr auf den Fersen.

Was heute wichtig wird

  • Heute fällt die Entscheidung, ob die Zentralklinik in Uthwerdum wie erhofft zu 80 Prozent vom Land gefördert wird. Marion Luppen berichtet.
  • Horsten ist derzeit das Dorf, in dem die Kettensägen um die Wette knattern. Aus Deutschland, den USA, Italien und Frankreich sind Holzbildhauer angereist, um an der Seite von Thorsten Schütt an Eichenstämmen zu arbeiten. Unter freiem Himmel – und unter den Augen von Interessierten. Susanne Ullrich war dabei.
  • Geisterradler bewegen die Gemüter: Ein Vater sieht sein Kind gefährdet, wenn es in der „richtigen“ Richtung fährt. Er und weitere Leser haben Vera Vogt ihre Sorgen erzählt.
  • Heute wird entlang der Nord- und Ostseeküste der Tag des Strandkorbs gefeiert. Mona Hanssen hat sich die Geschichte des besonderen Möbelstücks angesehen und weiß, was gerade im Trend ist.
  • Der Glasfaserausbau in den Emder Außenbezirken kommt teilweise offenbar nur schleppend voran. Grund: Es braucht eine verbindliche Nachfrage aus den Haushalten, ehe gebuddelt und investiert wird. Rächt sich die Zurückhaltung langfristig? Gordon Päschel fragt nach.
  • Im Ortsrat Warsingsfehn wurde am Dienstag über den Bebauungsplan für den Filius-Kindergarten neben der Grundschule West gesprochen. Wird die Lebenshilfe den nun doch bauen können? Karin Lüppen gibt Antworten.
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